Das muß ich jetzt von Petra aus dem InfoPlex übernehmen. Ich glaub nicht, daß die mich deswegen fressen wird.
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P-056
Beim Nachdenken über Strategien gegen Firmenspionage bin ich schon vor langem auf eine sehr einfache Idee gekommen. Ich möchte diese aus gegebenem Anlaß detailliert beschreiben:
Bei Netscape und anderen Programmen wird mit "Cookies" oder anderen Datenfiles gespeichert, was man im Internet getan hat. (Ich fasse der Einfachheit halber in diesem Text ab jetzt unter dem Begriff "Cookies" alle derartige Files zusammen, auch wenn sie anders funktionieren sollten.)
Vermeintlich clevere Köpfe sind auf die Idee gekommen, die Cookies bei jedem Start des Rechners automatisch zu löschen. Das hört sich gut an, funktioniert aber nicht, weil man bei dieser Methode nach dem Besuch einer Web-Site jedesmal einen Neustart machen müßte, bevor man zu einer andern Web-Site wechselt. Weil aber der Wechsel durch "Links" erfolgt, bemerkt man das nicht immer rechtzeitig. Und selbst wenn man es täte, so ist doch der jedesmal notwendige Neustart "höchst unkomfortabel"...
Besser also die Idee, die vorhandenen Cookies zu nehmen, mit einem Editor auf ein paar Bytes zu verkürzen und dann mit dem Read-only-Attribut zu versehen. Doch das funktioniert ebensowenig:
Zum einen kann während des Rechnerbetriebs das Cookies-File als virtuelle Kopie existieren - und dafür gibt es kein RO-Attribut! Zum anderen kann der Softwarehersteller auf die glorreiche Idee kommen, sein Programm schlichtweg abstürzen zu lassen, wenn er seine Cookies nicht schreiben darf. Bei Monopolisten (man denke nach!) sind schon ganz andere Sachen passiert.
Nein, wenn man die Kriminellen richtig "aufs Kreuz legen" will, dann muß man schon anders vorgehen. Der einfachste Ansatz dazu ist NICHT, ihnen ganz simpel alle Daten vorzuenthalten. Wie ich eben zeigte, geht das nicht. Außerdem: Wenn es nur wenige Daten über eine Person gibt, wie leicht ist es da, diese Daten zu lesen!? Sind dagegen Megabytes zu wälzen, so werden die Spione derart mit Daten überschüttet, daß sie daran ersticken.
Ein Beispiel: Jemand hat ein persönliches Telefonbuch. Wie bequem für jemanden, der darin schnüffelt. Hat das Opfer aber eine Telefon-CD - mit über 30 Millionen Einträgen - was erführe der Schnüffler daraus!?
Die erfolgreichste Gegenwehr kann also nur darin bestehen, (mit Hilfsprogrammen) die Cookies möglichst groß aufzublähen und den Inhalt ganz gezielt zu manipulieren. Was geschieht wohl, wenn man immer wieder in die internettigen Porno-Schuppen verschwindet? Gibt es dann plötzlich Reklame von den Porno-Läden? Ist das nicht eine gute Idee? Werbung kostet eine Menge Geld. Nutzlos verschwendet an jemanden, der ganz bestimmt keine Pornos kauft, senkt das die "Kampfkraft" der Porno-Firmen... Werbung, die keiner liest, für Spirituosen - senkt die Kampfkraft der Alkohol-Mixer. Werbung für Waffen, flugs dem Kompost zugesellt (Schwerter zu Pflugscharen...) - senken die Kampfkraft. Gezielte Handelsmachtabschöpfung also - so ganz nebenbei...
Jene, die unsere Daten wollen, aber Berge von Chaos erhalten, müssen diese Daten verarbeiten, ihre Rechner vergrößern. Wie jede Statistik, so ist deren Statistik auf die Echtheit der Daten zwingend angewiesen. Sonst ist sie wertlos...
Jene, die unsere Daten wollen, aber nur Chaos bekommen - was sollen sie noch damit ? Also, ganz klare Linie: Nicht Daten verweigern, sondern Daten-Anarchie...: Die "Daten-Backstube" - jedem seine Cookies, frisch aus dem Ofen, ganz individuell nach dem persönlichen Rezept des Küchenchefs, gebraut aus über 300.000 Zutaten. Wohl bekomm's!
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Das ist wohl über 16 Jahre her, wo sie das geschrieben hat. Es stimmt aber nach wie vor.