Vor einem Monat hat die FDP Pulheim eine entsprechende Stellungnahme veröffentlicht. Sie ist kurz, eindeutig, und sie enthält Namen.
https://www.fdppulheim.de/2019/03/18/therapiefreiheit-staerken-heilpraktiker-als-freien-beruf-erhalten/[*quote*]
„Therapiefreiheit stärken. Heilpraktiker als freien Beruf erhalten“18. März 2019, Aktuelles, Gesundheit
Die FDP setzt auf die Therapiefreiheit von Patientinnen und Patienten als wichtiges Prinzip des Gesundheitssystems. Der Beruf des Heilpraktikers soll fortbestehen.
Der FDP-Kreisverband Rhein-Erft spricht sich gegen den Beschluss der Arbeitsgruppe Gesundheit der FDP-Bundestagsfraktion aus, den Beruf des Heilpraktikers abzuschaffen.Nachdem der Arbeitskreis Gesundheit der FDP Bundestagsfraktion beschlossen hat, „die Erlaubnis zur Bezeichnung als „Heilpraktiker“ mittelfristig auslaufen zu lassen“ und „ausschließlich wissenschaftlich-fundiert ausgebildete Ärzte staatlich gelabelt „Heilkunde“ betreiben“ zu lassen,
hat sich innerparteilich schnell Widerstand geregt.Dem Antrag „Therapiefreiheit stärken. Heilpraktiker als freien Beruf erhalten“ wurde auf dem FDP Parteitag der Stadt Pulheim einstimmig gefolgt und er wurde auch auf dem Stadtarteitag der FDP Erftstadt beschlossen.
Die Initiatoren des Antrages, Gabriele Molitor und Karl-Heinz Weingarten stellten den Antrag ebenfalls auf dem Kreisparteitag der FDP am 16.03.2019 vor und auch dort wurde dem Antrag bei nur einer Gegenstimme gefolgt.
Auch der Bundesverband “Liberaler Mittelstand e.V.”, aus der FDP nahestehenden Unternehmern, wendet sich gegen Bestrebungen, den Beruf “Heilpraktiker” abschaffen zu wollen.
„Wir freuen, uns über die große Unterstützung aus den Stadtverbänden und dem Kreisverband der FDP“ so die Antragsteller Gabriele Molitor und Karl-Heinz Weingarten.
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Vor zwei Tagen jubelt eine Homöopathengruppe bei Facebook und vermutet einen Erfolg eines Offenen Briefes vom November 2018 an die FDP.
https://www.facebook.com/VKHD-Verband-Klassischer-Hom%C3%B6opathen-Deutschlands-263221187077016[*quote*]
VKHD Verband Klassischer Homöopathen Deutschlands
16. April (2019) um 11:27
Na so was! Die FDP will den Heilpraktiker-Beruf jetzt doch erhalten?! Woher rührt dieser Gesinnungswandel? Spielt der Offene Brief des VKHD an die FDP-Fraktion vom November '18 (
https://www.vkhd.de/therapeuten/service/downloads-docman-hierarchie-galerie/oeffentliche-dokumente/680-offener-brief-des-vkhd-an-die-fdp/file) eine Rolle? Wie auch immer: das ist zunächst einmal eine erfreuliche Nachricht!
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102470/FDP-will-Heilpraktikerberuf-jetzt-doch-erhalten[*/quote*]
Offener Brief des VKHD an die FDP-Fraktion, November 2018
https://www.vkhd.de/therapeuten/service/downloads-docman-hierarchie-galerie/oeffentliche-dokumente/680-offener-brief-des-vkhd-an-die-fdp/file[*quote*]
Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Per E-Mail an: dialog@fdpbt.de
16. November 2018
Offener Brief an die FDP Bundestagsfraktion
Sehr geehrte Damen und Herren,
verschiedene Medien berichteten zuletzt von Plänen aus Ihrer Fraktion, den Beruf des Heilpraktikers
abzuschaffen, so zum Beispiel das Deutsche Ärzteblatt in seiner Online-Ausgabe vom 14.11.2018:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/99132/FDP-will-Heilpraktiker-langfristig-abschaffen?rt=4d88da7d1ce0e0bcfd83c1f9c319c861
Laut einem Positionspapier, das dem Ärzteblatt vorliegt, fordert die AG Gesundheit der FDP-Fraktion
die Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs und begründet das mit verschiedenen, teils absurden
Annahmen, etwa dass der Staat sich mit der Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde ohne
Bestallung "zum Gehilfen für Verbrauchertäuschungen" mache. Weiter heißt es: „Durch eine staatliche
Erlaubnis, die Bezeichnung ‚Heilpraktiker’ zu führen, wird bei Patienten der Eindruck erweckt, dass der
betreffende Behandler tatsächlich des ‚Heilens‘ kundig ist und von der von einem Heilpraktiker
vorgenommenen Behandlung tatsächlich ‚Heilung‘ zu erwarten ist“. Als (Mit-)Verantwortliche dieser -
aus unserer Sicht nicht nur absurden, sondern auch verunglimpfenden Aussagen - wird die
Bundestagsabgeordnete Katrin Helling-Plahr genannt. Unterstützung erfährt sie via Twitter von ihrem
Fraktionskollegen Andrew Ullmann.
Diese Positionen der FDP irritieren uns sehr, passen sie doch nicht zur grundsätzlichen Haltung der FDP,
wie sie auf der Website der FDP zum Thema "Gesundheit" zu finden ist:
"Leitbild unserer Gesundheitspolitik sind mündige Patientinnen und Patienten. Deshalb treten wir
weiter für die freie Arzt-, Krankenhaus-, Therapie- und Krankenkassenwahl ein und wollen allen
Menschen eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sichern. Dabei
setzen wir auf die Möglichkeiten der Selbstverwaltung und des Wettbewerbs für effektive Lösungen."
(
https://www.fdp.de/thema/gesundheit)Die ebenfalls für das Ressort Gesundheit zuständige FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus
drückt das noch etwas genauer aus, indem sie auch die freie "Therapeutenwahl" in den Vordergrund
stellt. (
https://caschenbergdugnus.abgeordnete.fdpbt.de/)
Eine Anfrage des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker (FDH) e.V. anlässlich der bevorstehenden
Bundestagswahl im September 2017 beantwortete die FDP mit folgenden Sätzen: „Grundsätzlich setzen
wir Freie Demokraten uns für den Erhalt des Heilpraktikers in der jetzigen Form als freien und
selbständigen Heilberuf neben dem Arzt ein. Die Freiberuflichkeit der Heilberufe ist aus liberaler Sicht
Grundvoraussetzung für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen. Wir sehen heilpraktische
Behandlungen als ein wichtiges Ergänzungsangebot für Patientinnen und Patienten, das jedoch nicht als
Alternative zur Schulmedizin verstanden werden darf.“
(
https://www.heilpraktiker.org/files/news/wahlpruefsteine-2017.pdf)
Das klingt alles nicht so, als ob die FDP den Beruf des Heilpraktikers tatsächlich abschaffen will. Sie
sollte dann aber auch Äußerungen von Arbeitsgruppen, die der Absicht der FDP-Fraktion
widersprechen, entsprechend kommentieren, um nicht bei den Wählerinnen und Wählern einen
falschen Eindruck zu erwecken.
Aus unserer Sicht stellt der Heilpraktiker selbstverständlich keine Gefahr für die Gesundheit der in
seiner Obhut befindlichen Patienten dar, im Gegenteil:
In Deutschland praktizieren rund 47.000 Heilpraktiker in Voll- und Teilzeitpraxen. Sie sind seit
Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems. Trotz rund 46 Millionen
Patientenkontakten pro Jahr kommt es extrem selten zu Schadensfällen in der Heilpraktiker-Praxis. Dies
drückt sich auch in sehr niedrigen Haftpflichtprämien aus. Und das, obwohl laut einer Umfrage unter
Heilpraktikern rund zwei Drittel aller Kollegen sogenannte invasive Verfahren anwenden. Etwa die
Hälfte der jährlich anfallenden Behandlungskosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro zahlen die
Patienten übrigens selbst. Davon profitiert auch die Solidargemeinschaft im Gesundheitssystem.
(Quelle:
https://www.heilpraktiker-fakten.de/2017/11/28/128-000-patienten-gehen-jeden-tag-zum-heilpraktiker/).
Wir bitten Sie, zu den Forderungen der AG Gesundheit eindeutig Stellung zu beziehen.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
VKHD e.V. – Der Vorstand
(Ralf Dissemond, 1. Vorsitzender)
(Monika Kindt)
(Dr. Birgit Weyel)
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