Melanie Schmid (6. Mai 2009, 18:18)
Apropos Wirksamkeit
Ich staune, welche Diskussions-„Kultur“ hier teilweise herrscht. In meiner Studienzeit war es noch üblich, eine Sache gründlich zu studieren, bevor man sich in der Öffentlichkeit darüber äussert. Heute ist das offensichtlich nicht mehr so. Da wird von völlig schiefen Voraussetzungen ausgegangen. So hat das Bundesgericht bereits 1997 festgestellt, dass bei Leistungen nach dem KUVG zwar die Wirksamkeit „nach wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen“ werden muss, „dass wissenschaftlich nicht im Sinne von naturwissenschaftlich zu verstehen sei“; es hielt ausdrücklich fest, dass sich die „Beurteilung der Wirksamkeit nicht auf eine naturwissenschaftliche oder gar schulmedizinische Optik beschränken darf“. Schulmediziner können also nicht diktieren, was ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis ist.
Andreas Kyriacou (6. Mai 2009, 17:28)
@ Simon Zaugg: Juristische Konsequenzen
Eine juristische Konsequenz eines «Ja» ist leicht vorhersehbar: Sobald die 5 Disziplinen wieder in der Grundversicherung drin sind, werden Ärzte, die Bachblüten, Iris-Diagnose oder dergleichen mehr verwenden, auf Gleichbehandlung klagen. Und den Forderungen wird man wenig entgegensetzen können. Mit der Wiederaufnahme der Anthroposophie und der Homöopathie soll eine Zahlpflicht für zwei rein anekdoten-basierte Methoden entstehen. Künftig wird man andere Diagnose- oder Therapieverfahren nicht strenger bewerten können. Ruth Dreifuss ahnte dies vermutlich selbst, als sie im März 2005 gegenüber dem «Beobachter» sagte , dass sie die Homöopathie wohl wieder aus der Grundversicherung kippen würde.
Elke Reihl (6. Mai 2009, 17:27)
@Andreas Koch
Der Rückfall ins medizinische Mittelalter, schaut in Deutschland und in Österreich auch nicht anders aus, als in der Schweiz, wenn es um die Meinung der Bevölkerung geht. Deswegen liebe Grüße in die Schweiz, denn jegliche Pauschalisierung ist hier völlig fehl am Platz.
Hans Martens (6. Mai 2009, 17:19)
J. Brändli ernst genommen...
@ John Brändli: Zu Möllinger et. al.: Ich kann unmöglich glauben, dass man mit insgesamt 25 Probanden eine vernünftige Signifikanz der Aussage erreichen könne. Die Diagnose und auch der Befund nach solcher “Therapie” sind höchst unscharf. Bei der Indikation dieser Präparate löscht es mir völlig ab: Beiden, Natrium Muriaticum (vulgo Kochsalz) und Arsenicum Album (Arsenoxid) wird ein ungeheuerliches Wirkspektrum zugesprochen:
http://www.similibus.ch/page4/page35/page107/page107.html Und lesen sie (ohne zu schreien oder zu lachen, was dort drin steht!). Sorry, aber das ist Quacksalberei pur, auch wenn Sie die Autoren als erstklassige Forscher bezeichnen. Unspezifischer geht es kaum. Homöopathen, falls sie überhaupt eine Ahnung von angewandter Statistik haben, sollten diese “Tests” daher aufgeben, und ehrlicherweise von Magie sprechen, lässt sich doch auch vermarkten.
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Simon Zaugg (6. Mai 2009, 16:58)
Finanzielle Interessen
@A. Koch: Die SM ist in der Tat nicht explizit, aber doch durchaus implizit erwähnt. Ich bin leider nicht Jurist und kann deshalb auch die Tragweite eines allfälligen neuen Verfassungsartikels schlecht abschätzen.
Ich bleibe aber bei der Argumentation, dass die KM Gleichwertigkeit anstrebt und nicht mehr. Es geht in der Abstimmung im wesentlichen um die gesellschaftliche Akzeptanz und das finanzielle Interesse einer aufstrebenden, durchaus mit nützlichen (aber vorwiegend eben nicht wissenschaftlichen) Methoden arbeitenden Branche. Wir sollten die knappen staatlichen Mittel tatsächlich eher in die Schulmedizin und den wissenschaftlichen Fortschritt investieren als in neue staatlich anerkannte Komplementärmediziner.
Olga Xid (6. Mai 2009, 16:54)
Glaubuli ist ein gängiger Begriff
Weil die Leute dran glauben müssen.
Wer nichts weiß, muß dran glauben.Hans Martens (6. Mai 2009, 16:47)
Danke Olga Xid!
Glaubuli? Es ist also sogar der Glaube verdünnbar und womöglich gequantelt? Man lernt. Und Steiner-Strahlen? Schon die Handy-Strahlung bringt mich fast um den Schlaf...Bei solchen Trips werde ich also mit angemessener Vorsicht vorgehen müssen und nicht über DH30 gehen.
Olga Xid (6. Mai 2009, 16:29)
Geheimrezept verraten
Lieber Herr Martens, das Geheimrezept für Astralreisen ist immer noch: des Sommers bei der Tag-Nachgleiche um Mitternacht eine Flasche mit Glaubuli auf die Erstausgabe von Steiners Werken zu stellen und seinen Geist 24 Stunden strahlen zu lassen.
Vorsicht ist geboten bei Überdosis: die Leute bleiben im Land der Träume...
Andreas Koch (6. Mai 2009, 16:24)
ig...Ig
Cool, Herr Martens. Aber immer gut darauf achten, dass wir dann das ig nicht Ig schreiben. Sonst irritieren wir die Stadler et al., die dann womöglich noch nach neuen Immunglobulinen suchen, die sich gekonnt in der Astralium D30-Suppe eingehüllt in ein Hydrogel reich an Informations-Quanten verstecken.
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Hans Martens (6. Mai 2009, 16:07)
ASTRALIUM D30
@ Andreas Koch: Am neuen, kommenden Lehrstuhl für Astralheilkunde wird sich der Professor eben eine originale Nobelpreis-Medaille ausleihen, und daraus Astralium D30 – Chügeli präparieren. Damit kann er dann einen virtuellen Nobelpreis verdienen. Mit etwas zusätzlicher Astralforschung reicht es dann wenigstens für einen ig-Nobelpreis.
Andreas Kyriacou (6. Mai 2009, 16:04)
@John Brändli: Lese gerade den weiter unten referenzierten Artikel...
... und bin als erstes im Methoden-Abschnitt über diese Zeilen gestolpert:
«As the participants were all medical doctors and the substance used was diluted well beyond Avogadro’s number, the study was considered a safe medical self-experiment.»
Also die Homöopathen argumentieren selbst damit, dass Verdünnungen jenseits der molekularen Nachweisgrenze Garantie dafür ist, dass ein Präparat mit Sicherheit (Neben-)wirkungsfrei ist. Das sind ja ganz neue Töne...
Andreas Koch (6. Mai 2009, 15:50)
Kompensatorischer Nobelpreisträger
Frau Xid: Richtig, die Kranken stehen im Mittelpunkt der Medizin. Deshalb dreht sich alles um die AM.
Herr Zaugg: Die AM beansprucht mehr als die Gleichwertigkeit mit der SM. Oder finden Sie die SM etwa verfassungsrechtlich explizit erwähnt?
Conclusion: Die Schweiz leistet sich eine enorme international ausstrahlende Torheit. Ich hoffe nur, dass die Schweizer Akademie 2009 - also noch vor Einführung der AM Stühle - kompensatorisch einen Nobelpreisträger ausspucken wird.
Olga Xid (6. Mai 2009, 15:32)
Die Patienten bleiben auf der Strecke
Die "Komplementärmediziner", also esoterische Huckepackabzocker, klagen, daß ihnen ein Unrecht geschähe.
Daß sie den Kranken Rechte nehmen, sie meuchlings parasitieren, wird mit einer nicht zu überbietenden Chuzpe übergangen. So auch hier bei den Kommentaren. Da beweinen sich die "Alternativen". Aber wer weint um die Kranken?
Die Kranken zahlen die Zeche, so oder so. Die Kranken sind der Mittelpunkt der Medizin, nicht der Bauchnabel der Scharlatane und Quacksalber, der Schamanen, Druiden, Klangschalenklopfer und Astral-Steiner-Groupies.
Wenn es schon Verrückte auf der Erde gibt, dann haltet sie raus aus der Medizin!
Simon Zaugg (6. Mai 2009, 15:06)
komplementär = ergänzend
In der laufenden Diskussion werden, wie Frau Jufer in einem Kommentar weiter unten bereits angemerkt hat, bedauerlicherweise gegeneinander ausgespielt. Die einzige zukunftsfähige Lösung für die Zukunft wird ein nebeneinander sein. Unter dem Begriff "Komplementärmedizin" wird allgemein "ergänzende Medizin" verstanden. Wird der Artikel, über den abgestimmt wird, aber in die Verfassung geschrieben, stimmt der Begriff "komplementär" nicht mehr so ganz, denn dann beansprucht er eine Art Gleichwertigkeit mit der Schulmedizin. Wissenschaftlich hieb- und stichfeste komplementärmedizinische Methoden können bereits heute den Antrag für die Aufnahme in die Grundversicherung stellen. Es braucht diesen Artikel meines Erachtens einfach nicht.
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Andreas Koch (6. Mai 2009, 14:40)
Gebäude
Herr Brändli, bei all den guten von Ihnen erwähnten Publikationen wäre es somit an der Zeit, uns Nichtgläubigen einmal ein kohärentes theoretisches Gebäude der Wirkungsweise der Homöopathie aufzuzeigen.
John Brändli (6. Mai 2009, 14:30)
@Andreas Koch (6. Mai 2009, 14:12)
und wenn sie nicht zerissen werden kann, dann wird sie entweder lächerlich gemacht, totgeschwiegen usw. Ein paar Studien wird die fanatischen Gegner der KM kaum umstimmen können, das ist klar. Der Umbruch hat aber schon begonnen, es gibt zuviele Wissenschaftler, welche auf dem Gebiet der KM forschen, es gibt zuviel auch gute Arbeiten, gute Literatur usw. als dass die ganze KM einfach zu verunglimpfen wäre, wie dies immer wieder versucht wird.
Andreas Koch (6. Mai 2009, 14:12)
Extraterrestrische
Herr Brändli, ich habe die Arbeit (noch) nicht gelesen. Auf den ersten Blick fällt mir aber auf:
1) Dass die Conclusion "Homeopathic remedies produce different symptoms than placebo" angesichts einer unser Naturverständnis total revolutionierenden Entdeckung sehr trocken und knapp ausfiel.
2) Ein seltsames Journal mit der Publikation dieser epochalen Arbeit beauftragt wurde. Ein seminales Paper dieser Art muss fast zwingend in SCIENCE erscheinen und parallel dazu auf sämtlichen TV Channels des Globus. Die Studie ist nämlich noch revolutionärer, als die Beobachtung der Landung Extraterrestrischer und die Einladung des Raumschiff-Piloten, heute abend ein Interview in CNN zu geben (und gleich danach im Ziischtigs Club).
Mein aktuelles Vorurteil ist, dass diese Studie durch echte Profis in der Luft zerrissen wird. Bis zur Klärung meines Vorurteils schalte ich regelmässig CNN ein.
John Brändli (6. Mai 2009, 13:52)
Homöopathische Mittel sind kein Placebo - eine hervorragende Studie
http://www.online.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowAbstract&ArtikelNr=209386&Ausgabe=247634&ProduktNr=224242
Doppelblind randomisierte Studie von erstklassigen Forschern durchgeführt. Gesunde Probanden welche das Mittel erhielten, zeigten spezifische Symptome während solche, die das Placebo erhielten unspezifische Symptome zeigten. Können die Resultate reproduziert werden, wäre dies der Beweis dafür, dass homöopathische Mittel kein Placebo sind.
Andreas Koch (6. Mai 2009, 11:40)
@ Elke Reihl
Danke für die Hinweise zu den beiden Websites. Die sind bei mir nun bookmarked.
Für mich bleibt die Frage, inwiefern wir Schweizer unser Image bei unseren Deutschen Freunden nachhaltiger belasten, mit dem Fight gegen Steinbrück oder dann doch eher mit dem Rückfall ins Medizinische Mittelalter.
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Lucien Michel (6. Mai 2009, 11:12)
Nicht Esoterik sondern Cash ist das Thema
Der liebe Herr Couchepin hat die betr. Methoden einzig und allein (nach dem 'frisieren' gewisser Untersuchungen etc.) aus der Grundversicherung rausgeworfen, weil er seinen Kumpels bei den Krankenkassen eine weitere Pfründe über die Zusatzversicherungen zuschanzen wollte. Es geht doch hier nicht um 'Wirksamkeiten' etc. Herr Couchepin ist für die Kassen und Pharma das was Herr Merz für die Banken und Finanzindustrie ist. Was bringts hier die Kommentarspalten mit irgendwelchen Zitaten und 'wissenschaftlichen' Spitzfindigkeiten zuzumüllen wenns doch einfach ums Geschäft geht....
Hans Martens (6. Mai 2009, 10:58)
Voll daneben!
@ John Brändli: Es geht doch gar nicht um Newton'sche Physik. Newton ist keineswegs widerlegt, sondern präzisiert worden. Der permanente Lernprozess der Wissenschaft verwirrt offenbar den Laien völlig. Was der Wissenschaftler bekämpft, ist der ständige Rückfall in magische, voraufklärerische Konzepte. Die grossartigen Erfolge der Wissenschaft beruhen nicht zuletzt auf dem Sparsamkeitsprinzip von Ockham (1622-1665). Die Sehnsucht der A.M. nach übersinnlichem, metaphysischen Kräften ist genau so unproduktiv wie Russel's Teekanne und die rosafarbenen Einhörner: Unbeweisbar, nicht widerlegbar, also nutzlos und überflüssig! Karl Sommer hat doch klar aufgezeigt, welche Regeln zum Erfolg geführt haben!
Elke Reihl (6. Mai 2009, 10:35)
Gegen alternativen Heil-Unfug
"Wird in der Schweiz die “Komplementärmedizin” in der Verfassung verankert?"
http://blog.ebook-insel.de/2009/05/05/wird-in-der-schweiz-die-komplementarmedizin-in-der-verfassung-verankert/"Grippe, Globuli und die Wohlfühlmedizin"
http://www.nachrichten.ch/kolumne/384972.htmJohn Brändli (6. Mai 2009, 10:09)
Festhalten an newtonsche Physik nicht mehr haltbar.
Es ist bemerkenswert, wie Gegner der KM Entwicklungen in der Wissenschaft ignorieren, welche sich wegbewegen von einem newtonschen Physikverständnis. Alles was mit diesem Physikverständnis nicht erklärbar ist, wird verneint oder sogar bekämpft. Das bringt die Wissenschaft und die Medizin nicht weiter. Nicht dass ein kritikloses Übernehmen aller möglichen Entwicklungen zu befürworten wäre, aber ein kritisches Interesse wäre angebrachter als fundamentale Ablehnung, welche rational kaum haltbar erscheint Angesichts aller Hinweise, dass die newtonsche Physik und eine ausschliesslich darauf basierende Medizin die Realität nur teilweise zu erfassen vermag. Eine Erweiterung des newtonschen Denkrahmen scheint dringend nötig in Forschung, Lehre und Anwendung
http://www.issseem.org/leadership.cfmhttp://www.prof-dr-fischer-ag.ch/literatur-publikationen/index_literatur.phpund vor allem:
http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=122usw.
Karl Sommer (6. Mai 2009, 09:17)
Zu komplex
Es ist immer wieder überraschend festzustellen, wie naiv die Meinung des Publikums über wissenschaftliche Methoden ist. Es existieren 6 wichtige Elemente bei der wissenschaftliche Beweisführung: Falsifizierbarkeit, Logik, Umfang, Ehrlichkeit, Replizierbarkeit und Zulänglichkeit müssen genügend sein, um eine Evidenz (beispielsweise einer Wirksamkeit) zu stützen. Die Alternativmedizin genügt bei den wenigsten dieser Elemente. Beispiel der fehlenden Falsifizierbarkeit "Pendeln verbessert Ihr Wohlgefühl". Wie kann diese Aussage widerlegt werden, wenn keine genaue Definition geliefert wird? Die Schulmedizin kennt zwar noch reichlich Empirik, verfolgt aber grundsätzlich eine auf wissenschaftlicher Evidenz beruhende Praxis. Aber eben, dies verstehen die wenigsten. Sich von Esoterik befriedigen zu lassen ist wesentlich einfacher.
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Andreas Koch (6. Mai 2009, 08:52)
Ueberforderung
Faszinierend, wie Gläubige immer wieder auf Konzepte längst vergangener Epochen zurückgreifen müssen, um ihren Aussagen ein zitierbares Fundament zu unterbreiten. Da heutiges Wissen in den Naturwissenschaften eine Halbwertszeit von einer halben Dekade aufweist, ist sich der rationale, forschende Mensch der Aussage Max Plancks stets gewiss:
"Die Endlosigkeit des wissenschaftlichen Ringens sorgt unablässig dafür, daß dem forschenden Menschengeist seine beiden edelsten Antriebe erhalten bleiben und immer wieder von neuem angefacht werden: Die Begeisterung und die Ehrfurcht".
Ich stelle mich auf den Standpunkt, dass die kopflosen Kritiker der Schulmedizin schlicht und ergreifend ob der Wissensakkumulation überfordert sind. Vielleicht sollte sich der noch zu gründende AM Lehrstuhl dieser Tatsache annehmen: Gründet einen Stuhl zur Förderung des wissenschaftlichen Denkens in der breiten Bevölkerung. Beispiele gibts in einer Europas besten Uni Städte: Oxford.
Monika Jufer (6. Mai 2009, 08:45)
Gedanken aus der Praxis
Als Pflegefachfrau hab ich sowohl in schulmedizinischen Spitälern (Insel, KSSG) wie auch in antroposophischen gearbeitet und staune immer wieder, wie Schulmedizin per se als wissenschaftlich erwiesen und deshalb sicher angesehen wird. Ich finde es schade, dass die Diskusion wiederum auf ein entweder (schulmedizin) oder (alternativ) hinausläuft und eben nicht Komplementär - also ergänzende Medizin.
John Brändli (6. Mai 2009, 00:33)
@Christian Lee (5. Mai 2009, 23:38)
Unter der Fülle zu dem Thema im Internet auch gefunden:
"Und ich habe im Antisemitismus nie etwas anderes sehen können als eine Anschauung, die bei ihren Trägern auf Inferiorität des Geistes, auf mangelndes ethisches Urteilsvermögen und auf Abgeschmacktheit deutet.«
Rudolf Steiner in: "Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887-1901" (GA 31), S. 378 f.
oder: "Deshalb ist es notwendig, dass diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, dass sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind.« Rudolf Steiner 1916 in: "Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit - Goethe und die Krisis des 19. Jahrhunderts" (GA 117), S. 151 f.
Christian Lee (5. Mai 2009, 23:38)
Anthroposophie und Rassismus
Man recherchiere in den Schriften von Ruldolf Steiner, des Übergottes der anthroposophischen Medizin, und forsche nach seinem Verständnis von Rasse, Arier, "Neger" etc. Insbesondere seine Meinung wer nun "ganz Mensch" oder aber eben nur halbwegs ein Mensch sei....
Vieles ist im Internet direkt zugänglich. Einige der ganz heissen Aussagen, die in der CH zur Strafverfolgung wegen Zuwiderhandlung gegen das Antirassismusgesetz führen würden, wurden wieder aus dem Web entfernt.
Christian Lee
Olga Xid (5. Mai 2009, 23:32)
chronische medizinische Unterversorgung und Vernachlässigung als Ziel der Kampagne
Die Beispiele der homöopathischen Ärzte, welche die Masernausbrüche auf dem Gewissen haben, zum Beispiel den in Coburg, zeigen nicht nur, daß die Masernerkrankungen absichtlich verursacht wurden, sondern daß darüber hinaus die erkrankten Kinder chronisch medizinisch unterversorgt und vernachlässigt werden.
Pervers, aber wahr: Die beiden Ärzte in Coburg (und ihre Hintermänner wie Hirte, der auch an dem alternativen Impfplan von Albonico beteiligt ist!) brüsten sich damit, daß sie weniger erkrankte Kinder in Krankenhäuser einweisen als ihre "schulmedizinischen" Kollegen. Selbstverständlich kostet das die Kassen an der einen Stelle weniger Geld. Dafür mußten aber die Fälle bezahlt werden, die eine umfangreiche bis intensive Behandlung erforderten. Diese Kosten übersteigen das angeblich gesparte Geld bei weitem. Ganz abgesehen davon, daß Sektenanhänger Kindesmißhandlung mit Schutzbefohlenen betrieben haben.
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Hans Martens (5. Mai 2009, 22:46)
Qualitätssicherung: JA! 2/2
Am Beispiel Nux vomica sei dies illustriert: Wie will die "homöopathische Forschung" jemals die Wirksamkeit für die zu Nux gültigen Indikationen sauber nachweisen: Angina, Blasenentzündung, Dreimonatskrämpfe, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Geburt, Grippe, Harnverhalten, Husten, Koliken, Kopfschmerzen, Lebensmittelvergiftung, Magen-Darmbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Muskelkrämpfe, Nasennebenhöhlenentzündung, Nervosität, Operationen, Reisekrankheit, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Schnupfen, Schwangerschaftsbeschwerden, Schwangerschaftserbrechen, Schwindel, Vergiftungen, Verstopfung. Da bin ich echt ratlos, weiss nicht, wie dies jemals gehen soll. Nux ist offenbar gut für fast alles, falls man es glaubt.
Hans Martens (5. Mai 2009, 22:39)
Qualitätssicherung: JA! 1/2
Melanie Schmid 5. Mai: Sollten diese Zahlen kausal besätigt werden, so sind sie nur noch ein Grund mehr, endlich eine rigorose Qualitätssicherung in der Medizin durchzusetzen, ein Wunsch den ich hier schon lange mitgeteilt habe. Allerdings wäre dann die Alternativmedizin eines der ersten Opfer: Qualität heisst natürlich auch einen Wirkungsnachweis zu erbringen, den gerade die AM nicht erbringen kann oder will.
John Brändli (5. Mai 2009, 22:19)
Etwas brain-food für Olga...
http://www.pferdemedizin.com/homoeopathie/http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12972724?dopt=AbstractWas da wohl herauskommt... (Aufruf zur Internet-Zensur?Zur Bücherverbrennung? Arbeitslager für Homöopathen u.a.?)
Olga Xid (5. Mai 2009, 20:54)
Sieh an, der Nebelwerfer Brändli
John Brändli schreibt:
"Bemerkenswert
Bemerkenswerte Ergebnisse:
{beliebige URL einsetzen}
Nicht beweisend, aber doch einige Hinweise, dass Homöopathie nicht nur Placebo ist."
Und schon rennt der ganze Hühnerhof da hin und ist mit Blödsinn beschäftigt.
Diese Art Beschäftigungstherapie und Ablenkungsmanöver ist typisch für Esoteriker. Klar und eindeutig FAKTEN auf den Tisch legen können sie ja nicht, weil sie keine haben.
Der Wiener Professor Ulrich Berger schreibt im Standard: "Quantenmystik und Biokram -
Wie viel Voodoo verträgt die Wissenschaft?"
http://derstandard.at/?url=/?id=2916290Ja, da sind sie mal wieder aufgeflogen, die Hochstapler...
John Brändli (5. Mai 2009, 20:36)
Bemerkenswert
Bemerkenswerte Ergebnisse:
http://zyrd.com/index.php?id=63Nicht beweisend, aber doch einige Hinweise, dass Homöopathie nicht nur Placebo ist.
Weitere Kommentare
Olga Xid (5. Mai 2009, 20:24)
die lange überfällige Qualitätssicherung: Homöopathie verbieten!
"Urs P. Gasche ... fordert deshalb eine rigorose Qualitätsverbesserung. "
Qualitätsverbesserung heißt auf jeden Fall: Überprüfung der Wirksamkeit. Da können die Schamanen, Numerologen und Astralleibspintisierer natürlich nicht mithalten.
Homöopathen gehören aus der Ärztekammer ausgeschlossen wegen Unfähigkeit auch nur die simpelsten medizinischen Basiserkenntnisse zu begreifen. Schon wären viele Menschen gerettet.
Ob den Esoterikern diese Qualitätssicherung schmecken wird?
John Brändli (5. Mai 2009, 20:20)
Hans Martens (5. Mai 2009, 12:37)
Ich sehe in Ihren Kommentaren jedenfalls wenig Bereitschaft, auch nur einigermassen offen über Ereignisse in der Wissenschaft zu diskutieren, welche Ihr Verständnis was Wissenschaft ist und sein darf in Frage stellen könnte. Bei einigen radikalen Gegnern der KM wird die Überzeugung zur Religion und es stellt sich eine für die Religion typische Faktenresistenz ein. Wie Sie selbst feststellen kommt aber der Fortschritt durch das stellen von Tatsachen über dem Glauben.
Melanie Schmid (5. Mai 2009, 20:16)
Jedes Jahr 6000 Tote
Was Beda Stadler und andere (z.B. „Olga Xid“), die sich hier aufs hohe Ross der „Schulmedizin“ setzen, geflissentlich nicht erwähnen: In der Schweiz gibt es jedes Jahr rund 6000 Tote, weil verabreichte („schulmedizinische“) Medikamente nicht kompatibel sind, 2000 Tote wegen Pannen und unsorgfältigen Behandlungen in den Spitälern, 50000 im Spital aufgelesene Infektionen wie der bekannte Konsumentenschützer Urs P. Gasche erst kürzlich wieder festgestellt hat; er fordert deshalb eine rigorose Qualitätsverbesserung. Das wäre doch eine dankbare Aufgabe für offensichtlich Unterbeschäftigte mit überschiessenden Kräften. Aber vielleicht braucht es dazu halt doch mehr als bloss einen oralen Bizeps.
Olga Xid (5. Mai 2009, 19:20)
Ab nach Kassel!
http://www.laborjournal.de/rubric/aktuell/img/tit_2006_12.jpg"Es gibt gute Forschung, es gibt schlechte Forschung, und es gibt die Forschung an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät zu Kassel. Dort wurden in den letzten Jahren zwei Stiftungsprofessuren eingerichtet. Die erste im Jahre 2001 für Angelika Ploeger, die zweite im Jahre 2005 für Ton Baars.
Angetrieben von dem Verdacht, dass diese Professuren akademische Außenposten einer quasireligiösen Sekte, der Anthroposophen, sind, recherierten wir, wer diese beiden Professuren besetzt und was dort getrieben wird."
http://www.laborjournal.de/editorials/235.htmlHans Martens (5. Mai 2009, 19:01)
Wo ist Dr. Albert?
@Olga Xid: An welcher Uni kann man sich bei Dr. Albert einschreiben? Ich habe seine Vorlesung bei
http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/fleasnobbery-crashcourse-de-thumb-400x510.png schon gut verstanden und möchte nach diesem doch sehr anspruchsvollen Studium das Diplom erlangen. Mir fehlt halt im Stall noch eine zuverlässige Cash-Cow.
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Olga Xid (5. Mai 2009, 18:29)
wo sich Albonico niemals hintrauen darf...
http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/fleasnobbery-crashcourse-de-thumb-400x510.pngZitat:
"Weiter gibt es die so genannten Anthroposophen, die schlichtweg Voodoo praktizieren.
Mich erstaunt, dass sie nicht noch Knochen in die Luft werfen."
http://www.scienceblogs.de/Da gibt es ordentlichen Stoff zum Lesen.
Olga Xid (5. Mai 2009, 18:12)
voll biodynamisch gedüngter Kinderbau
Ab damit ins Recycling:
"Baby starb nach Homöopathie"
05. Mai 2009 09.14 Uhr
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/baby-starb-nach-homoeopathie-article447134.htmlMelanie Schmid (5. Mai 2009, 17:06)
Galilei und die Vorurteile
@Olga Xid: Es gibt Menschen, die ihre Vorurteile vor sich herschieben, und es gibt andere, die den Dingen auf den Grund gehen wollen – wie Galilei, der durchs Fernrohr schaute, auch wenn die Inquisitoren behaupteten, das sei gegen die Bibel. Der jetzt 28-jährige DOK-Versuch des FIBL in Frick, der die Wirksamkeit des Demeter-Landbaus belegen, ist eine Tatsache. Der Versuch vergleicht die biologisch-dynamische und die biologisch-organische mit der konventionellen (bzw. integrierten) Landwirtschaft. Er wird vom FIBL und der Eidgenössischen Forschungsanstalt FAL in Zürich-Reckenholz durchgeführt. Bei der Bodenfruchtbarkeit (z.B.) zeigt sich eine Überlegenheit der biologischen gegenüber den konventionellen Methoden, an der Spitze liegt Biodyn, der Landbau „der Anthroposophen“. Dabei nimmt laut FAO die Bodenfruchtbarkeit weltweit dauernd ab. Ein Bericht über die DOK-Forschung erschien in der renommierten (naturwissenschaftlichen) Zeitschrift „Science“ (31.5.2002). Man muss ihn halt lesen…
Hans Martens (5. Mai 2009, 16:31)
Gegen gequantelten Unsinn...
@ Andreas Koch: Hi there!
Ja, diese Vermählung wird bereits (halt noch vorwissenschaftlich) an einer Baustelle der Neuropsychologie bearbeitet. Dies könnte helfen zu verstehen was denn so abgeht, bei solchen beängstigenden Rückfällen ins Mittelalter. Die Spaltung ist rational wohl nicht zu überwinden, ausser wenn ein Antibiotikum oder eine Impfung gegen die Meme des "anything goes" entwickelt würde.
Tina Hackel (5. Mai 2009, 15:30)
Quanten-Kitsch ;-))
Es leuchtet mir halt ein, dass die Newton'sche Klassische Physik voellig recht hat, solange sie nicht auf subatomare Dimensionen angewendet wird. Wir bemuehen ja auch nicht ein Mikropskop, um Atome zu entdecken, resp. triumphierend festzustellen: wo ich nichts seh, da ist nichts!
Um laienhafte Einsichten in Quantenphysik bemuehe ich mich schon seit 30 Jahren - hingegen gehoere ich keiner Kirche, keiner Sekte und nicht mal einem Eso-Verein an. Wie schnell bekommt man solche Etiketten angeklatscht!
Ich bin bloss sehr neugierig, und mein Weltbild bezeichne ich als "work in progress". Wo unser Verstand an Grenzen stoesst, koennen wir immer noch Erfahrungen machen - zB durch Erfahrungsmedizin.
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Amardeo Sarma (5. Mai 2009, 14:34)
Quantenphysik, Homöopathie, Wünschelruten und PSI
Prof. Martin Lambeck geht bei der kommenden GWUP Tagung in Hamburg auf die "Quanten"-Problematik ein: "Quantenspuk & Co.: Wie die moderne Physik missbraucht wird, um esoterische Medizin und Politik zu begründen". In einem Vorabgespräch gehen er und Priv. doz. Dr. Rainer Wolf sowohl auf dieses Problem, als auch auf das Problem der Selbsttäuschung und von fehlerhafter Wahrnehung ein, und warum Tests und Studien so aufgebaut sein sollten, um diese zu vermeiden:
http://tinyurl.com/ck2owlHans Martens (5. Mai 2009, 12:37)
Heilige Einfalt!
@John Brändli 5. Mai
In diesem Blog habe ich früh selber darauf hingewiesen, dass Wissenschaft ihre Schwächen hat (Zitat von Ludwik Fleck, 1935). Das bisschen Erkenntnistheorie ist aber evtl. schon zu schwierig, sonst könnten Sie nicht andeuten, die Wissenschaft sei heilig. Es ist doch gerade die böse Wissenschaft, der nichts heilig ist, auch nicht die eigenen Theorien! Sie stellt daher die experimentellen Tatsachen über den Glauben. Daher kommt der Fortschritt. Die Religionen aller Art (inkl. die AM als Ersatzreligion ) haben den Prozess bisher nur blockieren wollen.
Andreas Koch (5. Mai 2009, 11:56)
@Hans Martens
Hello again aus Hombrechtikon nach Basel (siehe Birgit Schmid, wo wir uns warm gelaufen haben...).
Der Countdown ist bei T-12 Tage. Dann haben wir Naturalisten "voll krass abgeloost", wie es mein 11-jähriger Sohn formulieren würde. Dann manifestiert sich eine Form der Apartheid in unserem Land, die eben, analog des früheren Südafrikanischen Systems verfassungsmässig verankert ist. Nur dass wir dann Voodooisten von Rationalisten trennen.
Ich sehe eine Vermählung von Glauben und Wissenschaft darin, dass die Wissenschaft untersucht, wie und warum der H. sapiens je nach individueller Ausprägung einen mehr oder weniger starken Drang zum Glauben hat. Oder soll etwa der Glauben untersuchen, wie der Mensch dazu kam, Wissenschaft zu betreiben?
Halt, letzteres hatten wir schon (siehe Bernardo Gui in Umberto Eco’s Buch bzw. in Annaud’s herrlichem Film „der Name der Rose“). Dann doch lieber ersteres, das den Hackelschen Informations-Quanten auf den Grund gehen kann.
Hans Martens (5. Mai 2009, 11:55)
Nützt's nüt so schadt's nüt?
@Lucien Michel. Leider zu kurz gedacht! Mit einer nutzlosen Therapie verpasst der Patient den Bonus der Früherkennung. Viele Krankheiten sind erheblich besser zu heilen, wenn man sie früh behandeln kann. Daher ist die Anpreisung von nutzlosen Therapien höchst unethisch! Dazu: “Wie es nützt ist doch egal, wenn's nützt!”: Nochmals falsch, weil ein Patient bei der A.M. keinen Wirksamkeitsnachweis bekommt. Dieses Spiel hiess früher mal “Russisches Roulette”, auch nicht besonders ethisch!
Lucien Michel (5. Mai 2009, 11:28)
Was soll
das Gschtürm um Quanten oder Misteln oder 'Wissenschaftlichkeit etc. Wenns jemandem hilft, seis über handfeste physiologische Wirkung oder über astral- und andere Leiber - wenn er/sie dann auf die z.T. völlig überteuerten schulmedizinischen Mittel und Techniken und Chefärzte verzichtet ist im Bereich Gesundheitskosten etliches gewonnen und wir bezahlen alle kleinere Prämien, auch mit einigen 'alternativen' Mitteln und Methoden in der Grundversicherung.
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Hans Martens (5. Mai 2009, 11:14)
Quantenkitsch für Laien
@ Tina Hackel
Haben Sie keine Bedenken, ohne Grundausbildung in moderner Physik die Quantentheorie genügend verstehen zu können? Diese Verknüpfung der Quantentheorie mit Religion hat leider schon Erwin Schrödinger eingeleitet, allerdings als SPEKULATION, nicht als Theorie. Seither ist eine Gestrüpp von romantischem Kitsch darüber gewachsen. Die Beatles haben, unterstützt von ihrem Yogi, noch einen draufgesetzt, marktwirksam, klar. Victor J. Stenger hat in “Quantum Gods: Creation, chaos and the search for cosmic consciousness” ISBN 1591027136 damit aufgeräumt. Der Kitsch wird allerdings überleben: Wie schön wäre es doch, wenn man Glauben und Wissenschaft auf wunderbare Weise endlich vermählen könnte!
Elke Reihl (5. Mai 2009, 11:14)
Misteltherapie
Zitat:
[...]"Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass Mistelprodukte (Presssäfte, Lektinextrakte) das Tumorwachstum stimulieren und die Überlebenszeit der Patienten verkürzen."[...]
http://www.esowatch.com/index.php?title=MisteltherapieTina Hackel (5. Mai 2009, 09:54)
gequantelte Information
... durch die Quantentheorie... kann etwas Lebendes als ein informationsgesteuertes instabiles System beschrieben werden und das Bewusstsein als sich selbst erlebende und kennende Information.
Goernitz: Die Evolution des Geistigen.
C.F. von Weizsaecker postuliert:
Materie ist Form. Bewegung ist Form. Masse ist Information. Energie ist Information.
ebenda
Information ist ausserdem etwas, das auch durch eine unaufloesliche Verbindung zur Codierung gekennzeichnet werden kann.
Codierung ist Information ueber Information, macht also den grundlegenden, selbstbezueglichen Charakter der Information deutlich.
ebenda
Ich bin weder Physikerin noch Informatikerin, die sorgfaeltig formulierten Gedanken und Befunde von Thomas u. Brigitte Goernitz haben mir aber unmittelbar eingeleuchtet.
Gruss aus Bern,
Tina Hackel
Max Blatter (5. Mai 2009, 09:38)
Nochmals zu den "Wesensgliedern"
Zum zitierten Text über den anthroposophischen Ansatz: Die Anthroposophen haben definitiv ein Talent, sich sehr "speziell" und oft kaum verständlich auszudrücken. Dennoch: Man kann den Ansatz verstehen (ich habe es in meinem Diskussionstext vom 27. April 22:37 zu Stadlers Blogbeitrag "Internationale Unterstützung gegen die Initiative" zu übersetzen versucht).
Wenn Herr Stadler nach eigenen Angaben "nur Bahnhof" versteht: Kann es sein, dass er sich einfach etwas zu wenig um Verständnis bemüht?
Übrigens, falls es interessiert: Ich selbst bin dipl. Elektroingenieur ETH und meine einzige Verbindung zur Anthroposophie beteht darin, dass einer meiner Söhne eine Steinerschule besucht.
Andreas Koch (5. Mai 2009, 09:31)
@ Tina Hackel
Bitte definieren Sie "Informations-Quant".
Danke
A. Koch
Tina Hackel (5. Mai 2009, 09:19)
Ob homoeopathische Splitter oder dicke Balken...
...im Auge: der realistischen Wahrnehmung hilft beides nicht weiter.
Wenn meine Pferde, Hunde und Katzen auf Bachblueten-Tropfen mit "Wohlfuehlen" -dh Abklingen von unangenehmen Symptomen - reagierten, haben wir nicht ihre esoterischen Missverstaendnisse diskutiert. In ernsteren Faellen holte ich selbstverstaendlich den Tierarzt.
Homoepathie hat nicht mit "kleinsten Dosen", sondern mit reinsten zu tun: nicht Materie-Teilchen, sondern Informations-Quanten sind da gefragt. Hoch verduennt bedeutet unverfaelscht, ungefiltert, stark.
Nur Geduld, es gibt bereits Quanten-Physiker - wie Thomas Goernitz zB - die einen Blick fuer Zusammenhaenge entwickelt haben. Beda Stadler hingegen ist bloss ein Polemiker. Man mag ihn lustig finden, ernst zu nehmen ist sein Gepolter nicht.
PS. Ich bezahle KK-Praemien solidarisch an die Kosten der Schulmedizin, welche ich seit 15 Jahren nicht beanspruche.
John Brändli (5. Mai 2009, 09:12)
@ Andreas Koch
Die Antwort scheint sonnenklar: Wieviel wurde wohl mit Mistelpräparaten und wieviel mit gentechnisch erzeugten Krebsmitteln schon verdient? Das sind jedenfalls ganz andere Grössenordnungen.
Andreas Koch (5. Mai 2009, 09:00)
Carus vs Genentech
Das Carus Institut ist in 43 Jahren zu einem R&D Powerhouse mit 20 Medizinern, Biologen, Chemikern und Physikern angewachsen. Das zeigt doch eindrücklich, welche Resultate die Misteltherapie vorzuweisen hat und welch weiteres Potential in der Mistel für Krebskranke steckt.
Genentech ist in nicht einmal 30 Jahren um das 1'000-fache angewachsen. Fokus: Ebenfalls Krebstherapie.
Nun die Gretchenfrage: Warum kauft Roche Genentech und nicht Carus im Wert von 50 Mrd CHF?
John Brändli (5. Mai 2009, 08:29)
@Hans Martens
Wenn nun ihrer heiligen Wissenschaft manipulation oder zumindest tendenziöses Verhalten vorgeworfen wird, heisst es: "Verschwörungstheorie!" Gemäss Ihnen wohl ein weiteres Beispiel dafür:
http://www.online.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowPDF&ArtikelNr=90625&Ausgabe=231625&ProduktNr=224242&filename=90625.pdf
Dies ist für mich Diskussion auf hohem Niveau von enbensolchen Wissenschaftlern.
Aber verteidigen Sie nur weiter ihre Glaubenssätze, was Wissenschaft, wissenschaftlich, aufgeklärt usw. ist. Ist Ihr Recht. Die Frage ist allerdings, was dies den Patienten nützt.
Hans Martens (5. Mai 2009, 00:42)
Strohalm und Konspirationstheorie
@ John Brändli: Sehen Sie, die Konspirationstheorie ist immer zur Hand, so zu sagen als letzter Strohalm. Ich gebe zu, dass es manchmal eine Verzögerung geben kann, bis eine neue Therapie sich durchsetzt, genau wie bei jedem Marktprodukt, bei neuem Poltik-Dogma u.s.w. Was gut ist, wird sich aber durchsetzen. Die Misteltherapie ist schon verdächtig lange in solcher Pipeline. Vielleicht zu Recht? Und dann der Patientendruck: Nochmals der letzte Strohalm. Den kenne ich aus erster Hand. Wer terminal krebskrank ist, hängt die Hoffnung leicht auch an beliebigen Voodoo-Zirkus. Die Realität bereitet uns halt oft Schluckbeschwerden. Man muss trotzdem irgend einmal erwachsen werden.
Weitere Kommentare
Olga Xid (5. Mai 2009, 00:14)
Forschungsbedarf im Sektenwahn?
"Ein vorurteilsloser, viel häufiger durchgeführter Einsatz des Tomatenwesens in die Medizin könnte den von Steiner angemerkten segensreichen Nutzen bringen (66). Weitere Forschung zur Pflanze und demgemäße andauernde Optimierung des Präparats ist dazu notwendig."
Früher hätte man jemanden, der so etwas schreibt, gefragt, was er für ein Kraut geraucht hat.
Olga Xid (5. Mai 2009, 00:13)
"Forschungsbericht": "Die Tomatenpflanze stellt somit ein Vorbild für einen Mysterienweg dar: Das Eindringen einer seelischen, astralen Qualität in einen Bereich, der dem Ätherischen, Lebentragenden zugeordnet werden kann,"
"Der Giftungsprozeß wird nicht nur abgebaut, sondern es entstehen
darüber hinaus heilsame Substanzen (s.o.). Die Tomatenpflanze
stellt somit ein Vorbild für einen Mysterienweg dar: Das Eindringen einer seelischen, astralen Qualität in einen Bereich, der dem Ätherischen, Lebentragenden zugeordnet
werden kann,"
"Wir benutzten in dem Therapiekonzept zur Hepatitis (vergl. Beitrag H. Matthes in diesem Heft) bisher vorwiegend eine Seite der Tomate: die astralisierend-giftende. Richtig ist dies, wenn die
therapeutische Indikation in diese Richtung geht, wenn also die
oberen Wesensglieder , d. h. der seelische und individuelle
Menschenanteil (vergl. Beitrag M. Girke in diesem Heft) in den Organismus hereingeführt werden sollen."
Olga Xid (5. Mai 2009, 00:06)
"konnte dem Giftungsprozess in der Tomate ein astralisierender Prozeß zugeordnet werden"Voll in dem Dummenfang der Anthroposophen für ihre angebliche Medizin ein Beispiel ihrer "medizinischen Forschung": Burkhard Matthes: "Solanum lycopersicum als Heilpflanze", Heft 0/1999, Der Merkurstab: Sonderheft Hepatitis, 1999.
http://www.merkurstab.de/files/matth.h_hep.pdfZitat:
"Einen Überblick über die Inhaltsstoffe gibt (1). 1.3.2 Zellversuche Nach dem bisher Dargestellten und unten noch weiter
Ausgeführten konnte dem Giftungsprozess in der Tomate ein astralisierender Prozeß zugeordnet werden. Es stellte sich im Folgenden für uns die Frage, inwieweit dieser verifiziert werden kann. Es wurden dazu Zellversuche an humanen Leberzellen (Hep-G2) durchgeführt. Selbige sind in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Langner des pharmazeutischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin etabliert."
Olga Xid (4. Mai 2009, 23:56)
"Forschung"- über planetarisches in Kopfsalat:
http://www.forschungsinstitut.ch/351.html "Der Einfluss von Planetenkonstellationen auf die Morphologie von Kopfsalat
[...]
Links:Bei den Nachkommen der im Vorjahr im Mond-Venustrigon ausgesäten Salaten bildeten sich lockere Köpfe, die bis
ins Herz grünlich blieben.
Rechts: Die Saturn-Variante zeichnete sich durch mehrheitlich feste Köpfe mit eng zusammengerückten Blättern und gelb-weisse Herzen aus."
Schamanen, Druiden und Zaubersprüche. Für wie dumm werden die Menschen eigentlich gehalten, daß "man" ihnen solchen Pfusch als "Medizin" unterjubeln will und das sinnleere Gestammel als Forschung ?
John Brändli (4. Mai 2009, 22:48)
@Hans Martens
Ich sehe mal von ihren Beleidigungen ab. Was Sie sonst noch schreiben entspricht bei weitem (!) nicht dem Stand der Wissenschaft. Sogar ein Cochrane review
(
http://www.cochrane.org/reviews/en/ab003297.html) fand genügend Evidenz, um weitere Forschung zur Misteltherapie zu befürworten! Allerdings wurden auch unlautere Tricks verwendet, damit das Resultat des Review nicht zu positiv für die Misteltherapie ausfiel:
http://wissenschaft.mistel-therapie.de/Dateien/Downloads/News/Cochrane_Stellungnahme.pdfWären nicht Patienten, welche ihnen wegen solchen Machenschaften die nach aktuellem Wissenstand beste Therapien vorenthalten werden, könnte man dies gelassen nehmen.
Hans Martens (4. Mai 2009, 22:28)
Effizienz
@ John Brändli: Vielleicht nehmen auch Sie zur Kenntnis, dass sogar die Wissenschaft praktische Grenzen hat. Die Effizienz gebietet, dass man vorab eine Kosten-Nutzen-Analyse machen muss. Und die sieht bei der Misteltherapie so schlecht aus, dass Sie keine Forschungsgelder bekommen würden. Das ist übrigens nicht, weil eine böse Mafia mitmischt. Ohne gut dokumentierten Verdacht startet nicht einmal die Staatsanwaltschaft eine kriminaltechnische Untersuchung. Fairness und Verhältnismässigkeit sind die Massstäbe, nicht Wunschdenken von ein paar romantischen Spinnern.
Andreas Koch (4. Mai 2009, 21:45)
Schizophrenie
Herr Stadler, eigentlich brauchts nur eine Budget-Aufstockung der Fakultät für psychiatrische Medizin, Spezialgebiet Schizophrenie. Schizophrenie wird ja definiert als "psychische Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität. Wobei verschiedene symptomatische Erscheinungsformen unterschieden werden. Die Schizophrenie ist eine der häufigsten Diagnosen im stationären Bereich der Psychiatrie."
John Brändli (4. Mai 2009, 21:41)
Misteltherapie, Forschungsergebnisse:
http://wissenschaft.mistel-therapie.de/index.php5?lang=0Die Forschungsergebnisse sind es Wert, beachtet zu werden. Die Anwendung der Misteltherapie ist rational begründbar. Weitere Forschung auf dem Gebiet ist allerdings nötig.
Melanie Schmid (4. Mai 2009, 21:18)
Buch und Kopf...
Es ist eine alte Weisheit: Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstossen und es tönt hohl, liegt es nicht immer am Buch. Fakt ist jedenfalls, dass Pferde und Pflanzen die Sprache der Anthroposophen offenbar besser verstehen als Herr Stadler. Die Tierärztin Ophélie Clottu kann mit ihrer Dissertation zeigen, dass das von der Weleda hergestellte Mistelpräparat „Iscador“ Hautkrebs bei Pferden heilen kann (Bern, Univ., Diss., 2008). Seit über 28 Jahren führt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Frick) den weltweit anerkannten DOK-Langzeitversuch durch, bei dem biologische und konventionelle Anbausysteme miteinander verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass gute Bio-Erträge von hoher Qualität möglich sind und dass die Bodenfruchtbarkeit der biologischen, insbesondere der biologisch-dynamischen, Versuchsfelder „langfristig höher ist als auf den konventionell bewirtschafteten Parzellen“.
Elke Reihl (4. Mai 2009, 20:09)
Danke
Hallo Herr Stadler,
ich schätze Sie sehr und ich freue mich, dass Sie einen Blog eröffnet haben, in dem Sie unverblümt Ihre Meinung äußern.
Noch ein schönes Beispiele für die anthroposophische Heilkunde:
<blockquote>(...)
"Der Glaube an die Wirkkraft der Mistel rührt in erster Linie von einem Analogiedenken: Wie beim Krebs handle es sich auch bei der Mistel um einen Schmarotzer; wie der Krebs, der sich dem normalen Zellwachstum widersetze, widersetze sich auch die Mistel den Gesetzen der Natur: sie blühe im Winter, berühre die Erde nicht und wachse nicht dem Sonnenlicht entgegen.
Von entscheidender Bedeutung soll die indikationsbezogene Wahl der Wirtsbäume sein: Zur Behandlung etwa von Karzinomen des Urogenitaltraktes seien bei männlichen Patienten Mistelpräparate vom Wirtsbaum Eiche zu verwenden, bei weiblichen Patienten dagegen vom Wirtsbaum Apfel." (...)
</blockquote>)
Und mehr dazu:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/special/159/142843/2/--------------------------------