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Author Topic: NZZ_BLOG_ARCHIV Albonico 26. April 2009 "Die Begrenztheit der Doppelblindst  (Read 1678 times)

ama

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Hans Ulrich Albonico

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›NZZ Votum
›Alles Placebo oder was?
26. April 2009, 17:12, NZZ Blogs
Eidg. Abstimmung vom 17. Mai - Komplementärmedizin
Die Begrenztheit der Doppelblindstudie
Die medizinische Versorgungsrealität ist anders

Die Bedeutung der Doppelblindstudie für die Alltagsrealität der ärztlichen Versorgung ist gering. Sie liegt auch in der Schulmedizin bei gerade mal 1%. Aussagekräftiger sind praxisnahe Versorgungsstudien.

Selbstverständlich gibt es auch in der Medizin einen Dialog zu methodologischen Fragen. Zum Wirksamkeitsnachweis ist der Doppelblindversuch längst nicht mehr genereller Goldstandard. (Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2005;4-5) Die randomisierte kontrollierte Studie (RCT, Doppelblindversuch) ist geeignet, die isolierte Wirksamkeit und Nebenwirksamkeit eines Medikamentes unter Ausblendung des Arztes und des Patienten zu ermitteln. Solche Studien werden jedoch primär im akademischen Setting durchgeführt, das nur weniger als 1% der zu behandelnden Patienten abdeckt. (New England Journal of Medicine 2001;344. The Lancet 2003; 362)  Darin liegt einer der Gründe,dass auch in der Schulmedizin keine 20% der Therapien mit diesem Instrument "bewiesen" sind.

Für den Wirksamkeitsnachweis in der Komplementärmedizin wurden in der Schweiz die Vorgaben in Ausführung des KVG wie folgt festgelegt: "Prioritär sind in erster Linie die praktischen Erfahrungen der Ärzte, welche die Methoden anwenden, die Anwendungstradition und praxisnahe Evaluationsverfahren. Die prospektiven kontrollierten klinischen Studien...werden als zweitrangig eingestuft." (Handbuch BSV 2000, S.31). Gestützt werden diese Vorgaben durch einen Entscheid des Bundesgerichtes: "Die Beurteilung der Wirksamkeit darf sich (in der Komplementärmedizin) nicht auf eine naturwissenschaftliche oder nur schulmedizinische Optik beschränken." (BGE 123 V 65 E.4a). Wie gezeigt, wurde der Wirksamkeitsnachweis gemäss diesen Vorgaben erbracht.(Schlussbericht PEK, BAG 2005)

Der Vorschlag, dass alle Therapien der Medizin ausschliesslich mittels Doppelblindstudien zu beurteilen seien, heisst im Klartext: Der grösste Teil der schulmedizinischen Behandlungen ist aus der Grundversicherung auszuschliessen und neu zu beurteilen. An die Erfassung der medizinischen Versorgungsrealität käme der theoretische Wissenschaftler damit aber nicht näher heran.

Hansueli Albonico.


Leser-Kommentare: 31 Beiträge

Olga Xid (30. April 2009, 23:16)
Albonico und Hirte wurden überführt
Thomas Marti (28. April 2009, 18:51)
Immerhin zitiert Albonico die Quellen, auf die er seine Aussagen abstützt. Hat jemand nachgewiesen, dass diese Quellen falsch zitiert wurden?
???

Aber ja doch! Dafür gibt es viele Zeugen. Wollen Sie mal lesen?
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF
Vor den versammelten Augen der gesamten Schweizer Ärzteschaft.
Reicht das als Zeugenschaft?
Albonico ist ein unverbesserlicher Wiederholungstäter. Der als Galionsfigur der Komplementären? Mein Kompliment...


Caspar Humm (30. April 2009, 15:38)
Missinterpretation des BGE's
Nach welcher Methodik die Wirksamkeit eines Heilverfahrens zu beurteilen ist ist keine rechtliche, sondern eine wissenschaftsphilosophische, dh. erkenntnistheoretische Fragestellung. Dazu hat sich das Bundesgericht im zitierten BGE deshalb auch nicht geäussert sondern nur zur Auslegung des Begriffs "Wirksamkeit" im KVG (bzw. der offenbar gleichlautenden Bestimmung im MVG). Das darf nicht vermischt werden. Bei der Auslegung dieses Artikels hat das Bundesgericht die historische Methode angewandt, dh. es hat analysiert, was das Parlament mit "Wirksamkeit" wohl gemeint hat. Deshalb ist es ein verlogener Zirkelschluss nun zu behaupten, die Politik sei bezüglich Wirksamkeitsanforderungen an die "Rechtsprechung gebunden", wie das so oft zu hören ist. Da ich von solchen Unterstellungen absehen möchte gehe ich davon aus, dass Herr Albonico den BGE schlicht nicht selbst gelesen hat.

Andreas Koch (29. April 2009, 14:12)
FMH und Pharmasuisse: Verantwortung zur Aufklaerung!
Ich bin enttaeuscht von der Schweizer Aerzteschaft (siehe Simmfreigabe-Statement der FMH) und der Apothekerinnengemeinde (bei Pharmasuisse ist es auffaellig ruhig). Nicht ein Beda Stadler sondern die Repraesentanten dieser Kasten haetten provozierend und bildend an die Oeffentlichkeit treten muessen. Leider ist das Gegenteil der Fall: Man schaue sich nur in einer Apotheke des Jahres 2009 hierzulande um: Die Regale sind vollgestopft mit Similasan- und anderen Voodoo-Mittelchen. Schade fuer das urspruengliche Engagement im Pharmazie-Studium. Bitter in Bezug auf die Einfaltslosigkeit des Apotheker-Profils: Aufklaerung am Patienten/Kunden haette eine neue Einkommensbasis bilden koennen und die Schweiz vor einer weiteren Peinlichkeit bewahrt.

Helmut Dietrich (29. April 2009, 10:51)
Fragen an die Natur
Experimente und Studien sind nichts anderes als Fragen an die Natur. Um eine genaue und eindeutige Antwort erhält muss die Frage sorgfältig formuliert sein. Eine randomisierte Doppelblindstudie ist genau das :
Eine sorgfältige Frage nach der biologischen Wirksamkeit einer Verbindung
Damit ist klar dass in der Komplementärmedizin genau diese Methode abgelehnt wird, denn Sie bringt eben auch unangenehme Antworten zur Wirkungslosigkeit von komplementären Methoden die sich sonst gerne hinter einer normalen schulmedzinischen Behandlung versteckt.
Fragen nach Ursachen von Krankheiten und Naturphänomen sind eine andere Fragestellung die einer anderen Formulierung bedarf. Gemeinsam ist dass jede man jede Frage genau stellen muss um eine brauchbare Antwort zu erhalten und der redliche Wille der Natur auf die Spur zu kommen.
Persönliche Erfahrungen sind unsystematisch und können Zufällen unterliegen.

Hans Martens (29. April 2009, 10:42)
Darauf hatte ich gerade gewartet!
@ Matthias Kamber: Wissenschaft ist eben auch nur ein Glaube, womöglich eine Art Religion! Das Argument ist abgelutscht und blöd. Meinethalb darf ein Wissenschaftler nebenbei doch auch an's Christkind glauben. In seiner Arbeit aber muss er Agnostiker sein. Die leider so populäre Vermischung der Kategorien bringt die ganze Verwirrung und öffnet Tür und Tor für Voodoo.


Hans Martens (29. April 2009, 09:54)
Darauf hatte ich gerade gewartet!
@ Matthias Kamber: Wissenschaft ist eben auch nur ein Glaube, womöglich eine Art Religion! Das Argument ist abgelutscht und blöd. Meinethalb darf ein Wissenschaftler nebenbei doch auch an's Christkind glauben. In seiner Arbeit aber muss er Agnostiker sein. Die leider so populäre Vermischung der Kategorien bringt die ganze Verwirrung und öffnet Tür und Tor für Voodoo.

ali arbia (29. April 2009, 09:36)
Kreatives Zitieren
@Thomas Marti
"Hat jemand nachgewiesen, dass diese Quellen falsch zitiert wurden?"

Ja, siehe mein erster Kommentar. Herr Albonico hat schon in einem anderen Post unredlich zitiert und aus einer Kritik einen Beleg gebastelt. Auch dort erhielt ich keine Antwort.
Solches selektives und verdrehtes 'Belegen' ist tatsächlich entgegen eines jeden wissenschaftlichen Kodexes. Aber Herr Albonico scheint hier nicht mitzulesen und denkt wohl wenn man das Lancet zitiert reicht das um eine Meinung zu belegen. Entweder soll er diese Behauptungen verteidigen (schliesslich lebt echte Wissenschaft von der Debatte) oder aber er verkauft schlicht die Leute für Dumm, die darauf vertrauen, dass er die Spielregeln einhält.


Hans Martens (29. April 2009, 08:34)
Darauf hatte ich gerade gewartet!
@ Matthias Kamber: Wissenschaft ist eben auch nur ein Glaube, womöglich eine Art Religion! Das Argument ist abgelutscht und blöd. Meinethalb darf ein Wissenschaftler nebenbei doch auch an's Christkind glauben. In seiner Arbeit aber muss er Agnostiker sein. Die leider so populäre Vermischung der Kategorien bringt die ganze Verwirrung und öffnet Tür und Tor für Voodoo.

Matthias Kamber (29. April 2009, 07:55)
@ Martens
Lieber Herr Martens, die Engstirnigkeit dieser Argumentation ist ja schon beinahe beängstigend. Dabei sind Sie doch selbst ein Gläubiger - Sie glauben eben einfach an die Dogmen der sogenannten Wissenschaftlichkeit. Was nicht auf die Weise reinpasst, wie es gelehrt wurde, das ist eben per definitionem falsch. Bedauerlich. Eine solche Haltung begrenzt wahres Wissen drastisch, denn eines gilt ganz bestimmt auch in der heiligen Wissenschaft: Glaube ist die Voraussetzung für Wissen. Ich spreche nicht von blindem Glauben, denn schliesslich haben wir auch noch einen Verstand (manche von uns brauchen ihn sogar). Und im Alltag glauben Sie ja auch täglich, dass Ihre Kinder zum Mittagessen heimkommen - ohne Doppelblindstudie, einfach als Erfahrungswert.

Hans Martens (28. April 2009, 22:34)
Unvereinbar; lieb sein wollen genügt nicht!
@ Thomas Marti : eben genau weil Glaube und Wissenschaft nicht vereinbar sind, es sind zwei Welten. Der Doppelblindversuch ist eine der robustesten Methoden, um anekdotische und systematische Beobachtungen überhaupt zu unterscheiden. Reproduzierbarkeit, Falsizierbarkeit, statistische Signifikanz sind die Massstäbe. Es geht natürlich auch ohne systematische Wissenschaft, nämlich mit dem Glauben alleine. Der gehört aber m.E. in die Kirchen und Sekten, nicht in die Verfassung. Homöopathie ist eben eine Sekte und keine Wissenschaft. Ohne den Glauben daran gibt es keine nachgewiesene Wirkung der Chügeli, darüber herrscht in der Wissenschaft ein Konsens, auch wenn noch so viele Gläubige das anders sehen wollen.


Elfi Wiesmann (28. April 2009, 20:53)
Doppelblind = Wissenschaft?
Wenn man die Diskussion hier verfolgt, könnte man meinen, Doppelblindstudien seien notwendige Bedingung für Wissenschaftlichkeit überhaupt. Man treibe einmal Erdbeben- oder Klimaforschung mit Doppelblindstudien. Doppelblindstudien liefern ja nicht einmal das notwendige Material etwas zu verstehen. Deshalb kann mir der (Ober-)Arzt sagen, die Ursache ihrer Krankheit kennt man nicht. Bis jetzt kann man nur operieren. Aber wir sind daran, eine medikamentöse Therapie zu entwickeln. - Steigt runter vom hohen Ross! M. Wiesmann

John Brändli (28. April 2009, 20:40)
@Andreas Kyriacou
Das Doppelblind-Design an sich habe ich nicht kritisiert, sondern: 1. Die Resultate haben nicht immer die Aussagekraft, welche ihr zugemessen werden. So werden z.B. Medikamente über Zeiträume verschrieben, welche nicht geprüft wurden. Damit werden z.B. Langzeit-Nebenwirkungen nicht erfasst, welche ev. den Nutzen der Behandlung relativieren. Dies gilt z.B. für Impfungen. 2. besteht das Problem der Manipulierbarkeit (ist nicht gleich Fälschung). Es geht nicht darum, diese Probleme zu verallgemeinern um daraus den Schluss zu ziehen, die Schulmedizin wisse nicht was sie tut, weshalb sie aus der Grundversicherung ausgeschlossen werden muss. So argumentieren die Gegner der KM. Es geht nur um anhand ein paar Beispiele aufzuzeigen, dass von Seiten der pauschalisierenden Gegner der KM etwas mehr Bescheidenheit was "Beweise" anbelangt, angebracht wäre.

Thomas Marti (28. April 2009, 18:51)
Wer zum Vorwurf des Lügenrs greift (Korrigiert)
müsste schon mehr vorbringen als nur das Gegenteil zu behaupten, wie dies ama ama tut. Widerspruch macht den anderen noch lange nicht zum "dreisten Lügner", nur weil man eine andere Meinung hat. Immerhin zitiert Albonico die Quellen, auf die er seine Aussagen abstützt. Hat jemand nachgewiesen, dass diese Quellen falsch zitiert wurden? Und woher kommt eigentlich der Sektenvorwuf, den Hans Martens im Zusammenhang mit Albonicos Einschätzung von Doppelblindstudien macht?

Thomas Marti (28. April 2009, 18:49)
Wer zum Vorwurf des Lügners greift,
müsste schon mehr vorbringen als nur das Gegenteil zu behaupten, wie dies ama ama tut. Widerspruch macht den anderen noch lange nicht zum "dreisten Lügner", nur weil man eine andere Meinung hat. Immerhin zitiert Albonico die Quellen, auf die er seine Aussagen abstützt. Hat jemand nachgewiesen, dass diese Quellen falsch zitiert wurden. Und woher kommt eigentlich der Sektenvorwuf, den Hans Martens im Zusammenhang mit Albonicos Einschätzung von Doppelblindstudien macht?

Hans Martens (28. April 2009, 16:37)
Standesregeln und Reputation!

@ Thomas Marti: Ein Wissenschaftler hat Standesregeln, und wenn er diese verletzt, verliert er seine Reputation. Eine der wichtigsten Regeln besteht darin, redlich zu argumentieren. Das bedeutet, dass er die Pflicht hat, für jede seiner Aussagen genügend überprüfbare Evidenz vorzulegen. Sonst verkommt er zu einem Schwätzer oder gar zum Lügner. Hätte mich jemand öffentlich in einem Disput als Lügner bezeichnet, so hätte ich mich gewehrt, und entweder die vorliegende Evidenz erbringen müssen, oder, und das ist ebenso ehrenhaft, öffentlich den begangenen Irrtum zugeben müssen. Herr Dr. Albonico tut beides nicht, und dann sind Zweifel über seine Theorien erlaubt. Immerhin warte ich noch geduldig auf seine angemessene Replik auf die Vorwürfe von ama ama. Glaubensbasierte “Forschung” gehört in die Kirchen oder Sekten, aber nicht in die Verfassung.


Andreas Kyriacou (28. April 2009, 16:29)
@John Brändli
Doppelblindstudien dienen dazu, die Wirkung eines Präparates von der psychologischen Wirkung eines Therapeuten abzugrenzen. Der Placebo-Effekt ist ein kurzzeitiger - wie auch sein negatives Pendent, der so genannte Nocebo-Effekt, also die "gefühlte" Verschlechterung nach einer Behandlung.
Damit lässt sich die kurzfristige echte Wirksamkeit eines Präparates bemessen. Langzeitstudien sind selbstredend in der Forschung ebenfalls nötig, das ist aber keine methodische Unzulänglichkeit des Doppelblind-Designs.

John Brändli (28. April 2009, 14:14)
Doppelblindstudien
erfassen auch nur einen begrenzten Zeitraum. Ein Medikament wird z.B. gegenüber einem Placebo während 3 Jahren getestet. Wie ist aber die Wirksamkeit über diesen Zeitraum hinaus? Es ist bekannt, dass je nach Laufzeit der Untersuchung die Resultate ganz anders sein können: Z.B. kann nach 2 Jahren die Wirkung positiv sein, nach 2.5 Jahren aber bereits keine Wirkung mehr nachgewiesen werden. Solche zeitlichen Veränderungen werden z.T. auch benutzt, um das Resultat zu erzielen, welches angestrebt wird. Es gibt noch viele andere Probleme, weshalb letztendlich die Aussagekraft von Doppelblindstudien für die Medizin nicht überbewertet werden sollte bzw. die Resultate müssen kritisch gewertet werden.
Für gewisse Kritiker der Komplementärmedizin scheint es nur schwarz und weiss zu geben. Damit ist aber den Patienten letztendlich mit Sicherheit am wenigsten geholfen!

Thomas Marti (28. April 2009, 12:19)
Krieg der Ideologien
Was hier im Namen der Aufklärung teilweise abgeht, erinnert mich an den Kalten Krieg: Zuerst ein gruseliges Feinbild konstruieren, dann möglichst kräftig draufhauen und dazu "Lügner!" oder "Mörder!" schreien. Wer fester haut und lauter schreit, hofft zu gewinnen....

Lucien Michel (28. April 2009, 08:36)
An der Sache vorbei
geht doch die ganze Diskussion. Ob es jetzt Weltmeere braucht um die 'richtige' Verdünnung zu erreichen oder um das Menschenbild Rudolf Steiners etc. Es geht ja "nur" um das Geschäft. Wieso soll die KK eine Behandlung die 'hilft' nicht bezahlen, der gleichePatient dann aber mit völlig überteuerten Pharmaprodukten und med high tech behandeln lassen die das mehrfache kosten. Hier geht es doch um die Interessen der, in geschützter Werkstatt Schweiz, wirkenden pharma- und medtech Multis, um lobbyierende Vertreter und feige Politiker, um Parteien, die um Beiträge bangen etc. Das Thema ist nicht Wissenschaftlichkeit sondern Shareholdervalue, nicht um Aurum in D12 Verdünnung, sondern um Aurum in der Tasche.

Hans Martens (28. April 2009, 00:35)
Beleidigte Leberwurst oder was?
"Albonico ist ein dreister Lügner": Nach dieser Attacke (ich sympathisiere mit der Ansicht von "am aama"), erwarte ich eine würdige, fundierte und substanzielle Replik von Chefarzt Dr. Albonico. Sonst müsste ich annehmen, dass Albonico mangels Argumenten aufgegeben hat. Wer sich einem Disput aussetzt, kann jedenfalls nicht auf beleidigt spielen, das wäre infantil!
 

Hans Martens (27. April 2009, 23:17)
Zwei Hochzeiten
Forschung und Anwendung sind grundsätzlich verschiedene Bereiche. Arzt und Wissenschaft, verhalten sich wie der Ingenieur zum Grundlagenforscher: Beide müssen praxis- und alltagsgerecht pragmatische Lösungen finden, mit unscharfer Diagnose und rein pragmatisch, kostenbewusst. Das ist nicht akademische Forschung.
Albonico verschmiert diese Unterschiede. Forscher und Anwender haben nun einmal andere Randwerte und Konzepte. Die bewusste Vermischung macht Albonico daher zu einem unredlichen Mitspieler in diesem Disput.

Peter Duchamp (27. April 2009, 19:37)
Das Prinzip eines Ideals
sollte gerade Ihnen, Herr Albonico, bekannt sein. Der ärztliche Beruf steht in einem Zwiespalt, man muss oft schnell handeln und kann manchmal nicht idealerweise auf Entscheidungen aufgrund von Doppelblindstudien zurückgreifen.
Daraus Doppelblindstudien als obsolet abzuwerten, ist ziemlich daneben.
Mir ist klar, als Anthroposoph sieht man den Tod nur als kleinen Zwischenfall, es geht ja dann gleich weiter im nächsten Leben. Diese Glaubensüberzeugung sollten Sie aber deutlicher machen. Nicht jeder stirbt so gerne oder ist ev. einer anderen Ansicht.

Peter Duchamp (27. April 2009, 19:26)
Die Doppelblindstudie ist im Arztalltag tatsächlich unwesentlich
Aber eben nicht bei der Grundlagenforschung, aus der sich wiederum Entscheidungen für den ärztlichen Alltag ableiten.
Warum brauchen wir dieses komplizierte und nicht einfache Konstrukt einer Doppelblindstudie? Damit wir Wünsche von Tatsachen auseinander halten, und Korrelationen von Kausalitäten unterscheiden können. Um davon wegzukommen, dass der eine sagt, "Mir hats aber geholfen" und der nächste "Mir nicht".
Weg vom Geschichten erzählen, hin zur Realität. Nachdem das menschliche Leben zeitlich begrenzt ist, kann keiner alles durchprobieren, schon gar nicht, wenn es ernst wird. Eine Entscheidung über Mittel darf nur eine rationale Grundlage haben, solange wir uns zum Humanismus bekennen.

Hans Martens (27. April 2009, 18:08)
Bravo Impfgegner!
816 neue Fälle von Masern seit Anfang 2009! Von den gemeldeten Masernfällen kommen 179 aus dem Aargau, 155 aus dem Kanton Luzern und 132 aus der Waadt. Der Bund hält sich eine obligatorische Impfung gegen Masern noch vor. Masern provozieren in einem von tausend Fällen eine Hirnhautentzündung und bei bis zu 15 Prozent der Fälle kommt es zu einer Mittelohr- oder einer Lungenentzündung. Leider gibt es keine wirksame Haftungsklage gegen jene Ärzte, die von Impfungen grundsätzlich abraten. Auch gibt es keine Kultur der Qualitätssicherung mit Erfolgsnachweis und keinen Prozess des Lernens aus Fehlern, wie es Ingenieure selbstverständlich anwenden müssen. ISO 9000 wäre angebracht.

ama ama (27. April 2009, 14:45)

Albonico ist ein dreister Lügner

Albonico schreibt:
---
"Die Bedeutung der Doppelblindstudie für die Alltagsrealität der ärztlichen Versorgung ist gering."
---

Weltweit bekannte und anerkannte Tatsache ist und bleibt, daß die Medikamente, die in gigantischen Mengen Tag für Tag eingesetzt werden, um Patienten gesund zu machen oder einer Erkrankung vorbeugen oder ihnen das (Über)leben überhaupt erst ermöglichen, mit Hilfe von Studien erforscht, überwacht und verbessert werden, deren wesentlicher Kern darin besteht, daß in der Studie weder der Kranke noch der Arzt wissen, ob ein wirksames Mittel oder ein Placebo gegeben wird. Diese Maßnahme ist notwendig, um auch unbewußte Einflußnahme auf den Patienten und/oder das Versuchsergebnis zu vermeiden.

Die Bedeutung der Doppelblindstudie für die Alltagsrealität der ärztlichen Versorgung ist also eine epochale!

Aber Albonico lügt das einfach unter den Tisch. Ebensogut hätte er behaupten können, Weiß sei Schwarz.

 

Matthias Denzler (27. April 2009, 13:31)
Anwendungstradition
Dass nicht nur naturwissenschaftliche Kriterien relevant sein sollen, ist genau das Problem. Was heisst beispielsweise "Anwendungstradition"? Es gibt Leute die glauben, dass Beten hilft, kann man deshalb die Kirchensteuerrechnung der Krankenversicherung schicken? Hier gibt es eine 2000-jährige Anwendungstradition.

Marlise Herrmann (27. April 2009, 13:03)
Praxis der beste Beweis
Eine Methode bewährt sich in der Praxis, das ist stets die beste Studie. Das ist so in den Vorgaben festgelegt und zeigt, dass diese sehr vernünftig sind. Wer gerne mit Studien spielen möchte, soll das tun, ist aber zweitrangig für den Nachweis.

Hansuli Anderegg (27. April 2009, 12:40)
Geldgier
Wenn Banker auf das Geld los gehen, ist es eine verwerfliche Gier. Wenn das Heilgewerbe in eine kollektive Kasse - mit den Anreizen einer offenen Goldtruhe ohne Produktehaftpflicht - langen will, soll das eine Wohltat für die Bevölkerung sein. Wenn Frau Sommaruga von der Alternativmedizin überzeugt wäre, hätte sie Kankenkassenkunden schon längst eine Franchise von 2500 Fr. empfehlen, so dass diese mit einer reduzierten Prämie ca. 1600 Fr. frei zur Verfügung hätten: freie Wahl von Heilern und Kurpfuschern oder auch eine Spende für den Kampf gegen Malaria in Afrika. Der listige Bundesrat Couchepin wird am 18. Mai hoffentlich eine Ueberprüfung der Grundversicherung auf WZW anordnen. Das Prinzip "Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit" wagte bisher noch niemand in Frage zu stellen.

Caspar Humm (27. April 2009, 12:36)
Der kleine Unterschied
Wenn bei einer gemäss den aktuellen naturwissenschaftlichen Kentnissen plausiblen Methode, deren Wirkungsweise bekannt oder zumindest ohne Esoterik erklärbar ist, welche in der Praxis funktioniert, auf eine Doppelblindstudie verzichtet wird, dann ist das eine Sache.
Wenn bei von esoterischen Weltbildern angehauchten Methoden ohne plausible Erklärung für die Wirkungsweise bei tatsächlich durchgeführten Doppelblindstudien wiederholt kein Effekt nachgewiesen werden konnte, etwas anderes.

Max Blatter (27. April 2009, 08:50)
Problematische Vorgaben
Die von Herrn Albonico zitierten Vorgaben, die sich auf "Erfahrungen der Ärzte, welche die Methoden anwenden" und auf "die Anwendungstradition" beziehen, halte ich für sehr problematisch. Welcher Arzt zweifelt schon die Wirksamkeit der Methode an, die er selbst anwendet! Und Tradition ist auch längst kein Garant für die Wirksamkeit. Übrigens hat meines Wissens gerade Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, vor Dogmatismus und blindem Traditionsglauben sehr gewarnt: Das naturwissenschaftlich-kritische Nachvollziehen seiner Hinweise und Anregungen war ihm sehr wichtig!
Mit "Erfahrung" und "Tradition" könnte man auch die Astrologie begründen; das darf einer aufgeklärten Gesellschaft nicht genügen.


ali arbia (27. April 2009, 08:46)
Komplementärwissenschaft
1. Wenn Sie schon Referenzen angeben, dann bitte so, dass man nicht jeden Artikel aufwendig googeln muss (einfach ein Jahresvolumen angeben hilft nicht).
2. Was das ZAFQ angeht sieht es nach diversen 'philosophischen' Beiträge in einer Methodendiskussion, was wollen Sie damit belegen? Das diskutiert wird?
3. Es wäre wohl gut, wenn Sie Ihre Referenzen auch lesen würden. Die eine Studie zeigt einen Plazeboeffekt bei Krankheitsbildern die typischerweise 'komplementär' behandelt werden (und kritisiert zu kleine Studien die diesen überbewerten). Die zweite (Lancet) setzt sich für klarere Richtlinien ein für RCTs und stellt diese nicht in Frage.
Was meinen Sie genau mit dem einen "nicht abgedeckten Prozent"? Scheint mir nichts auszusagen? Woher holen Sie die 20%, haben Sie diese Zahl selber geschätzt?
Wie Sie zitieren oder dieses eben unterlassen würde jedem erstsemestrigen ein ungenügende Note bescheren. Ist das Komplementärwissenschaft?

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Kinderklinik Gelsenkirchen verstößt gegen die Leitlinien

Der Skandal in Gelsenkirchen
Hamer-Anhänger in der Kinderklinik
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