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Heute, 10:55
40_Fieber
Operator
Noch Zwei Tage vor den Knall, schreibt "die Zeit":
http://www.zeit.de/2005/29/wittenDas freut nicht nur die Kassenverwalter der Universität, sondern ist von den Studenten auch bemerkenswert ehrlich gedacht. Sie erhalten eine überdurchschnittlich gute akademische Ausbildung. Ihre Privatuni schneidet bei den einschlägigen Rankings stets gut ab. So landete die medizinische Fakultät beispielsweise beim Spiegel unter der Frage "Wo studieren die Besten?" auf Platz 1. VWL und BWL landeten beim ZEIT-Ranking beide in der Spitzengruppe. Die Hochschule ist gut ausgerüstet, das Verhältnis von Dozenten zu Studenten ist günstig, die Professoren publizieren viel. Hier zu studieren ist Luxus. Und der hat seinen Preis, den die Studenten zu zahlen bereit sind.
Allesamt wurden sie reingelegt von dem anthroposophischen Brimborium, den Tarnbegriffen und den Lügen, die die "Erleuchteten" der Anthroposophie ewig lächelnd verzapfen.
Und der Spiegel, der diesem Wahnsinn auf den ersten Platz seines Uni-Rankings gehoben hat, ist nun auch noch zu feige zuzugeben, daß er einen Fehler gemacht hat. Er hat mit seinem unreflekrierten Ranking, Studenten ohne Sinn und Verstand in die Arme von Esoterikern getrieben.
Über Konrad Schily im Spiegel:
Link[...]
"Es geht mir um Persönlichkeitsentwicklung", hat Konrad Schily seine Motivation einmal beschrieben.
[...]
Versteht denn keiner dieser Journalisten, was das bedeutet? Man braucht nur Steiner lesen, um zu wissen, was Anthroposophen unter "Persönlichkeitentwicklung" verstehen. Ein Ziel dieser "Persönlichkeitsentwicklung" ist eine "überlegenen Rasse" von Erleuchteten zu erschaffen.
Diese Informationen sind abrufbar. Überall. Es gibt unendlich viele Mahner, die sich intensiv mit den Lehren Steiner beschäftigt habe.
Aber der Spiegel seichtet nun zaghaft um seinen Trümmerhaufen herum, anstatt die Chance zu ergreifen, zu recherchieren und offen zu legen, was da eigentlich los ist.
Er diffamiert sogar noch andere wissenschaftlich arbeitende Universitäten und deren Studenten, indem er ihnen "stures Paukwissen" vorwirft:
Für die sonst auf Multiple-Choice-Tests und stures Paukwissen geeichte deutsche Mediziner-Ausbildung mit ihrer Zersplitterung in viele kleine Einzeldisziplinen war das eine absolute Neuerung.
Dazu lobt er das "Studium fundamentale" der Universität Witten-Herdecke weil dies irgendwie einzigartig sei.
Neben den Fachvorlesungen gibt es auch noch ein verpflichtendes "Studium Fundamentale" mit fächerübergreifenden Kursen - Witten hat dafür sogar eine eigene Fakultät.
Einzigartig ist an diesem "Studium fundamentale" nur das Thema: "Geisteswissenschaften" á la anthroposophischer Vorstellungen:
http://notesweb.uni-wh.de/wg/stufu/wgstufu.nsf/name/profil-DEDa stehen nun hunderte von Studenten, die an einer Universität, deren Fachbereich Medizin so schlecht ist, daß der Wissenschaftsrat eingreifen muß, und der Spiegel hat es nicht nötig, sich für sein fatales Ranking bei ihnen zu entschuldigen. Sie zahlen ein Heidengeld für ihr Studium und möglicher Weise bekommen sie hinterher keine Arbeit, weil Alles die Nase rümpft, wenn sie Witten-Herdecke lesen. Ich weiß nicht, ob sich das schon so richtig in de Köpfen gesetzt hat, aber was der Wissenschaftsrat getan hat, ist einzigartig. Eine Schande, die ihres Gleichen sucht.
Es hätte ja auch mal jemand aufmerksam werden können, nachdem der Stern genau zum entgegengesetzen Ergebnis kam und WH auf die hinteren Plätze beim Medizinstudium verbannte.
Eine von der Politik gehätschelte, und vom Großteil der Medien gepflegte Gemeinheit gegenüber jungen Menschen, die eine Ausbildung machen wollen.
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40_Fieber
Juni 2005