KVPM - Was ist das?
Der Einfachheit halber zitiere ich Ingo Heinemann, denn damit ist eigentlich alles gesagt und jeder mag sich noch auf seiner sehr lohnenden und ausführlichen Seite informieren:
http://www.ingo-heinemann.de/Psychiatrie.htm[*ZITAT*]
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Scientology als Anti-Psychiatrie:
Scientology will "die Psychiatrie ausmerzen".
Scientology will stattdessen ein eigenes Behandlungs-Monopol einrichten.
Beweise für die Wirksamkeit oder gar Überlegenheit der Scientology-Methoden gibt es nicht.
[...]
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[*/ZITAT*]
Aber nun. Wie geht sowas? Wie bekommt man eine ordentliche Menge an Schauergeschichten aus der Psychiatrie zusammen?
Lassen Sie uns das an dem Beipiel eines "psychiatriegeschädigten" Kunsthändlers verfolgen.
Unlängst, fiel mir diese Pressemitteilung der KVPM in die Hände:
http://openpr.de/news/107682/Unterschriftensammlung-gegen-Direktor-der-LMU-Psychiatrie.html[*ZITAT*]
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Unterschriftensammlung gegen Direktor der LMU Psychiatrie
Pressemitteilung von: KVPM Deutschland e.V.
Veröffentlicht am 13.11.2006 um 08:03 - Gesundheit & Medizin
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(openPR) -
11.11.06. Die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) sammelt in der Münchener Innenstadt Unterschriften für die Amtsenthebung von Prof. Dr. Möller, dem Leiter des Klinikums Innenstadt der LMU, Psychiatrische Klinik und Poliklinik.In den Ausstellungsräumlichkeiten der KVPM Deutschland e.V. im Tal 32 zeigt die KVPM der Münchener Öffentlichkeit noch bis Samstag Beispiele von Ungereimtheiten und Beschwerden gegen die Nussbaumklinik und ihren Chef Prof. Dr. Möller.
Auszug aus der Begründung:
- 1997 wurden in der LMU Psychiatrie 660 Elektroschock-behandlungen bei Patienten durchgeführt. – Nach kritischen Anfragen von Politikern in der Psychiatrie wurde die Zahl der jährlich durchgeführten Schocks in den weiteren Jahresberichten der LMU nicht mehr veröffentlicht.
- Die Existenz eines renommierten Münchener Kunsthändlers wurde durch eine „Ferndiagnose“ von Prof. Möller zerstört. Der Kunsthändler wehrte sich rechtlich. Das Landgericht München schlug vor, dass dem Opfer der Falschdiagnose 330.000 Euro bezahlt werden. Der Kunsthändler lehnte ab, er fordert 25 Millionen Euro Schadenersatz. Bis heute behauptet Prof. Möller, er sei für das niederschmetternde Gutachten nicht bezahlt worden. Doch warum berichtet einer seiner ehemaligen Ärzte gegenüber der KVPM, dass er während einer Razzia in der LMU Psychiatrie von einem seiner Chefärzte einen Teppich wegräumen ließ?
- Dr. Jürgen Good, Psychiater aus Zürich, über die folgenschwere Ferndiagnose von Prof. Dr. Möller: „Es ist ein Schulbuchbeispiel dafür, welche schlechte Arbeit von einer internationalen Größe auf dem Gebiet der Psychiatrie geleistet werden kann.“ Der emeritierte Prof. Dr. Supprian von der Universitätspsychiatrie Hamburg Eppendorf sagt über das Attest von Prof. Möller: „Das Attest ruht nicht auf nachprüfbaren Befunden, sondern auf freisteigenden Erwägungen, die aus der unterstellten Maniediagnose deduziert wurden. So aber darf ein freiheitsbeschränkendes Urteil nicht begründet werden.“Bernd Trepping, Präsident der KVPM Deutschland e.V. sagt: „Das Verhalten, wie das von Prof. Dr. Möller, dem Leiter einer Uniklinik, ist nicht tragbar. Im Rahmen unserer Ausstellung: ‚Psychiatrie -Tod statt Hilfe‘ rufen wir die Besucher dazu auf, sich auf der Unterschriftenliste einzutragen. Diese wird später dem Bayerischen Landtag sowie Möllers Dienstherren übergeben.“
Für weitere Informationen:
Bernd Trepping Tel: 089-273 03 54; od. 0178-613 74 67
www.kvpm.deDie deutsche Kommission wurde 1972 von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet.
KVPM Deutschland e.V. Amalienstr. 49a, 80799 München, Tel. 089-273 03 54, Fax: 289 867 04
E-Mail: KVPM@gmx.de
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Das ist eine sehr interessante Geschichte. Irgendwie hat sie mich berührt. Man fragt sich: Wieso landet ein völlig gesunder Mensch durch ein Fehlgutachten beinahe in einer Psychiatrie?
Aus den Angaben in der Pressemitteilung wird man auch nicht schlauer. Für eine wirklich runde Geschichte fehlt zumindest das Motiv.
Eine weiteren Hinweis finden wir bei Kent/Hinz, bzw. bei Dr. H.G. Vogelsang
http://www.gesundes-goerlitz.de/?download=01KD06.pdf Demzufolge wollte also die Frau des Kunsthändlers diesen loswerden und hat sich ein psychiatrisches Gutachten bei besagtem Professor Möller besorgt.
Dieses Gutachten habe Herrn Herrmann also veranlaßt in die Schweiz zu flüchten und sei schuld daran, daß er nach seiner Rückkehr im allseitsbekannten Gefängnis Stadelheim in München landete.
Gute Erklärung. Alles drin: Sex and crime.
Aber dieser Text beinhaltet noch etwas anderes. Einen Scan aus der Zeitschrift Stern, welche 1997 offenbar die rührselige Geschichte des Herrn Herrmann abdruckte
... und so erfahren wir endlich seinen Vornamen, denn da steht: "Wie Eberhart Herrmann für verrückt erklärt wurde."
Wer den Namen Eberhart Herrmann bei Google eingibt, erfährt sehr schnell, daß es sich bei diesem Kunsthändler um einen handelt, welcher sich auf antike Teppiche spezialisiert hat. Eine Berühmtheit seiner Szene... damals, bevor Eberhart Herrmann für verrückt erklärt wurde.
Und er erfährt was vorgefallen ist... damals, 1994, als Eberhart Herrmann für verrückt erklärt wurde:
http://www.rugreview.com/rippon.htmKurze Zusammenfassung für diejenigen, die nicht so gut Englisch können: Eberhart Herrmann ist 1994 mit ersteigerten Teppichen im Wert von 1,2 Mio DM in die Schweiz geflohen und weigerte sich diese zu bezahlen. Unter anderem verlangte er von dem Auktionshaus Rippon/Boswell, daß diese ihm einen Gebetsteppich verkaufen sollten, der bereits verkauft war. Ansonsten würde er den Rest der Teppiche nicht bezahlen.
In Stadelheim landete er nicht etwa wegen des psychiatrischen Gutachten des Professor Möllers, sondern ganz einfach weil Rippon/Boswell Strafanzeige gegen ihn erstattete, was ihnen wirklich niemand verdenken kann.
Später benutzte er laut Aussage von Rippon/Boswell gar das psychiatrische Gutachten, um bei dem freilich anstehenden Prozeß mit Rippon/Boswell als "zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig" zu gelten.
Ein echtes Motiv haben wir nun immer noch nicht. Zurecht mutet ein Gebetsteppich als Tatmotiv seltsam an... mit sowas muß man manchmal leben.
Aber was ist nun mit der KVPM?
Wurde die Existenz eines renommierten Münchner Kunsthändlers durch eine „Ferndiagnose“ von Prof. Möller zerstört, wie die KVPM behauptet, oder durch den Umstand, daß der renommierte Münchner Kunsthändler seine Teppiche nicht bezahlt hat und stattdessen einen Gebetsteppich forderte?
Die KVPM wurde angeschrieben.... eine ganz einfache Bitte. Die Bitte um Quellenangaben:
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From: xxx@xxx
To: info@kvpm.de
Sent: Tuesday, November 14, 2006 12:21 PM
Subject: Ihre Pressemitteilung vom 11.11.06 - Unterschriftensammlung gegen Direktor der LMU Psychiatrie
Sehr geehrte Damen und Herren,
mir fiel gestern Ihre Pressemitteilung auf, in welcher Sie über einen Kunsthändler in München berichten, der offensichtlich Opfer einer Fehldiagnose wurde:
http://www.businessportal24.com/de/Unterschriftensammlung_Direktor_LMU_Psychiatrie_71604.htmlDas interessiert mich näher und ich würde gerne etwas darüber schreiben.
Können Sie mir Quellen-/bzw. Quellenangaben zu diesem Thema zukommen lassen?
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
xxx
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[*/ZITAT*]
Heute kam folgende Antwort vom Vorstand persönlich:
[*ZITAT*]
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Von: "KVPM e.V. Bundesleitung" <info@kvpm.de>
Gesendet: 15.11.06 16:37:37
An: <xxx@xxx>
Betreff: Re: Ihre Pressemitteilung vom 11.11.06 - Unterschriftensammlung gegen Direktor der LMU Psychiatrie
Sehr geehrte Frau xxx,
ich danke Ihnen für Ihre Mail und Ihr Interesse. Gerne bekommen Sie dazu auch Quellen. Bitte nennen Sie mir eine Telefonnummer wo ich Sie erreichen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Trepping
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Quellenangaben per Telefon? Man staunt. Sind die nicht für jeden gedacht? Irgendwas Geheimes?
Wir fragen nun Herrn Trepping nochmal und lassen unsere neusten Erkenntnisse über diesen Fall einer schweren Beschädigung eines Münchner Kunsthändlers durch die Psychiatrie in die Anfrage einfließen.
- Fortsetzung folgt -