TG-1 * Transgallaxys Forum 1

Pages: [1]

Author Topic: Rüstungswahn der Tunfisch-Jäger  (Read 779 times)

ama

  • Jr. Member
  • *
  • Posts: 1116
Rüstungswahn der Tunfisch-Jäger
« on: March 12, 2008, 11:06:41 AM »

WWF Presse-Newsletter 12.03.08 Rüstungswahn der Tunfisch-Jäger

--------------------------------------------------------------------------
WWF-STUDIE: FANGFLOTTE ZU GROSS FÜR NACHHALTIGE FISCHEREI
--------------------------------------------------------------------------

Hamburg -  Die Jagd auf den begehrten und bedrohten Roten Tunfisch im
Mittelmeer hat zu einem wahren Wettrüsten der Fischereinationen
geführt. Laut einer heute veröffentlichten WWF-Studie liegt die
Kapazität der Fangflotten um nahezu das Vierfache über dem Niveau
einer nachhaltigen Fischerei. Wissenschaftler empfehlen, nicht mehr
als 15.000 Tonnen Roten Tun pro Jahr zu fangen. Die Flotte kann
jedoch 55.000 Tonnen aus dem Meer holen.
"Das ist ein wirtschaftlich und ökologisch krankes System.
Immer mehr High-Tech-Boote machen Jagd auf immer weniger Tunfisch",
kommentiert Dr. Sergi Tudela vom WWF-Mittelmeerprogramm. Angesichts
der Überfischung drohe ein Kollaps der Tunfischbestände.  

Die größten Überkapazitäten haben laut der WWF-Studie die
Türkei, Italien, Kroatien, Libyen, Frankreich und Spanien. "Es
gibt fast 300 Fischtrawler zuviel im Mittelmeer", so WWF-Expertin
Karoline Schacht. Doch Politik und Industrie würden die
Tunfisch-Krise weiterhin ignorieren. Statt die Flotte zu
verkleinern, würden derzeit sogar noch 25 neue hochmoderne
Fangschiffe gebaut. Allein um die Betriebskosten der aktuellen
Flotte zu decken, müssten etwa 42.000 Tonnen Tunfisch gefangen
werden.
"Diese enorme Überkapazität hat fatale Folgen. Die Politik
beschließt zu hohe Fangquoten, um das System zu stützen.
Und zusätzlich blüht die illegale Fischerei. Um zu überleben,
sind die Fischer gezwungen, den Tunfisch zu plündern. So fischen
sie sich arbeitslos", sagt Schacht.  

Der WWF beschuldigt unter anderem Italien, illegale Praktiken zu
decken. Die Italiener würden offiziell angeben, immer weniger
Tunfisch zu fangen - dabei wachse die Flotte. Allein Italien
müsste 30 Fischtrawler verschrotten, um auf ein nachhaltiges
Fangniveau zu kommen. Auch Kroatien, Spanien und Libyen scheinen
ihre tatsächlichen Fangmengen zu verschweigen.  

Der Rote Tunfisch (Thunnus thynnus, auch: Atlantischer- oder
Blauflossen-Tun) im Mittelmeer gilt als bedroht. Seit den 1970er
Jahren sind seine Bestände an den wichtigen Laichplätzen um fast
die Hälfte geschrumpft. Seit Jahren ignorieren Fischindustrie und
Politik wissenschaftliche Empfehlungen, die Fangquoten drastisch zu
senken. So hatten Experten für 2008 eine Halbierung der Quote auf
15.000 Tonnen empfohlen - tatsächlich dürfen in der im April
beginnenden Saison jedoch 29.000 Tonnen legal gefangen werden. Der
wegen seines edlen Fleisches besonders teure Rote Tunfisch wird vor
allem in Japan und Europa konsumiert. Auch auf dem deutschen Markt
spielt er eine Rolle - etwa in Sushi oder Sashmi-Gerichten.
Hingegen wird Roter Tunfisch nicht in Dosen angeboten.

--------------------------------------------------------------------------
WEITERE INFORMATIONEN
... zu dieser Pressemeldung finden Sie hier >>
http://www.wwf.de/index.php?RDCT=2c765940bf8f38558c78
--------------------------------------------------------------------------

KONTAKT
Ralph Kampwirth
WWF-Pressestelle
Tel. 040-530200-118

Karoline Schacht, WWF-Fischereiexpertin
Tel. 0162-2914460

WWF Deutschland
Rebstöckerstraße 55
60326 Frankfurt am Main
   
Tel: 0 69 / 791 44-142
Fax: 0 69 / 61 72 21
info [bat] wwf.de
http://www.wwf.de
--------------------------------------------------------------------------
[*/QUOTE*]
.
Pages: [1]