17.03.2004
Die kalifornischen Unternehmen Seasilver USA Inc. und Americaloe Inc., deren Betreiber Bela und Jason Berkes sowie die Seasilver-Händler Brett Rademacher und David R. Friedman stimmen einem Vergleich mit der Federal Trade Commission zu, um eine Anklage wegen verlogener bzw. unbegründeter Werbung für ihr Produkt "Seasilver" zu entgehen.
Im Juni 2003 starteten die Federal Trade Commission und die Food and Drug Administration eine konzertierte Aktion gegen die beiden Firmen und deren Betreiber. Die FTC erhob den Vorwurf, dass die Beklagten verlogen behaupteten, es sei klinisch nachgewiesen, "Seasilver" heile odere lindere 650 Krankheiten, darunter Krebs, Diabetes und AIDS. Zudem sicherten die Betreiber deutliche, schnelle und dauerhafte Gewichtsreduzierungen ohne weitere Diäten zu. Seasilver ist eine diätische Nahrungsergänzung, die neben anderen Inhaltsstoffen auch Aloe Vera und Moosbeeren-Konzentrat enthält.
Per Vergleich werden den Beklagten zukünftig unwahre oder irreführende Produktversprechen zur gesundheitlichen Wirkung, Effizienz oder Sicherheit von Seasilver oder Seasilver enthaltenden Produkten verboten. Ausdrücklich werden den Beklagten Behauptungen untersagt, Seasilver sei hilfreich in der Behandlung von Lungen-, Brust- oder Prostatakrebs, Gehirntumoren, Diabetes, AIDS, Typhus oder Milzbrand. Den Beklagten wird per Vergleich auch untersagt, zukünftig irgendein Produkt mit schnellem, dauerhaftem und deutlichem Gewichtsverlust ohne gleichzeitige Kalorienreduzierung zu bewerben.
Der Vergleich mit Seasilver, Americaloe, Jason Berkes und Bela Berkes beinhaltet eine Geldstrafe in Höhe von 120 Millionen Dollar, die bei Zahlung von 3 Millionen Dollar Schadenersatz ausgesetzt wird, weil die Beklagten nach eigenen Angaben keine höheren Summen aufbringen können. Sollten die Berkes ihre finanzielle Situation falsch dargestellt haben oder die geforderten Sicherheitsleistungen nicht aufbringen, wird die Gesamtsumme sofort fällig.
Der Vergleich mit den Seasilver-Händlern Friedmann und Rademacher beinhaltet eine Geldstrafe in Höhe von 1 Million Dollar bzw. 500.000 Dollar.
In einem weiteren Vergleich mit der Food and Drug Administration stimmt Seasilver USA Inc. auch zu, die von US-Marshalls am 17. Juni 2003 beschlagnahmten Seasilver-Produkte im Wert von 5,3 Millionen Dollar zu vernichten.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.ftc.gov/opa/2004/03/seasilver.htm
Dokument erstellt: 17.03.2004