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BLUT UND BOHNEN
Der Paradigmenwechsel im Künast-Ministerium ersetzt Wissenschaft durch
Okkultismus
Von Peter Treue
"Der tierische Organismus lebt im ganzen Haushalt der Natur darin. Von
vorne nach hinten im Tier: Von der Schnauze gegen das Herz zu hat es die
Saturn-, Jupiter-, Marswirkungen, in dem Herz die Sonnenwirkung, dahinter
gegen den Schwanz zu die Venus-, Merkur- und Mondwirkung . . . Das vom
Mond zurückgestrahlte Sonnenlicht ist ganz unwirksam, wenn es auf den Kopf
eines Tieres scheint. Aber diese Dinge gelten namentlich für das
Embryonalleben. Das Mondlicht entfaltet seine größte Wirkung, wenn es auf
den Hinterteil eines Tieres scheint."Das sind Einsichten Rudolf Steiners. Er tat sie 1924 in Koberwitz bei Graf
Keyserling kund, in acht Vorträgen über "geisteswissenschaftliche
Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft". Steiner, der Gründervater
Anthroposophie, legte mit diesem Vortragszyklus den Grundstein für die
biologisch-dynamische Landwirtschaft, die radikalste Spielart des
heutigen Ökolandbaus. Die Anthroposophie ist eine Geheimwissenschaft. Sie
ist zwar in den Schriften Steiners öffentlich zugänglich, erschließt sich
jedoch angeblich nur "Eingeweihten".
Die höchste Stufe der Einsicht befähigt zur Lektüre der imaginären
"Akasha"-Chronik, die nur seherisch erfaßt werden kann. Allerdings hat das
seit Steiner, soweit bekannt, kein Anthroposoph mehr erreicht. Die
Anthroposophen glauben an Reinkarnation und Karma, an Äther-, Astral- und
andere Leiber und leiten die Entwicklung der Menschheit von
"Planetenzeitaltern" ab. Der anthroposophische Okkultismus erfährt heute
einen bemerkenswerten Aufschwung.
Das aktuelle Schlagwort "Agrarwende" der grünen Ministerin Künast umfaßt
auch die Erhebung dieses sektierischen Kultes in die Reihen der
ernstzunehmenden Wissenschaften.Denn der ökologische Landbau, dessen massive Ausdehnung Frau Künast
ununterbrochen fordert, ist in seinen Grundfesten ein Kind des Rudolf
Steiner und einer Zeit, in der es vor allem darauf ankam, gesund,
natürlich und rassisch rein zu sein.
Blondheit, Gescheitheit und terrestrische Kräfte.
"Aber mit der Zeit verliert sich die Blondheit, weil das
Menschengeschlecht schwächer wird. Und die Erdenmenschheit würde vor der
Gefahr stehen, daß die ganze Erdenmenschheit eigentlich dumm würde, wenn
nicht das kommen würde, daß man eine Geisteswissenschaft haben wird, eine
Anthroposophie, die nicht mehr auf den Körper Rücksicht nimmt, sondern
aus der geistigen Untersuchung selbst heraus die Gescheitheit wieder holt,
wenn ich so sagen darf . . . Die blonden Haare geben eigentlich
Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so
bleiben sie im Gehirn mit ihren Nahrungssäften, geben sie ihrem Gehirn die
Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen
und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben,
in die Haare und Augen hinein." So Rudolf Steiner in seiner Schrift "Über Gesundheit und Krankheit.
Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre". Dergleichen würde
heute, öffentlich vorgetragen, entrüstete Reaktionen hervorrufen. Statt
dessen wird der Geist Rudolf Steiners vielfach beschworen, wenn es um die
Dringlichkeit einer "Agrarwende" geht.
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mehr über Renate Künasts mentale Mondlichtigkeit:
http://www.nitrogen.de/bub/faz.htmFAZ, Die Gegenwart, 13.03.2002, Nr. 61, S. 12
"BLUT UND BOHNEN
Der Paradigmenwechsel im Künast-Ministerium ersetzt Wissenschaft durch
Okkultismus"
Von Peter Treue
mehr:
http://www.novo-magazin.de/58/novo5852.htm"Wenn der Mond auf den Hintern scheint"
"r. agr. Peter Treue studierte Geologie in Bonn und
promovierte am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der
Universität Kiel. Heute ist er selbstständig und schreibt
gelegentlich zu wissenschaftspolitischen und wissenschaftlichen
Themen. Der obige Beitrag ist eine überarbeitete Version seines
Artikels "Blut und Bohnen", der am 13.3.2002 in der Frankfurter
Allgemeine Zeitung erschienen ist und eine heftige Debatte
auslöste. Diese ist zum Teil unter
http://www.nitrogen.de/bub/index.htm dokumentiert."
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