Nachdem Generalstaatsanwältin Carla J. Stovall am 22. November die Bürger des Staates Kansas davor gewarnt hatte, sich an "GasUp USA" zu beteiligen (wir berichteten darüber), warnte am 06. Dezember 2002 auch der Generalstaatsanwalt von Idaho die Bürger vor dem Unternehmen und den betrügerischen Behauptungen der GasUp-Betreiber, sein Büro habe das Unternehmen überprüft und als legal befunden.
Durch diese öffentlichen Warnungen wurden wohl einige GasUp-Mitglieder derart nervös, dass sie im Internet nach weiterführenden Informationen zum Unternehmen recherchierten und dabei auf Berichte zum kriminellen Hintergrund des Betreibers Eric J. Dalius stießen.
Dieser erklärte sich im Jahr 2000 gegenüber der Anklage der Strafverfolgungsbehörde schuldig der Verschwörung und des Betrugs und wurde daraufhin wegen seines 1995 gestarteten, illegalen Telefonkarten-Systems verurteilt. Er kam erst im Jahr 2002 wieder auf freien Fuß. Aber bereits zwei Jahre zuvor kollidierte er mit den Behörden und stimmte einem Vergleich zu, unterzeichnete eine Unterlassungserklärung und zahlte eine Geldstrafe, um mit seinem Unternehmen, das feuerverhütende Produkte vermarktete, einer Anklage durch die Behörden zu entgehen.
Am 23. Dezember 2002 fror die Patriot-Bank die Konten von Dalius und GasUp ein. Man zweifelte an der Glaubwürdigkeit des Herrn Dalius und fürchtete, GasUp könne ein illegales Pyramidensystem sein, immerhin war für die meisten GasUp-Mitglieder die Möglichkeit, durch Rekrutierungen bis zu 3.000 Dollar täglich zu verdienen, der größte Anreiz zum Einstieg. Bei einem möglichen massiven Ausstieg von GasUp-Mitgliedern befürchteten die Verantwortlichen der Patriot-Bank Schadensersatzforderungen geschädigter Distributoren. Im Februar mussten jedoch die eingefrorenen 1,2 Millionen Dollar auf Grund eines Gerichtsbeschlusses wieder freigegeben werden.
Nun versucht GasUp, gerichtlich gegen die Patriot Bank vorzugehen. Mancher GasUp-Distributor hat aber inzwischen das Vertrauen zum Unternehmen verloren, etliche sind verärgert: sie erhalten keine Provisionen für ihre Verkäufe und bezahlte Produkte werden nicht geliefert. Und das alles volle vier Monate, nachdem die Konten wieder freigegeben wurden! Das Unternehmen hat offensichtlich finanzielle Probleme, verweist auf ein Verschulden der Bank und fordert von seinen Mitgliedern nun sogar die Rückgabe bereits gezahlter Provisionen.
Dalius schildert seine Mitglieder in diesem Punkt als absolut unkooperativ. Anstatt dem Unternehmen die doch so dringend benötigten Gelder zukommen zu lassen, zeige man mit Fingern auf ihn. Top-Distributor Irv Samuels empfiehlt seiner Downline sogar, das Unternehmen beim zuständigen Staatsanwalt zu verklagen.
Während Distributor Rodney Schram aus Detroit immer noch auf die Auszahlung von 9.000 Dollar an Provisionen wartet, fordert das Unternehmen nun von ihm eine Rückzahlung in Höhe von 8.100 Dollar, weil die Geschäfte derzeit nicht so gut laufen. Statt 1.000 neuer Mitglieder pro Tag werden derzeit täglich nur etwa 30 neue Rekruten gefunden.
Das erklärt natürlich vieles! Wovon in aller Welt sollen denn Dalius und die Führungsriege leben, wenn die Zahlen dermaßen rückläufig sind? Wie soll man seinen Lebensstil aufrecht erhalten, wenn die Distributoren in solch schlechten Zeiten auch noch Provisionen fordern?
Aber man weiß sich bei GasUp zu helfen! Was macht man, wenn die Anzahl der Neueinsteiger dramatisch rückläufig ist? Genau! Ab sofort verdoppelt das Unternehmen gemäß dem "Morning Call" kurzerhand die Mitgliedsgebühr. Anstatt der bekannten Jahresgebühr von 149 Dollar wird nun ein monatlicher Beitrag in Höhe von 24,95 Dollar fällig. Ob das die Mitglieder auf Dauer mitmachen?
Kritische Distributoren interessiert diese Anhebung der Mitgliedsgebühr nicht mehr, weil sie GasUp nicht mehr promoten. Distributor Schram sagt, dass alle 6.700 Mitglieder seiner Downline ihre Aktivitäten für GasUp gestoppt haben. Endgültig.
Vom "Morning Call" interviewte Mitglieder bestätigen auf Nachfrage, dass sie nun GasUp verklagen werden.
Es bleibt spannend! Wir bleiben am Ball!
weitere Informationen:
GasUp USA: Points of Concern
von Len Clements
http://www.marketwaveinc.com/articles/GasUp.asp
Verbraucherschutzwarnung des
Generalstaatsanwaltes von Idaho
http://web.archive.org/web/20021225202358/http://www2.state.id.us/ag/newsrel/2002/pr_dec062002.htm
Gasup gas discounter's collapse at center of private, public suits
von The Morning Call
Online
http://pqasb.pqarchiver.com/mcall/536204031.html?did=536204031&FMT=CITE&FMTS=FT&date=Feb
Dokument überarbeitet: 30.06.2003