http://www.vkh.ch/homoeopathie/volksinitiative_chronik.html[*QUOTE*]
---------------------------------
Ja zur Komplementärmedizin
Chronologische Zusammenfassung der Entwicklungen
Am 13.12.2007 sprach sich der Ständerat für den Verfassungsartikel Komplementärmedizin aus.
Der Ständerat hatte mit 36 zu 4 Stimmen einen direkten Gegenvorschlag zur Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" deutlich angenommen. Der Antrag von Ständerat Büttiker verlangte, dass Bund und Kantone im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin sorgten. Ersatzlos gestrichen wurde das Wort "umfassende" Berücksichtigung. Die Initianten begrüssen es, dass sich der Ständerat für einen Verfassungsartikel zugunsten der Komplementärmedizin ausgesprochen hat. Erfreulich ist, dass die Kernforderungen der Volksinitiative geteilt werden. Ob das Initiativkomitee am eigenen Verfassungsartikel festhält, kann erst beurteilt werden, wenn beide Räte den Gegenvorschlag abschliessend behandelt haben.
Der Solothurner FDP-Ständerat Rolf Büttiker ist zum Schluss gekommen, dass es einen Verfassungsartikel für Komplementärmedizin braucht. Ohne Verfassungsartikel werde die Komplementärmedizin an den Rand gedrängt, obwohl sie schon heute in die Gesetze aufgenommen werden könnte. Gemäss Ständerat Rolf Büttiker ist es eine Tatsache, dass die gesetzlichen Grundlagen beim Bund und in mehreren Kantonen in den letzten Jahren verschärft wurden. Auf Bundesstufe erwecke es den Anschein, dass verschiedene Entscheide willentlich gegen die Komplementärmedizin ausgelegt wurden, z.B. beim Ausschluss der ärztlichen Komplementärmedizin aus der Grundversicherung, der Unterbindung nationaler Diplome von TherapeutInnen durch den Bundesrat oder in der Heilmittel-Verordnung von Swissmedic.
Die Mehrheit des Ständerates folgte der Argumentation von Ständerat Büttiker und sprach sich mit 36 zu 4 Stimmen klar für den direkten Gegenvorschlag aus:
Art. 118a (neu)
Komplementärmedizin Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin.
Am 9.12.2007 berichtete die Zeitung "Sonntag", dass der Solothurner FDP-Ständerat Rolf Büttiker einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" eingereicht habe. Bereits früher hatte die Neuenburger Ständerätin Gisèle Ory einen Gegenvorschlag eingereicht, der lediglich die Kranken- und Unfallsversicherung betrifft.
Bei seinem direkten Gegenvorschlag strich Ständerat Rolf Büttiker einzig das Wort "umfassend" ersatzlos. Sein Vorschlag lautet:
Artikel 118a (neu)
Komplementärmedizin "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin."
Ständerat Rolf Büttiker nannte in der Zeitung "Sonntag" fünf Kernanliegen:
Zusammenarbeit zwischen Schul- und Komplementärmedizin
Förderung von Forschung und Entwicklung für alternative Heilmethoden
Bewahrung des Heilmittelschatzes
National und kantonal anerkannte Diplome für Therapeuten
Wiederaufnahme der fünf ärztlichen Leistungen, die Gesundheitsminister Pascal Couchepin im Sommer 2005 aus der Grundversicherung gestrichen hatte (Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), Traditionelle Chinesische Medizin und Neuraltherapie).
Top
Am 27.11.2007 wurde bekannt, dass die SGK-Minderheit eine Fristverlängerung zur Ausarbeitung eines Gegenvorschlages zur Behandlung der Volksinitiative im Ständerat vom 13.12.2007 anstrebt.
Am 22.11.2007 anerkennt der Kanton Tessin als zweiter Kanton in der Schweiz einen Studiengang aus dem Gebiet der Komplementärmedizin.
Sechs (6) Absolventen des ersten Jahrganges der Ausbildung an der Höheren Fachschule AFLS erhalten offiziell die Berufsbezeichnung Kantonal diplomierter Phytotherapeut.
Am 19.11.2007 berichtete das St. Galler Tagblatt unter dem Titel "Heilmittelschatz in Gefahr!"
Wie akut die Gefahr ist, dass wir einen grossen Teil unseres komplementärmedizinischen Arzneimittelschatzes verlieren, zeigt sich am Beispiel des Kantons Appenzell. Zur Zeit sind 3'300 im Kanton Appenzell Ausserhoden registrierte Heilmittel in Gefahr, vollständig vom Markt zu verschwinden.
Am 18.11.2007 sorgte ein vom BAG geplantes neues Formular für Unmut, das bei der Erbringung von ärztlichen Leistungen zur Anwendung kommen soll. Laut dem Präsidenten der UNION der komplementärmedizinischen Ärzteorganisationen, Dr. Jörg Fritschi, sei es für die Erbringung komplementärmedizinischer Leistungen ungeeignet. Support erhalten die Komplementärmediziner von Dr. Jacques de Haller, dem Präsidenten der Ärzteverbindung FMH. "Das Antragsformular eignet sich nicht für alternative Heilmethoden."
Erika Forster-Vannini, Präsidentin der ständerätlichen Gesundheits-Kommission, meinte: "Solange die Grundsatzfragen bei der Komplementärmedizin nicht geklärt sind, ist die Einführung eines solchen Formulars nicht sinnvoll."
Top
Am 16.11.2007 "griffen" Komplementärmediziner den Bund an.
Ein neues Formular verhindere, dass die Krankenkassen für Komplementärmedizin zahlen müssten, finden deren Vertreter. Der Bund verstosse mit dieser Neuerung gegen das Gesetz.
Am 9.11.2007 lehnte die Gesundheits-Kommission (SGK) des Ständerates die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" mit nur gerade 5 zu 4 Stimmen ab, wie Präsidentin Erika Forster-Vannini (St. Gallen, FDP) mitteilte. Die Minderheit möchte, dass der Bund die Komplementärmedizin zumindest partiell anerkenne und deren Leistungen in die Grundversorgung der obligatorischen Krankenversicherung übernähme.
Am 6.11.2007 publizierte die Thurgauer Zeitung eine gekürzte Medienmitteilung des Komitees Kanton Thurgau (in Gründung) "JA zur Komplementärmedizin". Das Thurgauer Komitee kritisierte die Abschaffung der kantonalen Prüfungen für Naturheilpraktiker.
"Stellungsnahme zum Regierungsratsbeschluss zur Änderung der Verordnung über die Berufe des Gesundheitswesens.
Seit zwanzig Jahren führte der Kanton Thurgau Prüfungen für Naturheilpraktiker und Naturheilpraktikerinnen durch. Nun werden diese abgeschafft. Diese Abschaffung untergräbt die Qualitätssicherung und ist nicht nachvollziehbar. Sie bedeutet zudem die Abtretung hoheitlicher Aufgaben vorab an ein privates Unternehmen (EMR), dessen gewinnorientierte Praxis gerade kürzlich negative Schlagzeilen gemacht hat. Mit diesem Beschluss wird der Qualität der komplementärmedizinischen Leistung ein Bärendienst erwiesen. Die Gesundheit der Patienten wird gefährdet. Die Vertröstung auf eidgenössische anerkannte Diplome - von Bern bewusst blockiert - kann nicht überzeugen. Sie lässt nur den Schluss zu, dass die Komplementärmedizin zurückgebunden, in Frage gestellt werden soll. Eine Gruppe besorgter Bürgerinnen und Bürger hat beschlossen, im Kanton Thurgau ein Komitee zu gründen, welches die Volksinitiative "Ja zur Komplementärmedizin" unterstützt. Die Initiative kommt den Anliegen der qualitätsbewussten Patientinnen und Patienten entgegen. Sie verlangt, dass auf diesem Gebiet nicht Wildwuchs herrscht, sondern klare Richtlinien für Ausbildung und Berufsausübung im Bereich der Naturheilpraktik geschaffen werden. Das Komitee wird sich auf politischer Ebene mit dem Regierungsratsbeschluss weiter auseinandersetzen."
Am 2.11.2007 berichtete die Sendung 10vor10 über die Homöopathie im Kuhstall. Immer mehr Bauern behandelten mit viel Erfolg ihre Kühe mit Homöopathie. Die entsprechenden Kurse, die an landwirtschaftlichen Schulen angeboten würden, seien ausgebucht.
Am 2.11.2007 berichtete die Thurgauer Zeitung, dass der Kanton Thurgau die Naturärzte-Prüfung abgeschafft habe.
Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hatte gegen den Widerstand der betroffenen Verbände die kantonale Prüfung für Naturheilärzte abgeschafft.
Top
Am 22.10.2007 attestierte der Vorsitzende der Bundesärztekammer, Dr. Jörg-Dietrich Hoppe erstmals, dass die Schulmedizin ohne die alternative Heilkunde nicht auskomme. Auf einem interdisziplinären Kongress in Brüssel sagte er: "Medizin ist keine reine Naturwissenschaft, wie dies seit Mitte des 19. Jahrhunderts behauptet wird." Die Medizin sei vielmehr ein Hybrid. Viele Krankheitsverläufe seien mit purer Naturwissenschaft nicht erklärbar. Umso wichtiger sei es, alle seriösen Therapieformen der Alternativ- und Komplementärmedizin zum Nutzen der Patienten einzusetzen. Was in der Praxis funktioniert, erreicht nun auch den Funktionär. Es ist nie zu spät.
Am 16.10.2007 erfolgte die Behandlung und die Vorberatung der Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" (06.066) in der Gesundheits-Kommission des Ständerates. Grossmehrheitlich findet die Kommission, dass eine "umfassende" Berücksichtigung der Komplementärmedizin - wie dies die Initianten fordern - zu weit gehe. Es besteht aber auch Konsens darüber, dass im Bereich der Komplementärmedizin ein gewisser Handlungsbedarf bestehe. Trotz der zeitlichen Befristung (die Behandlungsfrist endet am 14. März 2008) wollte die Gesundheits-Kommission an ihrer Sitzung vom 9. November 2007 prüfen und entscheiden, ob der Volksinitiative ein indirekter Gegenvorschlag in Form einer Kommissionsinitiative vorzulegen sei.
Am 10.10.2007 erschien eine repräsentative Blickumfrage: "Krankenkassen sollen Komplementärmedizin bezahlen".
Gesundheitsminister Pascal Couchepin (65) habe dafür gesorgt, dass die Komplementärmedizin nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt werde.
Pascal Couchepin hat das Volk nicht hinter sich. 70% der Schweizerinnen und Schweizer wollen, dass die Kassen wieder bezahlen. Da wuchtige Ja ist zu differenzieren. 49% sagen, dass die Krankenkasse in jedem Fall bezahlen soll, egal ob Ärzte oder Naturheilpraktiker wirken. 22% meinen, dass nur ärztliche Leistungen wieder kassenpflichtig werden sollen. Aber: lediglich 23% sind Couchepins Meinung. Interessant ist der Blick in die Parteienlandschaft. Am deutlichsten ist die Zustimmung bei den SP-Wählern: 86%, dicht gefolgt von den Anhängern der Grünen mit 84%. In der Mitte und rechts sind die Ja-Werte deutlich tiefer: 67% bei den CVP-Wählern, 62% bei den SVP-Anhängern und 61% bei den freisinnigen Wählern.
Hinweis: Gefordert wird einzig die Aufnahme von fünf ärztlichen Richtungen der Komplementärmedizin in die Grundversicherung, weil sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Alle weiteren Leistungen, egal ob von einem Arzt oder einem nichtärztlichen Therapeuten praktiziert, sollen von der Zusatzversicherung übernommen werden.
Am 9.10.2007 erfolgte die Publikation des JzK-Interviews mit Nationalrätin Silvia Schenker: "Niemand will die Schulmedizin verdrängen."
Silvia Schenker, Vizepräsidentin der SP Schweiz und Nationalrätin des Kantons Basel-Stadt, setzt sich seit langem für die Anliegen der Komplementärmedizin ein. In der Nationalratsratsdebatte vom 19. September 2007 gab die Gesundheitspolitikerin ein engagiertes Votum für die Komplementärmedizin ab. Die Vertreter/Initianten der Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" hatten mit Frau Schenker, Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Nationalrates, nach Ablauf der Legislatur, ein Gespräch geführt.
Top
Am 4.10.2007 sprach sich der Nationalrat mit 86 zu 51 Stimmen klar für eine Neuregelung der Selbstmedikation aus und hatte eine entsprechende Kommissionsmotion (07.3290) gutgeheissen. Ziel der Motion ist es, eine vereinfachte Regelung der Selbstmedikation zu schaffen. Unter anderem soll die Abgabekategorie C aufgehoben und die Liste D zu einer einzigen Selbstmedikationsliste erweitert werden. Die Heilmittel dieser OTC-Liste sollen auch in Zukunft ausschliesslich nach Fachberatung in Drogerien oder Apotheken abgegeben werden.
Der Nationalrat folgte damit der Einschätzung seiner Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK), wonach das Gesetz nicht länger verhindern soll, dass das Fachwissen von Drogisten und Apothekern bei der Abgabe von Arzneimitteln vollumfänglich ausschöpft werde.
Vor der Änderung des Heilmittelgesetzes wird der Ständerat seine Zustimmung erteilen müssen.
Am 27.09.2007 anerkannte der Kanton Zug nicht-ärztliche Therapeuten der Komplementärmedizin.
Jetzt können sich die Absolventen des ersten Jahrganges der Ausbildung an der Höheren Fachschule für Naturheilverfahren und Homöopathie offiziell diplomierter Homöopath HFNH nennen. Damit ist Zug der erste Kanton der Schweiz, der einen Studiengang auf dem Gebiet der Komplementärmedizin anerkennt.
Am 25.09.2007 begrüsste die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" die Überweisung der Motion - "Ärztliche Komplementärmedizin wieder in die Grundversicherung?" - von Ständerätin Erika Forster-Vannini (FDP SG). Die Motion wurde klar mit 19 zu 3 Stimmen angenommen.
Der Ausschluss der ärztlichen Komplementärmedizin aus der Grundversicherung soll auf die Rechtmässigkeit überprüft werden. Das Programm Evaluation Komplementärmedizin PEK belegte, dass die fünf Methoden der ärztlichen Komplementärmedizin den gesetzlich geforderten Nachweis mit "adäquaten" Methoden erbringen. Die Volksinitiative forderte, dass nicht nur Homöopathie, Anthroposophische Medizin und Traditionelle Chinesische Medizin überprüft werden, wie dies die Motion Forster verlangt. Die Rechtmässigkeit muss bei allen im PEK evaluierten Methoden - auch bei Phytotherapie und Neuraltherapie - untersucht werden.
Top
Am 24.09.2007 erschien die Medienmitteilung des Homöopathie Verbandes Schweiz (HVS) zur Ablehnung der Volksinitiative durch den Nationalrat unter dem Titel "Nationalrat verhindert Patientenschutz in der Zusatzversicherung".
Am 22.09.2007 wurde der Homöopathin Caroline Kramer der "Prix Courage" für Alltagshelden verliehen.
Die Zeitschrift "Beobachter" hatte in Zürich den "Prix Courage" an Menschen mit besonders viel Zivilcourage verliehen. Den diesjährigen Jury-Preis erhielt Paolo Dibartolo aus Effretikon; die Gewinnerin des Publikums-Preises heisst Caroline Kramer.
Am 21.09.2007 war die Volksinitiative das Thema in der "Arena" des Schweizer Fernsehens.
Am 19.09.2007 "Dichtung und Wahrheit im Nationalrat" Der Nationalrat lehnte die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" mit 93 zu 78 Stimmen ab. Der unpopuläre Entscheid zeigte, die grosse Kluft zwischen einer Parlamentsmehrheit und der Bevölkerung in Sachen Komplementärmedizin. Bedenklich war, wie viele falsche und unsachliche Argumente im Rat vorgebracht wurden. Die Stimmberechtigten werden entscheiden können, ob sie dem Parlament den Auftrag für die umfassende Berücksichtigung der Komplementärmedizin mittels einem Verfassungsartikel erteilen oder ob sie bereit sind, die schleichende Ausrottung bewährter Heilmethoden und Heilmittel zu akzeptieren.
Am 17.09.2007 besagte eine Demoscope-Umfrage: "Die Unterstützung für Komplementärmedizin wird immer breiter."
Der Nationalrat behandelte am Mittwoch 19. September 2007 die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin". Die Volksvertreter haben die Möglichkeit, den Willen der Bevölkerung nach qualitätsgesicherter Komplementärmedizin umzusetzen. So belegt die sondage santé des Krankenkassenverbandes santésuisse, dass 82% der Bevölkerung eine umfassende Berücksichtigung der Komplementärmedizin verlangen. Eine aktuelle Demoscope-Umfrage des Initiativkomitees zeigte, dass 69% aller stimmberechtigten Personen den Verfassungsartikel annehmen würden. Die Volksinitiative hatte alle KandidatInnen für den National- und Ständerat zu Themen der Komplementärmedizin befragt und veröffentlichte entsprechende Wahlempfehlungen. Die Stimmbürger hatten so die Möglichkeit erhalten, Kandidaten zu wählen, welche die Komplementärmedizin unterstützen.
Top
Am 16.09.2007 wurde Caroline Kramer vom Beobachter für den "Prix Courage" nominiert. Sie hatte den Skandal aufgedeckt, dass der Bund eine Kampagne gegen die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" finanzierte.
Am 16.09.2007 erschien erstmals die neue Sonntagszeitung "Sonntag" (Auflage: 240'000). "Das Volk will Komplementärmedizin" - die Zeitung berichtete über die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin". Eine neue repräsentative Umfrage zeigte: Die Initiative wird immer populärer!
Am 14.09.2007 entschied sich die Südtiroler Landeskommission für die Komplementärmedizin. Der Südtiroler Gesundheitslandesrat Richard Theiler erachtet die Komplementärmedizin als "ein wichtiges Anliegen der Patienten". Deshalb begrüsste er es, dass sich die Landeskommission für die klinische Erneuerung des Gesundheitswesen einstimmig für die Ausarbeitung eines Pilotprojektes zur Einrichtung eines Dienstes für Komplementärmedizin ausgesprochen hatte. Diese Einrichtung stehe ganz im Dienste jener Patienten, die neben der Schulmedizin auch auf komplementäre Methoden zurückgreifen wollten. "Und das seien viele", erklärte Theiler.
Am 14.09.2007 erschien unter dem Titel "Den Blick vermehrt aufs Ganze richten" ein Interview in der Zeitschrift "Soziale Medizin" mit dem Komplementärmediziner Dr. med. Hansueli Albonico, Mitglied des Initiativkomitees. Dr. Hansueli Albonico tritt entschieden für die Komplementärmedizin ein, stellt an diese allerdings auch hohe qualitative Ansprüche.
Am 17.8.2007 berichteten die Medien über die geäusserte Kritik von SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi gegen die Politik des Bundesamtes für Gesundheit. Unter anderem schrieb er: "Ob man nun will, dass die Komplementärmedizin über den Leistungskatalog der Grundversicherung abgerechnet wird oder nicht, ist eine politische Frage, bei welcher man geteilter Meinung sein kann. Auf jeden Fall handelt es sich hier aber nicht um ein Anliegen, bei welchem die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung in schwerwiegendem Masse tangiert würde. Daher besteht für den Bund auch keinerlei Handlungsbedarf. Trotzdem hat das BAG, wie am 25. Juni 2006 publik wurde, ein PR-Büro damit beauftragt, Argumente zur Bekämpfung dieser Volksinitiative zu erarbeiten - ein unhaltbarer Zustand, wenn ein Bundesamt die Unterstützung von Abstimmungskampagnen im Umfang von 300'000 Franken plant!"
Top
Am 31.7.2007 fand in drei Achsen das gegliederte Interreg-Projekt statt. Wiederholt auftretende Gesundheitsprobleme in der Nutztierhaltung, umstrittene Verwendung von Mitteln wie z. B. Antibiotika, Wirkungsverlust gewisser Moleküle. All diese Faktoren führen zu vermehrter Suche nach alternativen Behandlungsmethoden mit Pflanzenextrakten. Für die Produzentinnen und Produzenten von Gewürz- und Medizinalpflanzen eröffnen sich dabei neue Absatzmöglichkeiten. Am 12.7.2007 erschien das neue Bulletin No. 5 der Eidgenössischen Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin".
Am 16.7.2007 Eröffnung der Schul-, Komplementär- und Palliativmedizin im Spital Scuol - jetzt alles unter einem Dach.
Am 5.7.2007 kam in "Bisch zwäg", die Zeitschrift der Vitaswiss, der Polit- und Medienverantwortlicher der Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" Walter Stüdeli zu Wort. Er schrieb über die aktuelle politische Situation der Volksinitiative. Ebenfalls äusserten sich SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga (BE), SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher (TG) und CVP-Nationalratskandidat Jürg Binz (BE) zur Komplementärmedizin.
Am 5.7.2007 berichteten die Medien: "In Südtirol wird in den kommenden Monaten ein Dienst für Komplementärmedizin geschaffen. Der Dienst wird als Pilotprojekt an einem Südtiroler Krankenhaus eingerichtet. Welches Krankenhaus das sein wird, steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass es für Komplementärmedizin kein Primariat geben wird." Laut Informationen soll Dr. Christian Thuile das Projekt leiten. Die ist jedoch vom Landesrat für Gesundheit, Richard Theiner, nicht bestätigt worden. Begrüsst wird die Schaffung eines Dienstes für Komplementärmedizin von der Arbeitsgruppe Komplementärmedizin der Ärztekammer Bozen. "Die komplementärmedizinischen Methoden sind wissenschaftlich. Das Beispiel der Homöopathie zeigt, dass diese den experimentellen Ansatz in die Pharmakologie und Medizin eingeführt und auch nie verlassen hat. Die Arzneimittelprüfung ist die Basis, um Wirkung, Einsatzbereich und Nebenwirkungen eines jeden Medikamentes zu erkunden und ist von Beginn an eine der Säulen der Homöopathie gewesen", so der Sprecher der Arbeitsgruppe, Dr. Bernhard Thomaser. Die geplante Einrichtung eines komplementärmedizinischen Dienstes werde keine Unmengen an finanziellen Ressourcen verschlingen, zumal die Komplementärmedizin zu ihrer Anwendung keiner teuren Technologie bedürfe. Erfahrungen aus dem Ausland würden zeigen, dass mittelfristig durch die Integration der Komplementärmedizin ins öffentliche Gesundheitssystem sogar Kosten eingespart werden könnten, so Dr. B. Thomaser, unterstützt in der Aussage von Dr. Wolfgang Schullian, Dr. Maria Paregger, Dr. Christian Thuile, Dr. Werner Fundneider und Dr. Edmund Mussner.
Top
Am 27.6.2007 berichteten die Medien: "Der Beruf des Naturheilpraktikers soll im Fürstentum Liechtenstein bald als Gesundheitsberuf gelten". Eine entsprechende Verordnung ist von der Liechtensteiner Regierung in die Vernehmlassung geschickt worden. Der Verordnungsentwurf sieht Naturheilpraktiker in den Fachbereichen Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin und Traditionelle Europäische Naturheilkunde vor.
Am 23.6.2007 berichteten die Medien: "An mehreren Fronten behindert der Bund die Komplementärmedizin - Ärzte, Heilmittelhersteller und Naturheilpraktiker - sie alle werden von den Behörden behindert. Doch immer mehr Politiker stellen sich auf die Seite der Komplementärmedizin."
Am 22.6.2007 erfolgten die Ergebnisse der im Februar 2007 durch das Initiativkomitee in Auftrag gegebenen zweiten Demoscope-Umfrage. Über 60 % der StimmbürgerInnen würden die Volksinitiative annehmen, wenn am kommenden Sonntag darüber abgestimmt würde. 78 % wünschen, dass die ärztliche Komplementärmedizin wieder von der Grundversicherung übernommen wird. 84 % wünschen, dass nur Personen mit staatlich anerkannter Fach-Ausbildung als Therapeuten praktizieren dürfen.
Am 12.6.2007 berichtete die Sendung 10vor10 über zwei Parlamentarier-Vorstösse in der Sommer-Session. FDP-Ständerätin Erika Forster-Vannini verlangte in einer Motion, dass drei der fünf von Bundesrat Couchepin aus der Grundversicherung gestrichenen ärztlichen Leistungen wieder in die Grundversicherung aufgenommen würden. Diese Motion hätte am Morgen des 13. Juni im Ständerat behandelt werden sollen; wegen des Umfanges anderer Geschäfte wurden aber etliche Traktanden, darunter auch die Motion Forster, auf einen späteren Behandlungszeitpunkt verschoben. SVP-Nationalrat Hansjörg Hassler verlangte, dass nicht mehr ein einzelner Departements-Vorsteher darüber befinde, was in die Grundversicherung komme, sondern dass dies der Gesamtbundesrat entscheiden müsse.
Top
Am 11.6.2007 feierte die komplementärmedizinische Abteilung des Regionalspitals Emmental-Langnau ihr zehnjähriges Bestehen. Sie ist die einzige derartige Abteilung an einem öffentlichen Akutspital. In den letzten Jahren haben sich Krebsbehandlung und Palliativpflege - die Begleitung Schwerkranker - zum Schwerpunkt einer Abteilung entwickelt. Sie umfasst etwa die Hälfte der Patienten und etwa ein Viertel der Patienten haben psychosomatische Erkrankungen. Die Zusammenarbeit mit den Schulmedizinern wird immer besser. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Schul- und Komplementärmedizin strebt die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" an.
Am 5.6.2007 berichtete der "Drogistenstern" in seiner aktuellsten Ausgabe unter dem Titel "Ja zur Medikamentenvielfalt!" Die Volksinitiative "JA zur Komplementärmedizin" ist für die Drogerien ebenfalls wichtig. Bei der Volksabstimmung gehe es um einen richtungweisenden Entscheid, ob die heute noch bestehende Vielfalt an natürlichen Heilmitteln auch in Zukunft der Bevölkerung zur Verfügung stehen werde oder nicht. Ein NEIN an der Urne in ca. eineinhalb Jahren hätte eine negative Signalwirkung für die Drogerien. Davon ist Patrick Seiz von der Drogerie Seiz in Buchrain (LU), überzeugt. "Die Komplementärmedizin würde weiter im Schatten der Schulmedizin stehen, und somit würden immer weniger Menschen mit Naturheilmitteln in Berührung kommen. Das mindere wiederum den Bekanntheitsgrad und somit folglich auch die Nachfrage." Insbesondere kleinere Firmen könnten dann nicht mehr die ganze Fülle an Naturheilmitteln anbieten, was zur Verarmung unseres Medikamentenschatzes führte. Die Wirkung zahlreicher Naturheilmittel basiere auf Erfahrungswerten, sei also empirisch nachgewiesen. Dies erklärte auch Jürg Binz, der die Initiative entschieden unterstützt. "Wichtig sei es, der Bevölkerung den Zugang zu solchen Heilmitteln uneingeschränkt zu gewährleisten." Die Thurgauer SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher, die sich ebenfalls sehr für die Volksinitiative einsetzt, hatte sich in einer Drogerie selbst davon überzeugt, welch fast unüberwindbare Hürden das Heilmittelinstitut Swissmedic für einige Heilmittel aufstelle. Sie liess sich von einem Drogisten zeigen, wie er nach Vorschrift einen Tee abpacken musste. "Das ist gewaltig und fast nicht durchführbar" sagte Edith Graf-Litscher. Zum Glück aber habe Swissmedic eine leichte Kehrtwendung und gewisse Entscheidungen rückgängig gemacht.
Am 5.6.2007 wurden auf der US-Krebstagung ASCO die ersten ermutigenden Ergebnisse zu Ginseng-Extrakt und Leinsamen vorgestellt. Erste ermutigende Ergebnisse brachten zum Beispiel Studien, in denen es um die Wirksamkeit von Ginseng-Extrakt bei Fatigue-Syndrom, sowie um den Effekt von Leinsamen bei Prostata-Krebs ging. "Der Stellenwert von Ginseng bei Anzeichen von Erschöpfung und Abgeschlagenheit solle nun genauer untersucht werden", sagte Dr. Debra Barton von der Mayo-Klinik aufgrund der positiven Ergebnisse. Ebenfalls ermutigende Ergebnisse brachte die Leinsamen-Studie bei Männern mit Prostata-Krebs. Patienten der Leinsamen-Gruppen hatten ein um etwa 40% verringertes Tumorzellwachstum gegenüber Männern, die Placebos oder kalorienreduzierte Diät erhielten. Die Kombination von Leinsamen plus Diät war offenbar am wirksamsten. Das Studienteam von der Duke University in Durham im US Staat North Carolina will nun prüfen, ob Leinsamen mit oder ohne Diät das Rezidivrisiko von Männern mit operiertem Prostata-Ca verringern könne.