Das Wort "Heimarbeit" kann attraktiv
klingen, aber einige Heimarbeits- Gelegenheiten werden keinesfalls ihren Reklameversprechungen
gerecht. Dazu zählt auch ein Unternehmen, das in Klagen der Better Business
Büros von Dallas und dem nordöstlichen Texas genannt wird.
Seit 1996 beschweren sich bei BBB Distributoren
und Kunden über 2Xtreme Performance International Inc., 15105 Surveyor Blvd.
in Dallas. Das Unternehmen vertreibt eine Reihe von Nahrungsergänzungen mit
Hilfe eines Multi- Level- Marketing- Plans. Zur Rekrutierung von Distributoren
setzt das Unternehmen Infomercials und postalisch verschickte Einladungen zu
"Seminaren" in die Tagungsräume nahegelegener Hotels ein, um "eine
garantierte Methode zu erlernen, jährlich zwischen 5.000 und 10.000 Dollar Steuerersparnisse
in die eigene Tasche zu stecken, lebenslang." Interessenten
werden dort gedrängt, Einsteigerpakete zu kaufen. Die Einstiegskosten liegen
zwischen 600 und 1.300 Dollar.
Die meisten der 118 bei BBB eingegangenen Beschwerden
stammen von Distributoren, die Falschdarstellungen der erforderlichen Investitionskosten
für einen Geschäftsstart ebenso beklagen wie die Unterlassung, alle Bedingungen
der Multilevel- Distributorenschaft offenzulegen. Sie berichten zudem von Schwierigkeiten, versprochene Rückerstattungen zu erhalten. Die Verbraucher beschweren
sich über die Produkte und berichten von Rückerstattungsproblemen.
2Xtreme Performance hält bei BBB den Rekord,
da die Gründe der o.a. Verbraucherbeschwerden einfach nicht abgestellt werden.
Und obwohl das Unternehmen individuelle Beschwerden beantwortet, verstärken
sich diese gleichartigen Probleme sogar noch.
Hier nun ein Überblick:
- Downline- Versprechungen nicht eingelöst:
Ein Mann und eine Frau führen Beschwerde, dass "der Veranstalter erklärte,
das Unternehmen zwinge keinesfalls zur Rekrutierung von Leuten, zum Verkauf
oder zur Einlagerung von Waren ... die ungeschriebenen Gesetze fordern aber
tatsächlich von Mitgliedern die Rekrutierung, den Verkauf und die Lagernahme
von Waren ... Erst nach Zahlung von 1.665 Dollar und nachfolgenden Meetings
und Telefonaten entdecken wir, dass wir Monat für Monat Waren im Wert von
mehr als 100 Dollar abnehmen müssen, um monatliche Provisionen zu erhalten.
Zusätzlich müssen wir 2 weitere Leute rekrutieren, die dann monatlich automatisch
verschickte Waren im Wert von mindestens 100 Dollar erhalten."
- Falschdarstellung der Schulung:
Neuen Distributoren wird Schulung versprochen. Ein Ehepaar sagte, "Wir
waren nach der Schulung sehr empört, weil es nichts dergleichen war, wie
uns vorher versprochen wurde ... es war eine totale Falschdarstellung, denn
anstatt uns zu zeigen, wie wir Kunden gewinnen, versuchte Dave uns während
der gesamten Schulung nur BIB's zu verkaufen ['Business in a Box']."
- Druck zu weiteren Einkäufen:
Distributoren sagen aus, dass sie anstelle der versprochenen Unterstützung
gepresst werden, Marketingmaterial im Wert von mehreren Tausend Dollar zu
kaufen. Ein Distributor berichtet: "Wenn ich einmal mit einer "zuständigen
Person" sprechen kann, ist ihr einziges Ziel die Frage nach weiteren
Upgrades und Geld. Danach versuchen Sie, mich so schnell als möglich aus
der Leitung zu bekommen." Ein anderer Händler sagt, ihm sei in einem
Verkaufsgespräch Infomercial- Werbung für 2.000 bis 3.500 Dollar aufgezwungen
worden.
- Versandprobleme:
Sowohl Kunden als auch Distributoren beklagen Schwierigkeiten in der Abwicklung
von Bestellungen oder Abbestellungen. Ein Händler sagt: "ich erklärte ihnen, dass ich ein Produkt nicht
verkaufen könne, dass ich es nicht
verwenden könne, dass sie es mir also nicht mehr zusenden sollen. Ich erhielt dennoch
ein Paket. Ich
habe es zweimal zurückgeschickt. Sie haben dreimal nachgefragt, warum es
zurückgeschickt wurde."
- Nichtlieferung von Produkten:
Händler beschweren sich, dass sie keine Produkte oder kein Marketingmaterial
erhalten haben. Auch Kunden beschweren sich über Nichtlieferungen von Produkten.
- Unzufriedenheit mit den Produkten:
Kunden sagen, dass die Produkte nicht wirken oder dass sie davon krank werden.
"Ich benutze Neurotein, ihr Produkt zur Gewichtsreduzierung. Ich habe
nicht nur überhaupt nichts abgenommen, im Gegenteil, ich habe fünf Pfund
zugenommen," berichtet einer. Ein anderer erklärt "Ich habe nicht
nur keine positiven Ergebnisse oder irgendwelche Vorteile festgestellt,
ich leide nun tagsüber an kurzen Wellen von Brechreiz und Schwindel ...
".
- Fehlerhafte Anschriftenlisten:
Distributoren beklagen, dass das Marketingpaket "Business in a Box"
Anschriftenlisten mit falschen Namen und Adressen enthält.
Zusätzlich
bietet 2Xtreme den Distributoren Zettel für Direktwerbung an, die irreführend sein
können. Die Handzettel aus Zeitungspapier sehen wie ganzseitige Inserate aus,
die aus einer Zeitung herausgerissen wurden. Das "Inserat" bewirbt
2Xtreme's
Gewichtsverlustprodukt "Neurotein", und soll möglichen Kunden mit einem
handgeschriebenen Aufkleber zugestellt werden mit dem Hinweis "(Anrede),
dies wirkt tatsächlich! J." Dies erzeugt den Eindruck einer persönlichen
Anmerkung einer (eines) Bekannten. Aber das "Inserat" stammt aus
keiner Zeitung, es gibt weder Zeitungsnamen noch Erscheinungsdatum, nur ein
anonymes "NACHRICHTEN". Vor nicht allzu langer Zeit stoppte die Federal
Trade Commission ähnliche Flugblätter eines anderen Unternehmens mit dem Vorwurf,
dass
die Handzettel und die Anmerkungen irreführend waren.
BBB hat seine Informationen zu 2Xtreme Performance
International an die Federal Trade Commission (FTC) zum weiteren Vorgehen weitergereicht.
In jüngster Zeit haben die FTC und 11 Bundesstaaten in der "Operation Show
Time" zusammengearbeitet, die 18 Fälle zum Ziel hatte, bei denen durch
Seminare betrügerische Geschäftsgelegenheiten verkauft wurden.
Die nachfolgenden Ratschläge basieren auf Vorschlägen
der FTC:
- Nehmen Sie sich Zeit. Vermeiden Sie emotional
aufgepeitschte Verkaufsveranstaltungen, bei denen Sie aufgefordert werden,
sofort einzusteigen bzw. zu kaufen. Solide Angebote werden nicht mit nervenaufreibenden Taktiken
unterbreitet.
- Prüfen Sie das Angebot.
Nehmen Sie Kontakt mit BBB auf, sprechen Sie mit erfahrenen Unternehmern
und konsultieren Sie Experten.
- Vorsicht
vor "Erfolgsgeschichten" oder "Empfehlungsberichten". Das Unternehmen
kann für diese glanzvollen Geschichten Schauspieler angeheuert haben.
- Bestehen
Sie auf Antworten zu Ihren Fragen. Vorsicht vor Seminar- Repräsentanten,
die nur unwillig oder ausweichend Ihre Fragen beantworten.
- Lassen Sie sich die Gesamtsumme der
Investitionen und die Vergütungsstrategie schwarz auf weiß aushändigen,
denn entgegen der propagierten Vergütungsstrategien können Sie dennoch verlieren,
wenn das hinter dem Seminar stehende Unternehmen skrupellos ist.
Die Federal Trade Commission hat
die kostenlose Broschüre "The Seminar Pitch: A Real Curve Ball" herausgegeben,
die über das Web bezogen werden kann oder über das FTC Consumer Response Center, Room 130, 6th
Street and Pennsylvania Avenue, NW, Washington, DC 20580. Telefon: (202)
382-4357.
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Anmerkung: Im Februar 1999
wurde 2Xtreme von der USAsurance Group aus Englewood in Colorado erworben, die
auch als Akani.com am Markt agiert.