"Vom StalkerVZ zum StasiVZ", unter dieser Überschrift schreibt Klaus Uhrig in der TAZ unter anderem:
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15.12.2007
Werbung im Studennetzwerk
Vom StalkerVZ zum StasiVZ
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Es ist eine dieser typischen Start-up-Geschichten. Ein paar Studenten gründen ein Internetportal, haben Riesenerfolg und verdienen das große Geld. Es waren zwei Mittzwanziger, Dennis Bemmann und Ehssan Dariani, die im Oktober 2005 die Online-Plattform StudiVZ an den Start brachten. Kritiker meinen, dieses "Studentenverzeichnis" sei ein Klon, eine beinahe exakte Kopie der US-Plattform "Facebook". Denn Usern sind solche Vorwürfe anscheinend egal. Vor allem junge Menschen zwischen 20 und 30 nutzen solche "sozialen Netzwerkseiten", um miteinander in Kontakt zu bleiben oder alte Freunde wiederzufinden.
Keine eineinhalb Jahre nach Gründung von StudiVZ kaufte die Verlagsgruppe Holtzbrinck die Seite - für angeblich satte 100 Millionen Euro. Denn was StudiVZ so wertvoll macht, sind vor allem die Daten seiner Benutzer. Diese geben ganz freiwillig sehr viel von sich preis. Musikgeschmack, Hobbys, Nebenjobs, alle diese Informationen sind Teil der Selbstpräsentation auf den Profil-Seiten der Mitglieder. Also eine Goldgrube für Werbetreibende und Datenhändler. Zwar versichert Holtzbrinck, keine Nutzerdaten weiterzuverkaufen, aber man selbst möchte diese Informationen schon verwenden, um Geld zu verdienen.
Jetzt soll die Werbung maßgeschneidert auf die Interessen der Nutzer zugeschnitten werden. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, haben die Betreiber der Seite jetzt die Allgemeinen Geschäftsbedingungen geändert. Bis 9. Januar müssen alle Nutzer dem neuen Text zustimmen. Wer sich weigert, wird aus der schönen neuen Studentenwelt entfernt.
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Wer nach all diesen Zweifelhaftigkeiten seine Mitgliedschaft lieber kündigen möchte, der sollte sich beeilen: Nur nach den alten AGBs kann man seine Informationen völlig entfernen - danach darf Holtzbrinck sogar gelöschte Daten behalten.
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Unbedingt den ganzen Artikel lesen!
http://www.taz.de/nc/1/leben/internet/artikel/1/vom-stalkervz-zum-stasivz/Bei der TAZ gibt es eine Kommentarfunktion. Manchmal scheint die sogar zu funktionieren. Da heißt es dann:
Leserkommentare (1 Kommentar)
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14.12.2007 17:36 Uhr:
Von Dominik:
Sorry, aber: selbst der Datenschutzbeauftragte warnt mittlerweile?! Naja, wenn einer warnt, dann ja wohl der.. Irgendwie unlogisch argumentiert. Klar, aufpassen auf die Daten. Aber StudiVZ bietet jedem Nutzer das Opt-Out an. Man muss halt nur mal lesen und dann den Haken richtig setzen. So eine Möglichkeit gibt es bei anderen Unternehmen nicht immer.
Und wer die AGBs nicht annimmt, ist auch woanders schnell draussen..Wie gesagt, Datenschutz und guter Umgang - Wissen was man tut, ist das eine. Aber eine Brandrede ist auch nicht immer angebracht.
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Das schreibt der wirklich. Ich habe kein Wort gekürzt.
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Und wer die AGBs nicht annimmt, ist
auch woanders schnell draussen..-------------------------------------------------------------------------
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Na klar. Und wenn ALLE das so machen, dann IST das eben so. Machen ja alle so, also ist das alles ganz in Ordnung, denn wenn es nicht in Ordnung wäre, würde es ja keiner machen...
Es ist erschreckend, mit welcher Dreistigkeit und welcher himmelschreienden Blödheit die Rechte der Menschen mit Füßen getreten werden.
Unsere Eltern hat man gefragt, warum sie Hitler nicht verhindert haben.
Unsere Kinder und Enkel bauen heute die gleiche ScheiBe wie unsere Eltern, aber mit einem krassen Unterschied: Unsere Eltern hatten noch keine Erfahrung mit dem Faschismus, die heutigen Generationen aber sehr wohl - UND TROTZDEM bauen sie diese ScheiBe.
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