Krebsforum Lazarus

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Autor Thema: Misteltherapie, von Peter Zeller  (Gelesen 2981 mal)

Glückspilz

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Misteltherapie, von Peter Zeller
« am: 17. November 2010, 06:39:27 »

Peter Zeller hat sich intensiv mit alternativen Methoden bei Krebs beschäftigt und Teile seiner Manuskripte im Usenet gepostet. Dies sind §50 und §51.


[*QUOTE*]
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From: Peter Zeller
Subject: Re: Misteltherapie
Date: 2000/03/04
Message-ID: <38C0FE63.2CDD1D51@t-online.de>#1/1
Newsgroups: de.alt.naturheilkunde

Anscheinend ist in diesem Thread niemand in der Lage, den qualitativen
Unterschied zwischen Iscador, Helixor usf. einerseits und Lektinol
andererseits zu veratehen.

Deshalb nochmal meine Analysen, damit euch endlich klar wird, worüber
ihr diskutiert.

Peter


§ 50. Die anthroposophische Misteltherapie. Die Mistel wurde 1920 vom
Gründer der anthroposophischen Bewegung, dem Philologen Dr. Rudolf
Steiner, zur Krebsbehandlung in die anthroposophische Medizin eingeführt
(Vortragsreihe Geisteswissenschaft und Medizin, 13. Vortrag vom
2.4.1920). Die Erkenntnis, daß die Mistel ein Krebsmedikament sei,
gewann er durch ‘geistige innere Schau’ - Steiners bevorzugte
Erkenntnismethode. Damit ist keineswegs ein plötzlicher Einfall gemeint
oder eine Inspiration, vielmehr hat Steiner als der ‘Auserwählte’ eine
‘göttliche Eingebung’.
   Nach Steiner ist die Mistel ein Schmarotzer am Baum, so wie der Tumor
ein Schmarotzer am Organismus des Kranken ist. Zur Herstellung der
Präparate werden Misteln von verschiedenen Wirtsbäumen (Apfelbaum,
Eiche, Pinie, Tanne) verwendet. Die Misteln werden in mondlosen Nächten
geschnitten, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, vielleicht aber auch
bei Vollmond.

Analyse:
1. Die Theorie der anthroposophischen Mistelbehandlung entsteht aus
einem primitiven Analogiedenken: Die Mistel ist ein Schmarotzer, der
Tumor ist ein Schmarotzer.
2. Baum und Mistel sind aber zwei völlig verschiedene biologische
Systeme, der Tumor ist dagegen körpereigenes Gewebe. Die Analogie geht
hier fehl.
3. Es ist auch nicht zu sehen, weshalb der eine Schmarotzer gegen den
anderen helfen sollte - die Behauptung ist spekulativ.
4. Wenn nun der Mistelextrakt nach  Hahnemannscher Manier durch
‘rhythmische Prozesse’ potenziert wird, ist das in der Steinerschen
Theorie nicht begründet, hier hat er bloß abgekupfert. Nach Hahnemann
kann die Mistel kein Krebsmittel sein, dazu müßte sie ‘in normaler
Dosierung’ beim Menschen Krebs hervorrufen, was sie nicht tut. Auch die
Analogie kann hier nicht herangezogen werden; die Mistel ist kein Krebs
des Baumes. Die Steinersche Mistelbehandlung ist also eine Mischung aus
primitivem Analogiedenken und nicht verstandener Homöopathie.
5. Obwohl die Anthroposophen ihre Mistelbehandlung seit fast 80 Jahren
betreiben, gibt es von ihnen keine einzige Statistik, die den kurativen,
additiven oder supportiven Nutzen der Mistel belegen würde.
6. Etwas anderes wird auch deutlich, der Sektencharakter. Steiner ist
der Auserwählte, der allein über die Erkenntnis verfügt, der seine
Ewigen Wahrheiten seinen Gefolgsleuten verkündet, denen er keinerlei
Rechenschaft geben muß.



§ 51. Mistel II: Lektinol. Lektinol ist ein Präparat der Firma Madaus.
Es enthält Mistellektine. Neueste Forschungen haben gezeigt, daß Lektine
das Krebswachstum hemmen können, allerdings nur in einem ganz schmalen
Konzentrationsbereich. Außerhalb dieses Konzentrationsbereichs findet
man keine Hemmung oder sogar eine Verstärkung des Tumorwachstums.

Analyse:
1. Lektinol verfügt über eine Theorie.
2. Diese Theorie ist nachprüfbar.
3. Damit ist Lektinol kein pseudomedizinsches Verfahren, sondern eine
nachprüfbare wissenschaftliche Methode.

Nach Bekanntwerden der Forschungsergebnisse haben Pseudomediziner (u.
a. Windstosser) triumphiert nach dem Motto Wir haben es ja schon immer
gewußt. Doch Lektinol ist kein Grund zum Jubeln, eher das Gegenteil,
denn diese Ergebnisse bedeuten, daß die Anthroposophen 80 Jahre lang mit
Konzentrationen gearbeitet haben, die das Krebswachstum förden können.
Diese Geschichte zeigt, wie unverantwortlich es ist, pflanzliche Stoffe
ohne Prüfung, nur wegen ihrer ‘biologischen Herkunft’ in der Therapie
einzusetzen.
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[*/QUOTE*]
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Misteltherapie, von Peter Zeller
« Antwort #1 am: 18. November 2010, 22:33:43 »

Zitat von: 'Billy','index.php?page=Thread&postID=79#post79'
Mit besten Grüssen von Novartis, Roche und Pfizer und einigen anderen Pharmariesen!

Auch diese können nicht gänzöich pflanzlichen Wirkstoffe auskommen, weil sie eben wirken! :D[/quote

Ja, Curare ist wirklich super. Oh, jessas, das ist leider von den Fröschli. Kegelschnecke ist aber auch nicht schlecht.
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Hemi der Lazarus Tod

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Misteltherapie, von Peter Zeller
« Antwort #2 am: 18. November 2010, 23:32:17 »

Auch diese können nicht gänzöich pflanzlichen Wirkstoffe auskommen, weil sie eben wirken!


Bestreitet das irgendjemand? Nur gibt es allerdings bei vielen pflanzlichen Wirkstoffen Dosierungsprobleme, die letztlich letal enden können. Somit ist es ein Segen, wann immer ein solcher pflanzlicher Wirkstoff entsprechend nachgebaut werden kann. Vorher muss er allerdings in seiner Wirkweise erst erkannt werden. Die Forschung läuft diesbezüglich auf Hochtouren, es kommen laufend ausreichend getestete und in der Dosierung sichere "Nachbauten" von pflanzlichen Wirkstoffen auf den Markt.

Die Pflanzenkunde ist immerhin die "Mutter der Pharmazie".
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