FRAUENPOWER! > ~~~ FRAUENPOWER! ~~~
In Sachen Natascha Kampusch: Haltet Eure gottverdammte Schnauze!
ama:
http://www.welt.de/data/2006/09/06/1026045.html
Der Artikel erschien am 6. September 2006. Darin heißt es:
[*QUOTE*]
Wien - Rund 300 internationale Medien haben
sich für die Exklusivrechte an einem Interview mit
dem Entführungsopfer Natascha Kampusch
interessiert und nach Medienberichten
sechsstellige Summen geboten.
[1]
Der Medienberater der 18-Jährigen, Dietmar Eckert,
hat ein Paket geschnürt, mit dem nach seinen
Angaben sowohl das Bedürfnis der Öffentlichkeit
befriedigt als auch die Zukunft der jungen Frau
gesichert werden soll.
[2]
Der öffentlich-rechtliche ORF soll der einzige
Fernsehsender bleiben, der Aufnahmen von
Kampusch machen darf. Das Unternehmen, das
für die Exklusivrechte nach Eckerts Angaben
„keinen Cent“ bezahlt hat, soll auch die weltweite
Vermarktung der Aufzeichnung organisieren.
[3]
Die Einnahmen sollen in den eigens eingerichteten
„Natascha Kampusch Fonds“ fließen, mit dem die
finanzielle Zukunft des Verbrechensopfers
gesichert werden soll.
[4]
Am Printsektor haben das Boulevardblatt
„Kronen Zeitung“ und die Info-Illustrierte
„News“ das Rennen gemacht. Die
Medienunternehmen sollen im Gegenzug die
Ausbildung und die Wohnsituation der jungen
Frau garantieren.
[5]
Kampusch selbst plant nun Hilfsprojekte für
Menschen, die Ähnliches erlebt hätten wie sie
selbst,wird die 18-Jährige zitiert. Zudem wolle sie
Hungernden in Afrika helfen, weil sie aus eigener
Erfahrung wisse, was für ein Gefühl Hunger sei.
[*/QUOTE*]
Das war das einzige vernünftige, das bisher geschehen ist.
Unterhaltskosten, Wohnung und Ausbildung können damit gesichert werden. Ein normales Erwerbsleben in einer normalen Firma wird es für Natascha Kampusch, deren Leben als Kind mit 10 Jahren zuende war, nicht geben - weder jetzt noch in 30 Jahren.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite: ununterbrochen blöken Einen in den Zeitungen, im Radio und im Fernsehen Psychologen und Journaillisten und Hinz und Kunz an - und erzählen, und labern, und erzählen, und labern... wie die Natascha Kampusch aussieht und wie sie etwas sagt - und wie dies - und wie das. Grenzdebile, die sich nicht mal selbst die Schuhe zubinden können, interpretieren jede gottverfluchte Scheiße in alles rein, das sich nicht wehren kann. Hier ist es ein Extremfall, 1:x Milliarden, der ausgeschlachtet wird.
Laßt das Mädchen reden, aber haltet Ihr Eure gottverdammte Schnauze!!!
Haltet Eure gottverdammte Schnauze!
.
ama:
Der Brief von Natascha Kampusch
Der Brief von Natascha Kampusch, den ihr
Psychiater Max Friedrich öffentlich vorgestellt hat,
liegt im Wortlaut vor. Das Schreiben hat der
öffentlich-rechtliche Radiosender Ö1 der
Nachrichtenagentur APA in Wien zur Verfügung
gestellt.
[*QUOTE*]
--------------------------------------------------------------------------
Sehr geehrte Journalisten, Reporter, sehr geehrte
Weltöffentlichkeit! Ich bin mir durchaus bewusst,
welch starken Eindruck die Ereignisse der letzten Tage
auf Sie alle gemacht haben müssen. Ich kann mir gut
vorstellen, wie schockiert und beängstigend der
Gedanke ist, dass so etwas überhaupt möglich ist. Ich
bin mir ferner bewusst, dass Sie mir eine gewisse
Neugier entgegenbringen und natürlich nähere Details
über meine Umstände wissen wollen, in denen ich
lebte.
Ich möchte Ihnen im Voraus jedoch versichern, dass ich
keinerlei Fragen über intime oder persönliche Details
beantworten will und werde.
Ich werde persönliche Grenzüberschreitungen, von
wem auch immer voyeuristisch Grenzen überschritten
werden, ahnden. Wer das versucht, kann sich auf
etwas gefasst machen.
Ich wuchs heran zu einer jungen Dame mit Interesse an
Bildung und auch an menschlichen Bedürfnissen. Der
Lebensraum: Mein Raum war hinreichend eingerichtet.
Es ist mein Raum gewesen. Und nicht für die
Öffentlichkeit zum Herzeigen bestimmt. Der
Lebensalltag: Dieser fand geregelt statt, meist ein
gemeinsames Frühstück - er hat ja meist nicht
gearbeitet -, Hausarbeit, lesen, fernsehen, reden,
kochen. Das war es, jahrelang. Alles mit Angst vor der
Einsamkeit verbunden.
Zur Beziehung: Er war nicht mein Gebieter. Ich war
gleich stark, aber - symbolisch gesprochen - er hat mich
auf Händen getragen und mit den Füßen getreten. Er hat
sich aber - und das hat er und ich gewusst - mit der
Falschen angelegt. Er hat die Entführung alleine
gemacht, alles war schon vorbereitet. Gemeinsam hat
er dann mit mir den Raum hergerichtet, der nicht nur
1,60 Meter hoch war.
Ich hab übrigens nach der Flucht nicht geweint. Es war
kein Grund zur Trauer. In meinen Augen wäre sein Tod
nicht nötig gewesen. Es wäre sicherlich eine Strafe
nicht der Weltuntergang gewesen. Er war ein Teil
meines Lebens. Deswegen trauere ich in einer
gewissen Weise um ihn. Es stimmt natürlich, dass
meine Jugend anders als die manch anderer ist, aber im
Prinzip hab ich nicht das Gefühl, dass mir etwas
entgangen ist.
Ich hab mir so manches erspart, nicht mit Rauchen
und Trinken zu beginnen und keine schlechten Freunde
gehabt zu haben. Botschaft an die Medien: Das einzige,
wovor die Presse mich verschonen soll, sind die ewigen
Verleumdungen meiner selbst, die Fehlinterpretationen,
die Besserwisserei und der mangelnde Respekt mir
gegenüber.
Gegenwärtig fühle ich mich an meinem Aufenthaltsort
wohl, vielleicht ein bisschen bevormundet. Ich hab es
aber so beschlossen, nur telefonische Kontakte zu
meiner Familie aufnehmen zu wollen. Ich werde selbst
bestimmen, wann ich mit Journalisten Kontakt
aufnehmen werde.
Zu meiner Flucht: Als ich das Auto im Garten putzen
und aussaugen sollte, hat er sich während des
Staubsaugerlärms entfernt. Das war meine Gelegenheit,
ich ließ den Staubsauger einfach laufen. Übrigens
nannte ich ihn nie Gebieter, obwohl er das wollte.
Ich denke, er wollte das zwar - so genannt -, meinte es
aber nicht wirklich ernst. Ich habe einen
Vertrauensanwalt, der Rechtliches mit mir regelt.
Die Jugendanwältin Pinterits ist meine
Vertraute, mit Dr. Friedrich und Dr. Berger
kann ich gut reden.
Das Team von Herrn Frühstück war sehr gut mit mir.
Ich lasse sie auch herzlich grüßen, aber ein wenig
neugierig waren sie schon. Das ist allerdings ihr Beruf.
Intimfragen: Alle wollen immer intime Fragen stellen,
die gehen niemanden etwas an. Vielleicht erzähle ich
das einmal einer Therapeutin oder dann jemanden, wenn
ich das Bedürfnis habe oder aber auch vielleicht niemals.
Die Intimität gehört mir alleine.
Herr H. - das ist meine Botschaft - soll sich nicht
schuldig fühlen. Er kann nichts dafür, es war Wolfgangs
eigene Entscheidung, sich vor den Zug zu werfen.
Mit der Mutter von Wolfgang verbindet mich Mitgefühl.
Ich kann mich in die jetzige Situation hineinfühlen
und hineinversetzen. Ich und wir beide denken an ihn.
Bedanken möchte ich mich aber auch bei allen
Menschen, die an meinem Schicksal so sehr Anteil
nehmen. Bitte lasst mich in der nächsten Zeit noch in
Ruhe. Dr. Friedrich wird es mit dieser Erklärung
erklären. Viele Leute kümmern sich um mich. Lasst
mir Zeit, bis ich selbst berichten kann.
Natascha Kampusch
--------------------------------------------------------------------------
[*/QUOTE*]
ama:
.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
[Bild gerettet, Yulli]
ama:
.
Und dann das: Korruption in Österreich...
http://derStandard.at/Text/Corporate/?ressort=korruptionsvorwuerfe
.
ama:
http://bilder.bild.de/BILD/news/2010/09/06/natascha-kampusch/at-natascha-blau-17532947-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,height=110.jpg
Das ist das kleine Foto.
Das große Foto und das kleine gibt es in der "BILD-Zeitung", und einen Vorabdruck von Teilen aus Natascha Kampuschs Buch "3096 Tage".
Erster Teil: "Die Entführung"
http://www.bild.de/BILD/news/2010/09/06/natascha-kampusch/ihre-3096-tage-in-der-hoelle.html
[Bild-URL sichtbar gemacht, Pangwall]
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
Go to full version