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Author Topic: UBA: "Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder"  (Read 702 times)

ama

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"Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder", Umweltbundesamt-Presseinformation 47/2007

Mon, July 9, 2007 3:15 am

Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder

Umweltbundesamt veröffentlicht Statistik für das Jahr 2006

Die Menge der aus Deutschland exportierten genehmigungspflichtigen Abfälle
betrug im Jahr 2006 zwei Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr hat
sie sich fast verdoppelt (2005: 1,1 Millionen Tonnen). Der Import hingegen
ist – im Vergleich zur Rekordmenge von 6,5 Millionen Tonnen im Jahr 2004 –
relativ stark zurückgegangen. Er lag 2006 bei 5,6 Millionen Tonnen. Für
2007 erwarten die Fachleute sowohl für die Ein-, als auch für die Ausfuhr
keine großen Veränderungen. Genehmigungspflichtig sind Abfälle mit
gefährlichen Inhaltsstoffen sowie andere, mit Umweltrisiken behaftete
Materialien.

Besonders die Importe von Restfraktionen aus Abfallsortieranlagen und von
Hausmüll sind sehr stark zurückgegangen. Der Grund: Im Juni 2005 ist das
Ablagerungsverbot für nicht vorbehandelte Siedlungsabfälle in Kraft
getreten.
Die zunehmende Einfuhr anorganischer und mineralischer Abfälle
hat diesen Rückgang jedoch fast ausgeglichen.

Die stark gestiegenen Abfallexporte sind zum Teil auf das
Ablagerungsverbot zurückzuführen. Dadurch entstand eine Verknappung der
Entsorgungsmöglichkeiten für biologisch abbaubare Abfälle in Deutschland.
Solche Abfälle wurden weitgehend in die westeuropäischen Nachbarländer
gebracht. Der anfänglich befürchtete Export in Entsorgungsanlagen
osteuropäischer Länder mit niedrigerer umwelttechnischer Ausstattung fand
– mit wenigen Ausnahmen – nicht statt.

Die meisten importierten Abfälle kommen auch weiterhin aus den
Niederlanden (2,3 Mio. t), Italien (1,0 Mio. t) und zunehmend aus Irland
(560.000 t), gefolgt von der Schweiz (380.000 t), Frankreich, Belgien und
Österreich (mit jeweils etwa 300.000 t). Importiert wurden vor allem
Schlacken, Aschen und Filterstäube (1,0 Mio. t), Abfälle aus behandeltem
Holz (1,0 Mio. t), kontaminierte Böden (570.000 t), Gülle und Klärschlamm
(490.000 t), Sortierreste (trotz starken Rückgangs immer noch 400.000 t)
sowie Altöl und Lösemittel (240.000 t)

Deutschland exportierte vor allem Sortierreste (510.000 t), gemischten
Hausmüll (260.000 t), Pferdemist (250.000 t), Abfälle aus behandeltem
Holz, (220.000 t) sowie Schlacken, Aschen und Filterstäube (160.000 t).
Hauptabnehmer waren die Niederlande (390.000 t), die
Müllverbrennungsanlagen in der Schweiz (340.000 t), gefolgt von
Belgien und Frankreich (je rund 300.000 t). Von den Abfallexporten nach
Osteuropa waren 140.000 Tonnen zur Verbrennung in polnischen Zementwerken
von Bedeutung.

Die meisten nach Deutschland importierten Abfälle wurden stofflich
verwertet (2,7 Mio. t), verbrannt (1,6 Mio. t) sowie in Deponien
abgelagert (600.000 t). Die aus Deutschland exportierten Abfälle wurden
vor allem durch Verwertung und Rückgewinnung (1,1 Mio. t) oder durch
Verbrennung (700.000 t) entsorgt.

Bei den Transportstrecken lassen sich deutliche Unterschiede feststellen.
Die durchschnittliche Entfernung zwischen den Orten im Ausland, in denen
der Abfall anfällt und den deutschen Entsorgungsanlagen betrug rund 450
Kilometer und hat damit einen Höchststand erreicht. Dies ist vor allem auf
die derzeit hohen Importmengen aus Irland zurückzuführen. Beim Export aus
Deutschland sind die Transportwege wesentlich kürzer: durchschnittlich 230
Kilometer.

Das Handelsvolumen nicht genehmigungspflichtiger Abfälle ist im Vergleich
zum Vorjahr ebenfalls gestiegen. Die Ausfuhr liegt nach den vorläufigen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 18,1 Millionen Tonnen, die
Einfuhr bei 12,2 Millionen Tonnen. Der Anstieg gegenüber 2005 beträgt rund
13 Prozent bei der Ausfuhr und 15 Prozent bei der Einfuhr.

Eine detaillierte Statistik und weitere Informationen sind im Internet
unter den Adressen
http://www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/abfallstatistik/basel.htm
und
http://www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/abfallstatistik/index.htm
veröffentlicht.

Dessau, den 09.07.2007
(4.209 Zeichen)

Pressesprecher: Martin Ittershagen
Mitarbeiter/innen: Anke Döpke, Dieter Leutert,
Fotini Mavromati, Theresa Pfeifer
Adresse: Postfach 1406, 06813 Dessau
Telefon: 0340/21 03-2122, -2827, -2250, -2318, -3927
E-Mail: pressestelle[bat]uba.de
Internet: http://www.umweltbundesamt.de
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Die Sprache der Politiker ist die des Betrügers.

Schon die Überschrift

"Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder"

enthält einen Sprachbetrug. Mit "Export" meint ein normaler Mensch den Verkauf einer regulären Handelsware, die der Käufer SINNVOLL verwenden kann. Aber Abfall, noch dazu gefährlicher, ist keine solche Handelsware.


Besonders wichtig ist dieser Passus:

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Die meisten importierten Abfälle kommen auch weiterhin aus ...

[...]

Importiert wurden vor allem
Schlacken, Aschen und Filterstäube (1,0 Mio. t),
Abfälle aus behandeltem Holz (1,0 Mio. t),
kontaminierte Böden (570.000 t),
Gülle und Klärschlamm (490.000 t),
Sortierreste (trotz starken Rückgangs immer noch 400.000 t)
sowie Altöl und Lösemittel (240.000 t)
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Klärschlamm ist giftig und wegen der enthaltenen Medikamentenreste mögliche Ursache von resistenten Erregern.

Gülle kommt aus der Tierhaltung. Pro Hektar darf nur soundsoviel Gülle ausgebracht werden. In Güllebanken wird das gehandelt.

Gülle ist ein sehr übler Verpester für die Böden.

Durch die Gülle kommen große Nitratmengen in die Böden, was dann zu einer starken Verschlechterung der Qualität des Trinkwassers führt.

Außerdem sind in der Gülle die vielen Medikamentenreste aus der Tierhaltung, so daß auch hierdurch resistente Erreger regelrecht produziert werden.

ama
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