Originaltext
von Robert L. FitzPatrick auf
http://www.falseprofits.com
Jede Dekade scheint ihre eigenen wirtschaftlichen Narreteien zu haben. Diese entwickeln sich in guten wie in schlechten Zeiten und passen sich sogar den besonderen Umständen der jeweiligen Ära an. Mit dem Vorteil der Erfahrung erscheinen diese "Scherze" im Nachhinein betrachtet ganz offensichtlich als Betrug, aber in ihrer jeweiligen Periode erschienen sie glaubhaft und verführerisch. Sie spornen Hoffnung und Erregung an und sie fesseln Millionen Anhänger.
Eine häufig auftretende Art dieser Wirtschaftsbetrügereien sind die Pyramidensysteme. Der grundlegende, heimtückische Fehler von Pyramidensystemen ist die Verleugnung der Zukunft. Die Anziehungskraft liegt in der Versprechung von sofortigem Reichtum. Die zerstörendsten Auswirkungen liegen aber nicht im finanziellen, sondern im gesellschaftlichen Bereich. Bei diesen Pyramidensystemen schreiben sich viele Menschen in einen Plan ein, um eine noch größere Anzahl von Menschen zu betrügen. Die neueste und dramatischste Konsequenz dieser Schädigung der Gemeinschaft wurde in Albanien festgestellt, als der Einsturz eines weitverbreiteten Pyramidensystems eine Nationalregierung zum Sturz brachte und in der Folge Chaos und Anarchie auslöste.
In den zwanziger Jahren, als die Wirtschaft stürmisch florierte, gab es die Täuschung von Aktienkäufen 'auf Pump', also Aktienkäufe mit geliehenem Geld. Die Aktien stiegen ununterbrochen, aber ebenso die anhängende Schuld. Als die Kurse dann plötzlich fielen, verharrten die Schulden in Höhe der früher hoch veranschlagten Aktien, die Aktien selbst aber verloren dramatisch an Wert, was viele Investoren ruinierte.
Ebenfalls während der zwanziger Jahre entstand das berühmte Ponzi- System. Investoren wurden hohe Zinszahlungen angeboten. Der Plan sah durchführbar aus, da frühe Investoren ihre außerordentlich hohen Zinszahlungen tatsächlich erhielten. Bald wurde aber festgestellt, dass die Zinszahlungen von dem Kapital geleistet wurden, das neue Investoren einbrachten, nicht aber aus irgendwelchen geschäftlichen Aktivitäten. Zum Fortbestand des Systems war eine kontinuierliche Einschreibung neuer Investoren erforderlich, wie auch eine Schuld auf Aktien nur so lange funktioniert, solange die Aktien an Wert gewinnen.
Während der Depression in den dreißiger Jahren entwickelte sich die Kettenbrief- Manie. Investoren wurden in Briefen gedrängt, an aufgelistete Empfänger 10-Cent-Stücke zu versenden, dann die Liste mit weiteren Namen zu ergänzen und den Brief weiterzuverteilen. Schließlich, so wurde Ihnen versprochen, würden Millionen dieser Münzen auf sie niederregnen. Jedenfalls führte die weite Verbreitung dieser Kettenbriefe dazu, dass dem US-Münzamt die 10-Cent-Münzen ausgingen.
Der Geschäftsjux der achtziger Jahre wurde als "Pennyaktien" bekannt. Billigaktien ritten auf der Welle eines blinden Optimismus, die von den frühen 80er Jahren bis in die Mitte des Jahrzehntes über das Land hinwegrollte. Der Zusammenbruch im Jahr 1987 holte dann viele Investoren auf den Boden der Tatsachen zurück. Dieses Geschäftssystem ist noch heute in Kraft, wenn auch stark verringert und durch die Aktien- und Börsensachverständigen- Kommission sorgfältig überwacht.
Um den Wirtschafts- Schabernack unserer Ära - Multilevel Marketing - besser zu verstehen, kann ein Blick zurück auf das Phänomen der Billigaktien lehrreich sein. Billigaktien spielten mit grenzenlosem Optimismus. Dieser narrte die Investoren und ließ sie glauben, dass sie in eine neue, 'heiße', aber noch unbekannte Firma investierten. MLM profitiert von ökonomischer Furcht und Unsicherheit. Es täuscht die Investoren, indem es sie Glauben macht, dass sie durch dieses 'heiße' und neue Verkaufssystem von Gesundschrumpfungen, von Schulden und von globalem Wettbewerb befreit werden.
Einige der bedeutendsten Billigaktien- Unternehmen wurden durch den Staat und die Aufsichtsbehörden Ende der Dekade geschlossen. Andere sind noch heute im Geschäft, häufig unter neuen Namen. Einige Geschäftsführer gingen in den Knast, zahlten hohe Geldstrafen oder es wurde Ihnen das Wertpapiergeschäft offiziell dauerhaft untersagt. Dennoch kamen einige andere meist unbeschädigt durch und genießen ihre durch den Betrug gewonnenen Reichtümer. Die Einzelpersonen und die spezifischen Firmen sind aber nicht unsere eigentliche Geschichte. Wie beim MLM, liegt der Schlüssel zur Veränderung und zur Vermeidung, übertölpelt zu werden, im Wissen um die Funktionsweise des Systems. Wenige Leute verstanden das Billigaktiensystem, gerade so wie wenige Investoren die Mathematik und die Wirtschaftslehre des MLM verstehen. Für Billigaktien- Händler stellt, genau wie für heutige MLM- Manager, die allgemeine Unwissenheit eine sehr lukrative und anfällige Möglichkeit zur Ausbeutung dar.
Schauen wir uns einmal an, wie ein typisches
Billigaktiensystem funktionierte, allerdings gab es viele Variationen.
Die Firma eines Aktienbrokers trifft ein Abkommen mit einer kleinen Gruppe von Investoren zum Verkauf von Aktien einer neu gegründeten Aktiengesellschaft und zur anschließenden Firmenfusion mit einem privat geführten Unternehmen. Die neue Aktiengesellschaft hat kein Produkt, keine Geschichte, keine Erfahrung, nichts. Aktienanteile werden an die Öffentlichkeit verkauft mit der Anmerkung, dass dies ein 'verdeckter Fonds' oder ein 'Rumpf' sei, was bedeutet, dass das neue Unternehmen die Struktur einer Aktiengesellschaft habe, die den Investoren erlaubt, Aktienanteile zu kaufen und zu verkaufen und die es der Firma besser ermöglicht, neues Kapital zu gewinnen. Es macht dem Unternehmen auch das Bargeld aus dem anfänglichen Anteilsverkauf verfügbar. Wenn der Ausgangsvorrat verkauft ist, besitzt es die Struktur einer AG und ein großes Bankkonto ohne Schulden, mehr nicht. Dann fusioniert es mit einem Privatunternehmen, das an weiteren Unternehmen beteiligt ist, und wandelt dadurch das Privatunternehmen in eine Aktiengesellschaft um.
Dieser Prozess ist eine preiswerte und einfache Weise, das private Unternehmen an die Börse zu bringen, ohne dass Aufsichtsbehörden, Journalisten oder Aktionäre überhaupt seine Entwicklungsfähigkeit überprüfen können. Der 'Rumpf' wird mutig als gerade neugegründete Firma mit einem positiven Bankkonto und großem 'Potential' verkauft. Den Aktionären wird erklärt, dass eine nahe bevorstehende und ungewöhnliche Fusion den Aktienwert 'in den Himmel' katapultieren wird.
Wie im Multilevel Marketing kauft der Billigaktien- Investor tatsächlich eine 'Zukunft'. Der 'Rumpf' selbst ist, wie die MLM- Händlerschaft, die einfach nur Produkte im Einzelhandel an Freunde und Nachbarn verkauft, in der Tat eine uninteressante Geschäftangelegenheit. Aber sein Potential ist groß wegen der möglichen Folgeereignisse. Dieses Folgeereignis ist im Fall der Billigaktien die laut angekündigte 'Fusion', die bei späterem Wiederverkauf der Aktien zu einem riesigen Profit führt. Im MLM- Drehbuch basiert die Zukunft auf dem Potential einer sehr großen Downline- Entwicklung, die eine lebenslange Rente liefert.
Jetzt kommt der mathematische Trick, der bei allen Pyramidensystemen ähnlich ist. Im MLM besteht der Trick darin, die Möglichkeit der exponentialen Ausdehnung der Downline anbieten. Sie rekrutieren einfach nur fünf Händler, und jeder dieser rekrutiert fünf weitere Händler und diese wiederum rekrutieren ebenfalls der Reihe nach jeder fünf Neue. Investoren erkennen nicht, dass, wenn sich diese Expansion nur zwölf weitere mal fortsetzen würde, die Zahl den benötigten Händler die derzeitige Bevölkerungszahl der Erde schon übersteigen würde. Genauso wenig wissen sie, dass, weil eine endlose Expansion nicht erzielt werden kann, 99 % der rekrutierten Händler im Geschäft versagen müssen. Sie können einfach nicht die systematische Begrenzung der Anzahl an 'Siegern' in diesem System erkennen. Sie stellen nicht fest, dass das tatsächliche Geschäft der kontinuierliche Ersatz der Ausfälle an Rekruten ist. Sie werden überzeugt, einer der 'Sieger' zu werden und ignorieren deshalb das Gesamtbild. Sie wollen auch nichts von der Idee wissen, dass sie von den Verlusten so vieler anderer profitieren könnten. MLM- Förderer spielen mit der Habgier, der Unwissenheit und mit dem Farbton des Diebstahls im Herzen jedes neuen Investors. Erinnern Sie sich! MLM operiert in einem Klima der persönlichen Furcht und der Unsicherheit. Menschen investieren in die Hoffnung.
Bei den Billigaktien wird die Mathematik in den Werbeprospekten, die jedem Aktionär zugeschickt werden, vorgerechnet, sie wird aber von den Investoren normalerweise ignoriert oder nicht verstanden. Billigaktien funktionierten in einer boomenden Wirtschaft. Alles schien möglich. Leute investierten in eine Profitgier, die als Gut deklariert worden war. Erinnern Sie sich? Also warum sollte man sich damit quälen, die gewundene Sprache der Prospekte zu studieren?
Millionen Anteile werden herausgegeben, aber nur 20 % werden wirklich an die Öffentlichkeit verkauft. Einige wenige Leute kontrollieren die anderen 80 %, obwohl sie selbst möglicherweise wenig oder gar nichts investiert haben. Dies sichert den Insidern massive Profite, genau wie dem Unternehmen, das in den Startlöchern auf die Fusion wartet, und beide werden jede mögliche Störung durch jene, die das Geld in Wirklichkeit aufgebracht haben, unterbinden.
Der Aktienstock wird für einen Penny pro Anteil verkauft. Investoren glauben, dies sei sehr preiswert und erhalten ein Angebot. Die Broker deuten an, dass die Aktie auf einen Dollar steigen könnte! Sie steigen beim absoluten Mindestpreis ein! Der 'Rumpf' steht kurz vor der Firmenfusion, dies bedeutet explosives Wachstumspotential! Dies ist eine einmalige Gelegenheit!
Wenn der Gesamtwert der ausgegebenen Aktien durch die Anzahl Dollars auf dem neuen Bankkonto des 'Rumpfes' geteilt wird, offenbart sich der tatsächlichen Wert eines Kapitalanteils, möglicherweise 1/20 eines Pennys. Bei weitem kein günstiges Angebot, denn für einen Penny pro Anteil kauften die Aktionäre in Wirklichkeit Aktien, die extrem überbewertet waren. Weiterhin wurden die Insider, die 80 % der Anteile hielten, mit dem Ausgangsverkauf von Anteilen sofort wohlhabend. Wenn Aktien im Wert von 500.000 Dollar an 500 Aktionäre verkauft werden, wobei jeder für 1000 Dollar Aktienanteile ersteht, dann beträgt der Aktiengewinn der Insider 400.000 Dollar (80 % des Nettowerts des Unternehmens).
Wie der MLM- Rekrut, der dem System Jahre nach Gründung des MLM- Unternehmens beitritt und der auf außerordentliche Faktoren gegen einen Erfolg trifft, waren die Investoren der Billigaktien tatsächlich schon geschlagen, bevor die Firma überhaupt in Gang kam. Wie der MLM- Händler, der ein negatives Geschäft betreibt, es sei denn, er ist in der Lage, viele andere unter sich zu rekrutieren und Gewinne aus deren verlorenen Investitionen zu ziehen, kann der Pennystock- Investor seine schlechte finanzielle Position deutlich ins Positive verbessern, wenn er sein Aktienpaket mit Profit einem anderen Investor unter sich andrehen kann mit der sogenannten "größeren Narren Theorie", wie man dies in Brokerkreisen nennt. Unterdessen werden an der Spitze beider Systeme, das Brokerunternehmen und die Insider des Billigaktiendeals einerseits und die MLM- Gründer und die Händler der obersten Ebene andererseits, die Fäden gezogen und die entsprechenden Profite gemacht.
Wie im MLM werden auch hier einige Sieger benötigt, um noch viel mehr Hoffnungsvolle zu einer Investition zu überzeugen. Um andere zu verleiten müssen Beweise geliefert werden, , selbst wenn der Beweis gefälscht ist. Im MLM werden die Lebensverhältnisse der wohlhabenden Upliner als Beweis dargestellt, dass das System funktioniert und dass die Chance auf Erfolg für alle vorhanden ist. Das System der Billigaktien funktionierte ähnlich. Der ersten Welle an Investoren wird die Möglichkeit angeboten, ihre Anteile für 1 1/2 Cent pro Aktie zu verkaufen, immerhin ein 50 % Profit in nur ein oder zwei Wochen! Das Brokerunternehmen, das 'den Markt' darstellt, kauft die Anteile zurück. Den Verkäufern ist aber unbekannt, dass dieses Unternehmen inzwischen bereits doppelt so viele Interessenten zum Ankauf der gleichen Aktien für 2 Cent pro Stück gefunden hat. Der Broker kassiert dabei 60 % Provision plus Transaktionsgebühren aus dem Wertzuwachs von einem auf zwei Cent und macht dabei natürlich mehr Profit als die ursprünglichen Aktionäre. Zusätzlich wird es den Insidern in diesem künstlich emporschießenden Markt ermöglicht, selbst Aktienpakete zu kaufen und zu verkaufen. Die Kauf- und Verkaufsverhandlungen finden am gleichen Tag statt.
Wie das MLM, so funktioniert auch das System der Billigaktien, indem es Investoren veranlasst, verhältnismäßig kleine Investitionen zu tätigen, normalerweise zwischen 500 und 5000 Dollar. Jeder Aktionärslevel, dem Aktienpakete verkauft werden, muss folglich in der Anzahl der Investoren wachsen, um die verteuerten Aktien aufzukaufen. Wenn fünfhundert Aktionäre erforderlich waren, die Anteile bei einem Kurs von einem Penny pro Anteil zu kaufen, wobei jeder im Durchschnitt 1.000 Dollar investiert, dann werden zusätzliche tausend Investoren erforderlich, wenn der Kurs bei zwei Pennies pro Anteil angekommen ist. Die Unterseite der Pyramide muss sich jetzt ununterbrochen erweitern, um die gesamte Struktur vom Einstürzen abzuhalten. Die Fusion mit der Phantomfirma wird nun gerüchteweise verbreitet. Rundschreiben und Telefonate der Maklerfirma trompeten die guten Nachrichten in die Welt hinaus.
Die Fusion des 'Rumpfes' mit dem Privatunternehmen versieht, oberflächlich betrachtet, das Billigaktiensystem mit einer gewissen Bonität. Der leere 'Rumpf' wurde an die Börsen gebracht, Menschen investierten; Aktienanteile wurden wegen der zukünftigen Verschmelzung gekauft und verkauft. Aber in Wirklichkeit ist auch die Fusion für die Aktionäre so wertlos wie der ursprüngliche 'Rumpf'. Sein einziger Zweck war die Stimulation der Investoren. Das große Geld sollte durch das Kaufen und Wiederverkaufen des Aktienstocks gemacht werden, aber nicht durch echte Geschäftstätigkeiten des fusionierten Unternehmens.
Dieser Aspekt ist nahezu analog zu den Produktverkäufen von MLM- Firmen, die manchmal als Wunderheilungen oder technologische Durchbrüche angekündigt werden. Was auch immer sie sind, sie sind keinesfalls das wesentliche Geschäft des Unternehmens. Das tatsächliche Geschäft ist der kontinuierliche Verkauf von Händlermitgliedschaften in einer sich stetig erweiternden Kette. Nur wenige Nichthändler kaufen überhaupt die Produkte, die überwiegend an neue Händler als Teil eines Investitionsplans verkauft, der gleichzeitig auch Basis für zukünftige Provisionen und Rabatte ist. Die Produkte liefern einen Schein von Bonität und halten häufig die Aufsichtsbehörden zurück, gerade wie dies die Fusionen für die Initiatoren der Billigaktien taten. Wenn die gerade gegründete Billigaktienfirma nicht mit einem anderen Unternehmen fusioniert, kann sie als Investitionsunternehmen oder als Bank eingestuft werden und unterliegt damit neuen und verschiedenartigen Regularien.
Je mehr Investoren für Billigaktien gewonnen werden, desto höher steigen die Aktien. Bald klettert der Aktienstock auf fünf und dann sieben und möglicherweise schließlich bis auf zwölf! Für die Insider ist dies eine richtige Goldmine. Vielen frühen Aktionären scheint das Programm ein wundervolles und völlig legales Investment zu sein. Wer kann schon gegen das Geldverdienen durch Aktienkauf und -verkauf argumentieren? Es ist so amerikanisch wie Apfelkuchen. Es ist legal. Es ist einfach nur Angebot und Nachfrage. Dieses ist Kapitalismus pur. Was für ein System! Das Maklerhaus hat sehr große Provisionen mit dem Handel der Aktien verdient, die um 50, 100 und 200 Prozentstufen sprunghaft stiegen. Die mit der Broker-Firma verbundenen Insider haben dicke Profite abgesahnt.
Aber jede Goldgrube ist irgendwann einmal abgebaut. Der Aktienstock ist astronomisch überbewertet im Verhältnis zu dem Wert des Unternehmens. Es wird unmöglich, die notwendige riesige Zahl an Investoren zu begeistern, um die Aktien auf Kurs zu halten. Einige Aktionäre fangen an, Fragen nach dem tatsächlichen Geschäft der fusionierten Firma zu stellen. Es wird ein Punkt erreicht, an dem der Stock nicht mehr zu einem höheren Preis wiederverkauft werden kann. Der Einsturz beginnt. Die, die nun die Aktien halten, erleiden die Hauptverluste ihrer Investitionen. Der reale Wert der Aktien offenbart sich jetzt als das, was er in Wirklichkeit die ganze über Zeit war, als ein kleiner Bruchteil eines Penny oder möglicherweise als gar nichts.
Das beteiligte Brokerunternehmen, daran sollte auch noch erinnert werden, wird in keiner Weise geschädigt, wenn der Aktienstock einstürzt. Nur die neuesten Investoren verlieren. Das Unternehmen kann die Flucht nach vorne antreten und versuchen, ein anderes, ähnliches System auf die Beine zu stellen. Es könnte auch die Anteile der Verlierer (auf niedrigstem Kurs) zurückkaufen und den gesamten Prozess mit einer anderen "Geschichte" über das große Potential des Unternehmens wieder neu beginnen.
Ebenso stürzt das MLM nicht ein, wenn sich ununterbrochen neue Händler einschreiben, die dann ihr Kapital verlieren. Die Gefahr "des Einsturzes" wird ununterbrochen von den neuen Händlern getragen. Das Systeme trägt sich so lange, wie mehr neue Händler rekrutiert werden können, um die zu ersetzen, die ihr Geld verlieren und aussteigen.
Abschließend sollte vermerkt werden, dass Börsengänge von Firmen mit sehr niedrigen Aktienpreisen und mit der Ankündigung einer Fusion mit dem Sondervermögen eines unbenannt bleibenden Spekulationspools nicht von Natur aus betrügerisch ist. Es kann eine gültige Methode sein, einer neuen Firma zu schnellem Wachstum zu verhelfen. Betrügerisch war das Verkaufen von grob überbewerteten Aktien (obwohl der Verkaufspreis nur einen Penny betrug) und die nachfolgende Wertmanipulation, um mehr Aktionäre in die Systeme zu locken, in denen sie dann ihr Geld verlieren sollten.
Ebenso ist ein Absatzsystem, das Händlern erlaubt, Unterhändler einzusetzen, nicht von Natur aus betrügerisch. Es wird dann zum Betrug, wenn die Firma und die Upliners die Majorität ihrer Bemühungen auf die Rekrutierung von Händlern anstatt auf den Verkauf der Produkte setzen. Leider durchzieht und kennzeichnet diese Art des Missbrauches die MLM- Industrie.
Als sich die Securities & Exchange Commission und einige staatliche Aufsichtsbehörden den Billigaktien- Unternehmen an die Fersen hefteten, legten sie ihnen 'Aktienmanipulation' zur Last, eine Anklage analog zu vielen Vorwürfen ehemaliger MLM- Händler, die ihre Uplines und MLM- Firmen der 'Manipulation der Händlerschaft' beschuldigten. Im MLM sind aber nicht nur die Investitionen der Vertragshändler manipuliert, den Händler kann auch durch den Verkauf von Motivations- und Verkaufsunterlagen das Geld aus der Tasche gezogen werden, wenn man ihnen nur erzählt, wie erfolgreich sie damit sein werden.
Die MLM- Industrie operiert unter dem dünnen
Schutz einer 20 Jahre alten Anordnung eines FTC Richters, der das zu Grunde
liegende Geschäftsmodell als zulässig erklärte. Jedoch hat das
MLM, anders als das Billigaktiengeschäft, keine einzel- oder gar bundesstaatliche
Behörde, die seine Betriebe beaufsichtigt. Es gibt keine Prüfung oder
Zertifizierung für Händler. Firmen müssen sich weder bei einer
MLM- Aufsichtsbehörde registrieren lassen, noch müssen sie vierteljährliche
Verkaufs- und Tätigkeitsberichte abliefern, wie dies für Aktienbroker
vorgeschrieben ist. Selbst wenn ein MLM- Unternehmen Aktien auf den Markt bringt,
werden seine Tagesverkäufe und Marketing-Tätigkeiten keinen Regularien
unterworfen, dies ist lediglich bei Aktienverkäufen der Fall.
Einige Analytiker haben argumentiert, dass MLM- Händlerschaften Wertpapiergeschäften gleichzusetzen sind. Ihr Wert basiert auf zukünftigen Transaktionen von Downliners und sie werden auf diese Weise gefördert. Kauf Dich jetzt ein! Steigen Sie zum Minimalkurs ein! Einer Ihrer Dowliners könnte ein Superstar werden und Ihnen unvorstellbaren Wohlstand bringen! Die MLM- Industrie wehrt sich natürlich gegen eine Regulierung. Nur wenige Leute favorisieren gesetzliche Regelungen für die Geschäftswelt. Regelungen werden normalerweise nur dort getroffen, wo der Missbrauch zügellos gewesen ist. Solange das MLM- Geschäft aber sein Geld verdient, indem es die neuen Händler als seine eigentlichen Kunden benutzt und sich nicht wieder auf den Verkauf der Produkte konzentriert, solange wächst der Ruf nach staatlicher Regulierung.
Robert FitzPatrick ist zusammen mit Joyce K. Reynolds Co- Autor des Buches 'False Profits: Seeking Financial and Spiritual Deliverance in Multi-level Marketing and Pyramid Schemes' (ISBN: 0-9648795-1-4).
Er war schon zu Gast bei vielen Radio-Talk-Shows zu Themen der Marketingpraktiken der MLM- Industrie. Er wurde in vielen Zeitungen und Magazinen zum Multilevel Marketing interviewt und zitiert, so auch vom Money Magazine und von National Business Employment Weekly. Er ist ein angesehener nationaler Berater, Redner und Autor zur Warendustribution als auch zu Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung innerhalb der Hersteller/Händler- Beziehung.
Robert L. FitzPatrick ist Co- Editor und Verleger von THE EAGLE, einem vierteljährlich erscheinenden Marketing-Journal für die Druck- und digitale Belichtungsindustrie. Er ist Autor zahlreicher Artikel und Analysen über Vertriebssysteme, die in Handelsmagazinen der grafischen Kunst, der Nahrungsmittelindustrie, des Transportwesens, der Blumengroßhändler und der digitalen Belichtungsindustrie erschienen sind. Er bietet Consulting- Dienstleistungen für große Hersteller und Distributoren. Er ist regelmäßig Redner auf den Jahresveranstaltungen verschiedener großer Handelsorganisationen und Co-Gründer der International Power Connexions, einer Serie globaler Netzwerkkonferenzen, die in Fort Lauderdale, Antwerpen und Guadalajara abgehalten werden. Robert FitzPatrick ist postalisch erreichbar in 1235-E East Blvd. #101, Charlotte, NC 28203, Fax: (704)334-0220, email: falsprofts@aol.com, website: http://www.falseprofits.com.
Das Buch False Profits ist bei Amazon.com oder beim Herausgeber über (001-)888-334-2047 und über http://www.falseprofits.com erhältlich.