http://www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm[*quote*]
Chronik des Gelsenkirchener Klinikskandals
Die vorgetäuschten Heilungen von Asthma und Neurodermitis
durch die Kinderklinik Gelsenkirchen
Zusammengestellt von Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen
Apl. Professor für Medizinische Psychologie (HHU)
www.Kinderklinik-Gelsenkirchen-Kritik.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.pdfwww.Kinderklinik-Gelsenkirchen-Kritik.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htmneuerdings auch hier zu lesen:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.dewww.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Chronik.pdf Stand: 07.08.2020
Zusammenfassende Darstellung des Gelsenkirchener Klinikskandals (3 Seiten):
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/1.pdf oder
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/1.htm Übersichtsartikel zum Gelsenkirchener Klinikskandal (23 Seiten):
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf oder
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm Vorbemerkungen
Über das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) der Kinderklinik Gelsenkirchen (KKG) zur Therapie von Neurodermitis (ND), Asthma und Allergien habe ich schon in den Jahren 2004 - 2008 kritisch berichtet. 2005 erschien (daraufhin?) Kritik am GBV im Spiegel: „PSEUDOMEDIZIN: Galilei aus Gelsenkirchen. Ein Professor behandelt neurodermitiskranke Kinder mit einer Mischung aus Diät und Psychokursen. Experten warnen, die Methode sei nicht nur nutzlos, sondern auch riskant.“
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html Mehr über den esoterischen Hintergrund des GBVs und das Wegschauen von eigentlich verantwortlichen Personen und Institutionen konnte man wenig später im Laborjournal lesen. Davon ist jedoch nur ein kürzerer Text zusätzlich im Internet erschienen: „Quacksalberei auf Krankenschein?“ (
https://www.laborjournal.de/editorials/207.php).
Bisher nur in gedruckter Form gibt es diese beiden sorgfältig recherchierten Artikel von Hubert Rehm:
1. „Wundermedizin in Gelsenkirchen. Hamert Heinrich Heine? Gegen Wunderheiler mit nicht überprüften Behandlungsmethoden ist kein Kraut gewachsen. Selbst an Universitäten scheinen sie zu gedeihen: Ein emeritierter Düsseldorfer Professor behandelt Neurodermitis mit Methoden, die auf den Lehren eines vorbestraften Esoterikers beruhen.“ Laborjournal, 06/2005, 20-24
2. „Hintergrund: Vom Mundtotmachen eines Kritikers Der Tragödie erster Teil. Kritik gegen Platzhirsche macht unbeliebt, und ohne eigene Hausmacht geht man unter – eine Erfahrung, die auch Wolfgang Klosterhalfen in Gelsenkirchen machen musste.“ Laborjournal, 06/2005, 25-26
Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH (BKB), zu der die KKG seit 2002 gehört, sowie Prof. Stemmann haben mir im Januar 2005 durch eine Essener Anwaltskanzlei eine Abmahnung geschickt, in der sie mir eine einstweilige Verfügung sowie eine Unterlassungsklage androhten. Ich hatte Ende 2004 in Rundschreiben und im Internet das GBV als esoterisch kritisiert und Prof. Stemmann einen Epigonen und Scharlatan genannt. Da meine Kritik an der KKG und Prof. Stemmann auf nachweisbaren Tatsachen beruhte, habe ich keine Unterlassungserklärung abgegeben. Stattdessen hat mein Rechtsanwalt bei einigen Gerichten in NRW eine Schutzschrift eingereicht. Ein Gerichts- oder zumindest Ermittlungsverfahren gegen mich hat es in dieser Sache bis heute nicht gegeben. Vielleicht war die BKB damals vernünftig genug, nicht zu versuchen, meine berechtigten Vorwürfe gerichtlich klären zu lassen; oder die BKB hat in ganz Deutschland kein Gericht gefunden, dass für die BKB tätig werden wollte.
2008 hat mir die BKB erfolgreich mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung gedroht. Nachdem ich von 2005 bis 2008 staatliche Organe (Stadt Gelsenkirchen, Bezirksregierung Münster, Gesundheitsministerium NRW, Bundespräsidialamt) sowie die Ärztekammer Westfalen-Lippe und die medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) vergeblich aufgefordert hatte, gegen die Scharlatanerie an der KKG vorzugehen, habe ich meine Aufklärungsaktivitäten eingestellt und viele meiner kritischen Artikel auf privaten Seiten der Universität Düsseldorf gelöscht. Inzwischen sind alle privaten Seiten aller Mitarbeiter der HHU nicht mehr zugänglich.
Wegen des öffentlichen Streits um den Dokumentarfilm „Elternschule“ habe ich mich ab Mitte 2019 aber erneut zum GBV bzw. der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie“ der KKG geäußert und nach und nach außer der vorliegenden Chronik auch einen Übersichtsartikel
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm und eine ausführliche Stellungnahme zu einem skandalösen Gutachten zum Fall des Säuglings K. verfasst:
www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm.
Anfang 2020 hat die BKB hinnehmen müssen, dass das Landgericht Berlin der Klage der BKB gegen die Großmutter eines bei ihr 2017 leitlinienwidrig behandelten Säuglings nur hinsichtlich eines von vielen öffentlich gemachten Vorwürfen Recht gegeben hat. Die Richtigkeit dieses Vorwurfs konnte die Großmutter nicht nachweisen.
Noch unangenehmer für die BKB dürfte ein dermatologisches Gutachten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Berlin-Brandenburg vom 24.2.2020 sein, das zu dem Schluss gekommen ist: „Das in der Kinderklinik angebotene Behandlungskonzept entspricht nicht den Empfehlungen der aktuellen Leitlinien zur Neurodermitis. Das gilt sowohl für das Verständnis der Krankheit als auch die vorrangig psychosomatischen Therapieverfahren.“
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf Das GBV wurde ab 1980 an der KKG von dem Kinderarzt und Allergologen Apl. Prof. Dr. med. Ernst August Stemmann (s.
https://www.psiram.com/de/index.php/Ernst_August_Stemmann) entwickelt. Seit 7/2008 wird das GBV ärztlich von dem Kinderarzt und Allergologen Dr. med. Kurt-André Lion und therapeutisch von dem Verhaltenstherapeuten Dipl.-Psych. Dietmar Langer geleitet. Das GBV wurde unter Lion und Langer in seinen Anwendungen erweitert und in „Mulitmodale-3-Phasen-Therapie“ und „Stationäre Komplextherapie“ umbenannt:
https://web.archive.org/web/20191015133304/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/Stationaere-Komplextherapie Lion wurde ab 1992 an der (damals noch städtischen) KKG unter deren ärztlichem Leiter E.A. Stemmann zum Facharzt für Kinderheilkunde ausgebildet. 2001 kehrte Lion nach mehrjähriger Abwesenheit als Oberarzt an die KKG zurück. Langer arbeitet seit 1991 an dieser Klinik. Mehrere Mitarbeiterinnen der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der KKG sind dort seit etwa 30 Jahren tätig. Träger der BKB sind zu 72.5% die Knappschaft Bahn See und zu 27.5% die Stadt Gelsenkirchen.
Am GBV scheiden sich die Geister. Es gibt seit über 30 Jahren dazu viel Eigenlob von Mitarbeitern der KKG und dem Geschäftsführer der BKB Werner Neugebauer sowie Lob von den Medien, aus der Politik und von Eltern, aber kaum fachliche Anerkennung. Etliche Fachleute und Fachgesellschaften sowie einige Journalisten stehen dem ursprünglichen GBV und/oder der „Elternschule“ unter Langer und Lion sehr kritisch gegenüber. Aktuell ist es schwierig geworden, sich ein Bild davon zu machen, was in der Langer-Lion-Abteilung der KKG vor sich geht, denn die KKG hat viele Internetseiten, die genauer darüber Auskunft gaben, vom Netz genommen und macht derzeit nur diese Angaben:
https://www.kjkge.de/Inhalt/Kliniken_Zentren_Bereiche/Kliniken/Paediatrische_Psychosomatik_Allergologie_und_Pneumologie/index.php Ich selbst kritisiere am GBV vor allem:
1. Das GBV hat bizarre Vorstellungen zur Entstehung von Krankheiten aus der (Germanischen) Neuen Medizin (GNM) des 2017 verstorbenen Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer übernommen.
2. Prof. Stemmann hat die – in vielen Fällen anscheinend tödliche – Irrlehre Hamers im Jahr 1992 durch ein ominöses „Gutachten“ unterstützt, in dem er bestätigt hat, zentrale Annahmen der GNM seien mit großer Wahrscheinlichkeit richtig. Hamer hat mit dieser „wissenschaftlichen Verifikation“ Werbung gemacht; Hamers wichtigster Anhänger, Dipl.-Ing. Helmut Pilhar, wirbt damit noch heute für die „Germanische Heilkunde“:
www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html3. Prof. Stemmann hat schon 1987 ohne Belege behauptet, Neurodermitis sei heilbar. Von 9/2016 bis Mai 2020 hat die KKG sogar behauptet: „Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung - zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“
http://archive.is/vlPwSTatsächlich wird in den drei – methodisch sehr schwachen – Studien der KKG zur Wirksamkeit ihrer Neurodermitis-Behandlung fast nur über Besserungen des Hautzustandes nach einem Jahr berichtet. In einem Vereinsblatt schrieben dazu Stemmann, Starzmann und Langer (2000) u.a.: „70 % der Befragten beurteilten den Erfolg ihrer Bemühungen als sehr gut bis gut.“ sowie „Der Zustand der Haut wurde als gebessert angegeben, …“. Diese Beurteilungen stammen nicht von Ärzten, sondern von den Eltern in der KKG behandelter Kinder, die im Alter von durchschnittlich 10 Monaten (!) bzw. 6 Monaten bis 4 Jahren in der Klinik waren. Solche Verbesserungen sind auch ohne GBV bei Säuglingen und Kleinkindern als Spontanremissionen zu erwarten. Auch in Studie 3 (Stemmann, Lion, Langer, Holling, 2011) gibt es keine Kontrollgruppe und es wird nur über Verbesserungen des Hautzustands berichtet.
4. Zur angeblichen Heilung von Asthma oder Allergien in 87% der Fälle hat die KKG bisher überhaupt keine Studie vorgelegt.
5. Das GBV ist teuer (die dreiwöchige stationäre Behandlung dürfte zur Zeit ca. 6.000 € kosten), belastet kleine Kinder und deren Mütter durch medizinisch meist nicht indizierte „therapeutische“ Trennungen und „Stressimpfungen“ sowie zum größeren Teil unnötige radikale Ernährungsumstellungen.
Die Kinderklinik Gelsenkirchen hat bis vor kurzem (Mai 2020) Eltern, Krankenkassen, Politiker, Journalisten und die Öffentlichkeit belogen, indem sie die Fähigkeit vortäuscht hat, Asthma, Neurodermitis und Allergien von Kindern in 87% der Fälle zu heilen. Ihr langjähriger ärztlicher Leiter, Prof. Dr. Ernst August Stemmann, war ein Anhänger der irrsinnigen Krankheitslehre des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer; die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer leugnet dies bis heute.
In dieser Chronik dokumentiere ich in chronologischer Reihenfolge Fakten und Meinungen zum GBV bzw. zur „Multimodalen-3-Phasen-Therapie“ der KKG. Dadurch möchte ich es interessierten Personen und Organisation erleichtern, sich ein realistisches Bild von der umstrittenen „Pädiatrischen Psychosomatik“ der KKG zu machen.
CHRONIK
1976
„Diagnostische Differenzierung verschiedener Asthmaformen mit Hilfe von Lungenfunktionsprüfungen zur Verbesserung der therapeutischen Resultate“
Habilitationsschrift von Dr. med. Ernst August Stemmann, Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf
21.12.1979
Dr. med. E.A. Stemmann wird zum Außerplanmäßigen Professor ernannt
Das Land NRW verleiht auf Antrag der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf Herrn Dr. med. Ernst August Stemmann die Bezeichnung „Außerplanmäßiger Professor“. Stemmann war zuvor viele Jahre an der Kinderklinik der Universität Düsseldorf tätig und hat vor allem zum Asthma bronchiale geforscht.
1980
Prof. Stemmann wird ärztlicher Leiter der Kinderklinik Gelsenkirchen.
Alleiniger Träger der Kinderklinik war bis Ende 2001 die Stadt Gelsenkirchen.
1981
Letzte Veröffentlichung von Prof. Stemmann in einer von Pubmed (Bethesda) gelisteten Fachzeitschrift
1987
Stemmann, E.A.: Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren. Peine: Kaivos
„Das Buch ist speziell für den Betroffenen, den Neurodermitiker, geschrieben.“ (S. 5)
Das Literaturverzeichnis enthält 35 Angaben, darunter keine Publikation, die die angeblich mögliche Heilung der Neurodermitis (ND) durch das GBV behauptet oder belegt. Im Vorwort schreibt Stemmann:
„Was also ist das Geheimnis der Neurodermitis? Sicher ist die Neurodermitis keine Erkrankung, deren Ursache in der Haut selbst begründet liegt. Ursache ist die Atopie. Der Neurodermitiker ist ein psychisch und mit seiner Haut überempfindlich reagierender Mensch, der zu Allergien neigt. Meidet man auslösende Faktoren wie psychische Spannungen, Allergene oder irritative Reize, so klingt die Neurodermitis ab. Heilbar wird sie erst, wenn es gelingt, den Atopiker in einen selbstsicheren, harmonischen Menschen zu verändern, der gesund lebt. Der Anspruch, den das vorliegende Behandlungsverfahren erhebt, ist enorm. Dennoch bezeugen die Behandlungsergebnisse, daß dieses hohe Ziel zu erreichen ist.“ S. 4
Als Chefarzt der KKG hat Stemmann vermutlich schon von Anfang an, d.h. seit 1980 eine Umstellung der Ernährung verordnet. In seinem Buch schreibt er 1987: „Die Ernährung des Neurodermitikers besteht hauptsächlich aus naturbelassenen pflanzlichen Produkten. Kuhmilch, Hühnereiweiß, Fruchtsäuren sowie raffinierter Zucker werden streng gemieden.“ S.27
Dass Stemmann glaubt, eines Tages die ND heilen zu können, beruht auf diesem Fehlschluss: „Wenn eine Erkrankung spontan ausheilt, müßte der Heilerfolg nachzuahmen sein.“ S. 7
Spontanheilungen können nicht nachgeahmt, aber eventuell unterstützt werden. Wenn es einem Arzt z.B. gelingt, einen zunächst uneinsichtigen Patienten dazu zu bewegen, sich wegen seiner Grippe längere Zeit ins Bett zu legen, fördert er vermutlich damit dessen Spontanheilung. Die Vorgänge im Körper des Patienten, die typischerweise nach zwei Wochen zu einer Spontanheilung führen, kann der Arzt jedoch nicht nachahmen. Eine ärztliche Förderung der Spontanheilung der ND durch das GBV könnte möglich sein, wurde bisher aber nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
09.06.1988
Eintragung des Bundesverbands Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AuK) in das Vereinsregister der Stadt Gelsenkirchen
Dieser Verein betreut bis heute Familien allergiekranker Kinder, macht begeistert Werbung für das GBV und dient diesem als Sprachrohr. In Spitzenzeiten hatte er 50 Ortsgruppen und 2.600 Mitglieder. Näheres hier:
www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf (wird derzeit überarbeitet). Seit Mitte 2019 sind die AuK-Internetseiten nicht mehr aufrufbar.
13.07.1989
Der Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Prof. Dr. Pfitzer,
lässt sich von Ryke Geerd Hamer zu dessen „Neuer Medizin“ interviewen.
http://web.archive.org/web/20050210144309/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890713.htm19.07.1989
Entzug der Approbation von Dr. Ryke Geerd Hamer
Das Verwaltungsgericht in Koblenz bestätigt gegenüber Dr. Hamer den Entzug der Approbation. (Az 9 K 215/87) "Der Kläger sei wegen einer nachträglich eingetretenen Schwäche seiner geistigen Kräfte zur Ausübung des ärztlichen Berufes unfähig geworden, da er mangels entsprechender Einsicht nicht mehr in der Lage sei, den ärztlichen Pflichten bei der Behandlung von Krebskranken nachzukommen. Nach dem Ergebnis der angestellten Ermittlungen verfüge er infolge seiner psychopathischen Persönlichkeitsstruktur nicht über die notwendige Einsichtsfähigkeit, um zu erkennen, daß die Richtigkeit seiner Theorie der "Eisernen Regel des Krebs" nicht bewiesen sei ...“
http://web.archive.org/web/19990828044827/www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890719.htmIm Unterschied zu Hamer ist Prof. Stemmann, der 1992 die Richtigkeit der Theorie der „Eisernen Regel des Krebs“ bestätigte, nie die Approbation entzogen worden.
1989
Hamer RG: KREBS. Krankheit der Seele. Kurzschluß im Gehirn, dem Computer unseres Organismus. Die EISERNE REGEL DES KREBS.
Eigenverlag (Amici di Dirk, Köln)
1989/90
Stemmann, EA, Starzmann, G, Meyn, T, Jakob, M, Schachoff, R:
Neue Wege der Behandlung der atopischen Dermatitis (der Neurodermitis, des endogenen Ekzems). Ein ganzheitliches Konzept und Behandlungsverfahren. Pädagogische Praxis 39, 305-318
In diesem Artikel beschreibt Stemmann mögliche Auslöser der ND und Wege zu deren Vermeidung. Dabei spielen psychische Spannungen und die Ernährung eine große Rolle. „Langeweile und kleine Konflikte, die durch Aufstehen, Waschen, Hautpflege, Anziehen, Essen, Spielen, Aufräumen oder Schlafengehen entstehen.“ S. 306 Außerdem werden Überforderungen, Unterforderungen und Trennungen als mögliche Auslöser genannt. Verschiedene Maßnahmen zur Stressreduktion und eine strenge Diät werden empfohlen. Auch dieser Text ist noch nicht von Ryke Geerd Hamer beeinflusst, der 1987 erstmals sein „Vermächtnis einer Neuen Medizin“ publizierte.
9/1990
Przybilla B, Ring J., Semin Dermatol., 220-5
“As most of the patients react only to one or two food items and as these often differ from one patient to another, undirected exclusion diet regimens are unnecessary and unethical.”
19.11.1990
Eintrag ins Vereinsregister 667 (Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.) beim Amtsgericht in Gelsenkirchen-Buer:
„Kinderarzt Prof. Dr. Ernst-August Stemmann, Gelsenkirchen-Buer (1. stellvertretender Vorsitzender)“.
www.reimbibel.de/AuK-VR.jpg1990
Stemmann EA, Starzmann G
Die Behandlung der atopischen Dermatitis. Erfahrungsheilkunde, 1990, II, 741-747
Der Artikel reiht sich in die psychosomatisch orientierte Literatur zur Entstehung der ND ein. Überschriften des Textes: Theorien der Pathogenese, Die veränderte Reaktivität der Haut, Immunologische Mechanismen, Psychosomatische Vorgänge, Psychische Entwicklung des Säuglings, Die Mutter-Kind-Beziehung, Die Situation des Neurodermitikers, Ausschaltung irritativer Reize, Das Austesten einer Nahrungsmittelallergie, Die Behandlung mit Diät, Betreuung durch die Eltern, Die Persönlichkeitsentwicklung des neurodermitischen Kindes, Überwindung der Isolation, Die Behandlung des Kratzverhaltens, Das Selbstwertgefühl des neurodermitischen Kindes, Schlafstörungen. Auch dieser Artikel ist noch nicht von Hamer beeinflusst.
1990
Klosterhalfen, W., Klosterhalfen, S.
Psychoimmunologie. In: Thure von Uexküll, Psychosomatische Medizin, 4. Auflage, Kap. 11, 195-211
15.04.1991
Dr. Wolfgang Klosterhalfen wird von der Stadt Gelsenkirchen als Diplom-Psychologe angestellt
und der Kinderklinik Gelsenkirchen zugeteilt.
http://www.reimbibel.de/Arbeitszeugnis.pdfZuvor war er viele Jahre als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Düsseldorf tätig und national sowie international vor allem durch zahlreiche Publikationen und Kongressvorträge zur Psychoimmunologie bekannt.
Zwischen Stemmann und Klosterhalfen war mündlich eine Zusammenarbeit im Bereich der psychoimmunologischen Forschung vereinbart worden.
4/1992 - 9/1992
Dr. W. Klosterhalfen vertritt am Klinikum der Universität Hamburg den C-4-Lehrstuhl für Medizinische Psychologie
19.05.1992
Dr. W. Klosterhalfen wird vom Land NRW zum Apl. Professor für Medizinische Psychologie ernannt
23./24.05.1992
Von Prof. Stemmann geleitete Ärztekonferenz in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen zur Überprüfung der Gesetzmäßigkeiten der ´Neuen Medizin` des Dr. Ryke Geerd Hamer
Es ist mir nicht bekannt, wer an dieser ominösen Konferenz, zu der ich nicht eingeladen war, außer Prof. Stemmann und der Kinder- und Schulärztin Dr. Elke Mühlpfordt noch teilgenommen hat.
24.06.1992
Brief von Prof. Stemmann an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf
„Sehr geehrter Herr Dekan,
Ihrem Vorschlag, dass ich als Mitglied der Medizinischen Fakultät in einer Ärztekonferenz 20 Fälle daraufhin untersuchen soll, ob sie nach den biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ des Dr. Ryke Geerd Hamer reproduzierbar sind, habe ich entsprochen. ... Am 23. und 24. Mai 1992 hat unter meiner Leitung eine Konferenz in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen an 24 Fällen nach den Regeln der ‚Neuen Medizin’ stattgefunden ... Wir fanden ausnahmslos bei allen 24 Fällen ... dass die biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ 1-3 jeweils für jede Teilerkrankung exakt erfüllt waren und zwar auf allen 3 Ebenen, der Psyche, dem Gehirn und den Organen, und das für jede einzelne Phase synchron. ... In den nächsten Tagen geht Ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht von mir gesondert zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“
www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.htmlSiehe auch:
http://web.archive.org/web/20090508010240/http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/19920624_Zerti_Stemmann.htmhttp://www.klinikskandal.com/19920624_Zertifikat_Neue_Medizin_durch_Stemmann.jpgDie angeblich schon angefertigte Dokumentation ist bisher weder dem Dekanat in Düsseldorf vorgelegt noch im Internet oder woanders veröffentlicht worden. Herr Dr. Stemmann hat mir im Jahr 2000 handschriftlich mitgeteilt, es sei kein Bericht angefertigt worden:
www.reimbibel.de/Stemmann-kein-Bericht.pdf. Es scheint, dass Stemmann entweder den Dekan oder mich belogen hat.
Juli 1992
Stemmann preist Hamers Forschungsarbeiten als grandiose Idee
Stemmann bezeichnet gegenüber der Presseagentur ddp Hamers Forschungsarbeiten als eine „grandiose Idee“ und Hamer selbst als „in Teilbereichen einen der größten Forscher dieser Zeit“.
https://web.archive.org/web/20000311024537/http://www.pilhar.com/News/Presse/1992/9207ddp.htm03.07.1992
Hamer-Anhänger Helmut Pilhar wirbt mit Stemmanns „Ärztekonferenz“ an der Kinderklink Gelsenkirchen für die „Neue Medizin“ von R.G. Hamer
„Liebe Leser,
Eine gute Nachricht: Vor kurzem wurde die NEUE MEDIZIN Dr. Hamers im Auftrag der medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf bei einer zweitägigen Konferenz unter Vorsitz von Prof. Stemmann aus Gelsenkirchen geprüft und für richtig befunden!
Die vorgestellten Patientenfälle wurden in einer mehrhundertseitigen Dokumentation zusammengestellt. Diese Dokumentation beweist allen, die immer noch wider besseres Wissen behaupten, Dr. Hamers Erkenntnisse seien ungeprüfte Theorien, das Gegenteil:
Wir drucken ein unterschriebenes Dokument der Überprüfungskonferenz von Gelsenkirchen für Sie ab, das wir Sie bitten zu verbreiten, gerade auch unter Medizinern.“
https://web.archive.org/web/19991118141250/http://www.pilhar.com/News/Amici_n/92_3.htmhttps://www.germanische-heilkunde.at/dokumentation-beitrag-anzeigen/eine-gute-nachricht.html29.09.1992
Persönliche Begegnung von Dr. Hamer und Dr. Stemmann im Hessischen Landesprüfungsamt für Heilberufe
http://web.archive.org/web/20050210151201/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1992/921106.htm1993
Stemmann EA, Starzmann G, Schachoff R, Langer D, Klosterhalfen W, Lion KA, Stachnik J, van Meerbergen, S
Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsprogramm der Neurodermitis. Sozialtherapie, 1993, 6-7, 23-33
(Ich habe an diesem Artikel nicht mitgearbeitet. WK) In diesem Artikel wird erstmals von Stemmann die Entstehung der ND aus der Perspektive der „Neuen Medizin“ von Hamer beschrieben:
„Eine Neurodermitis kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Welches Gefühl verursacht eine Neurodermitis? Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Bei der Neurodermitis dominiert das Gefühl „Trennung“. Unter Trennung ist der Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. … und so entsteht eine Neurodermitis nach Situationen, in denen „Trennungen“ vollzogen werden, wie
. nach der Geburt, Trennung von der Mutter
. beim Abstillen, Trennung von der Brust, der Nahrungsquelle
. durch die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung von der Mutter
. nach Scheidung der Eltern, Trennung von einem Elternteil
. nach Wohnortwechsel, Trennung von dem alten Revier
. nach Scheitern der ersten Liebe, Trennung von dem geliebten Menschen
. nach Arbeitsplatzwechsel, Trennung von dem gewohnten Umfeld
Wiederholen sich derartige Situationen von Trennung, in denen das Gefühl erinnert und als Kränkung empfunden wird, werden jedesmal neurodermitische Beschwerden auftreten, und damit ist die chronische Krankheit programmiert.
Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen wahrgenommen und gespeichert werden, die zu dem Zeitpunkt, da der Betroffene die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren, wie
Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a.
Der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a.
Werden dann diese Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a. bewußt oder, was zumeist der Fall ist, unbewußt erinnert oder findet erneuter Fremdstoffkontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. statt, so treten Neurodermitissymptome auf.“ S. 25f
Bei der Darstellung der Behandlungsmaßnahmen ist noch nicht von einer täglich insgesamt mehrstündigen Trennung von Mutter und Kind (sogar bei Säuglingen) die Rede: „Eine zu starke Anklammerung der Familienmitglieder aneinander wird in kleinen Schritten vorsichtig gelöst (Methode der systematischen Desensibilisierung)“ S. 33
9/1993
Bericht von Prof. Stemmann für die AOK Ennepe-Ruhr
Titel: „Klinische Prüfung zur Evaluierung therapeutischer Effekte im „Schwelmer Modell“. Wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Prof. Dr. E. A. Stemmann, Prof. W. Klosterhalfen, Städtische Kinderklinik“
Auf Seite 70 dieses Berichtes, zu dem ich als Hilfskraft Stemmanns lediglich durch Auswertung der Patientenakten und statistische Darstellungen und Berechnungen beigetragen habe, heißt es:
„Laut Hamer (9) wird die Trennung wie ein Schock erlebt, wenn sie den Betreffenden unerwartet trifft und ihm wehtut. Das Trennungserlebnis bzw. –gefühl löst dann die Neurodermitis ursächlich aus. Doch zunächst sind die Krankheitssymptome noch nicht sichtbar, solange den Betroffenen sein „gekränktes“ Gefühl intensiv beschäftigt. Es ruft eine Dauersympathikotonie hervor, erkennbar an der inneren Unruhe, dem gereizten Verhalten, der trockenen und blassen Haut und den kalten Händen und Füßen. Wird das krankmachende Gefühl überwunden, so geht die Stressphase in eine vagotone Phase über, in der die Neurodermitis in Erscheinung tritt. Die Haut ist gerötet, feucht, Hände und Füße sind warm, die innere Spannung sinkt und erst danach kehrt der Organismus zur Normotonie zurück, wenn die Haut abgeheilt ist.
Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen dauerhaft eingeprägt werden, die zu dem Zeitpunkt, als der Betreffende die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren wie – Sinneswahrnehmungen - der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. Wird das Gefühl der Trennung bewusst oder unbewusst erinnert oder werden programmierte Sinnesreize wahrgenommen bzw. findet ein erneuter Fremdstoffkontakt statt, so gerät der Betroffene automatisch in eine Stressphase, nach deren Abklingen unmittelbar Juckreiz einsetzt, und/oder es folgen ein bis zwei Tage später entzündliche neurodermitische Veränderungen nach.“
Seite 98: „9. Hamer, R. G.: Vermächtnis einer Neuen Medizin, Bd. I Amici di Dirk Verlag Köln 1987“
Bei dieser „Klinischen Prüfung“ gibt es keine Kontrollgruppe, aber immerhin eine Fotodokumentation mit einer Blindauswertung durch zwei Personen, deren Beurteilung des Schweregrads der ND hoch korreliert war (r>.80).
10.06.1994
Hamer schlägt Stemmann als Gutachter für seine Habilitationsschrift vor
http://web.archive.org/web/20060219101210/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1994/940610.htm12/1994
Stemmann, EA: Asthma bronchiale. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
DIN A5-Broschüre für Eltern, 16 Seiten, vertrieben durch den Verein Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., Gelsenkirchen
Bei der Entstehung des Asthma bronchiale geht Stemmann von der Irrlehre Hamers aus:
„Asthma beruht auf einer zentralfunktionellen Fehlsteuerung.“ (S. 4) „Asthma entsteht, wenn der Betroffene ein krankmachendes Gefühlempfindet oder ein Gefühl der Kränkung erlebt hat.“ (S. 5) „Der Betroffene ist weder psychisch auffällig, noch besitzt er eine kranke Seele.
Er hat sich lediglich „verfühlt“, und dadurch ist er an einem Asthma erkrankt. … Asthma kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Beim Asthma dominiert das Gefühl “Revierangst”. … Jemand droht, in das Revier, das der Betroffene für sich reklamiert, einzudringen oder es unerlaubterweise zu verlassen.“ (S. 6) „Der Krankheitsverlauf ist zweiphasig: erst wenn das krankmachende Gefühl überwunden ist, d. h. in der Entspannung, setzt Asthma ein.“ S. 8
www.klinikskandal.com/Beweisstueck_20050405_Asthma_bronchiale.pdf1995 (?)
Merkblatt
(Nur in Verbindung mit der Teilnahme an den Gruppengesprächen im Rahmen des Gelsenkirchener Behandlungsprogramms)
Trennung – Verlust
Dieses Merkblatt für die am GBV teilnehmenden Begleitpersonen (fast ausschließlich Mütter) listet zahlreiche Trennungsarten und Trennungsumstände auf. Es soll offensichtlich den Müttern dabei helfen, Trennungserlebnisse der erkrankten Kinder zu identifizieren, die gemäß der Irrlehre von Hamer und Stemmann Asthma oder Neurodermitis verursacht haben.
www.reimbibel.de/Merkblatt-Trennung-Verlust.jpg (vergrößern mit strg/+)
Das kann dann notfalls auch ein verloren gegangener Nuckel sein. Aber nur, wenn das Kind durch diesen Verlust traumatisiert wurde. Eine solche Argumentation ist zirkelschlüssig: Bei Säuglingen mit ND nach Nuckelverlust wird unterstellt, dass der Verlust das Kind traumatisiert hat; Kinder, die ihren Nuckel verloren haben, aber keine ND bekamen, waren nach dieser „Theorie“ nicht traumatisiert worden.
Juli 1996
Stemmann, EA: Neurodermitis (endogenes Ekzem, atopische Dermatitis)Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
DIN A5-Broschüre für Eltern, 16 Seiten, vertrieben durch den Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“, Gelsenkirchen
https://web.archive.org/web/20030323131236/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Neurodermitis.pdf Auch in dieser Broschüre (in der ich ungefragt als Mitautor genannt werde, obwohl ich keinen einzigen Satz beigesteuert habe) zeigt sich der Einfluss der zunächst „Neue Medizin“, später „Germanische Neuen Medizin“ (GNM) genannten Irrlehre von Hamer (1987, 1989, 1994) auf Stemmann und das GBV.
„Nach dem hier vertretenen Konzept ist die Neurodermitis nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten. … Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren geht davon aus, daß ganz spezifische Streßsituationen für das Entstehen einer Neurodermitis verantwortlich sind. Grundsätzlich entsteht eine chronische Krankheit durch ein Gefühl, welches den Betreffenden elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock trifft. Bei der Neurodermitis ist dies das Gefühl von Trennung. Der Betroffene ist trennungsängstlich, trennungsempfindlich. Unter Trennung ist hierbei der unerwartete Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. Wichtig ist, daß nicht jede Trennung in die Erkrankung führen kann, sondern nur eine Trennungssituation, in der der Betreffende gefühlsmäßig “auf dem falschen Fuß erwischt” wird, in der er sich “verfühlt”.“ S. 2
1996
Klosterhalfen, W., Klosterhalfen, S.
Psychoimmunologie. In: Thure von Uexküll, Psychosomatische Medizin, 5. Auflage
1998
Eröffnung der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
In der Tagesklinik der KKG habe ich von Ende 1999 bis 9/2003 als Psychologe gearbeitet. Der sehr engagierte Leiter dieser Einrichtung, Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Reinhold Martens, hat die Klinik leider schon Ende 2000 fluchtartig wieder verlassen, nachdem ihm im Gespräch mit Prof. Stemmann klar geworden war, dass Prof. Stemmann ein Anhänger Hamers ist, von Kindern mit ND Schädel-CTs machen lässt, und die Gesundheitsdezernentin der Stadt, Henriette Reker, ihm sagte, dass man dagegen nichts tun solle.
03.02.1999
Bericht über das GBV in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Prof. Stemmann, Leitender Arzt der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen, tritt nicht nur mit Sprüchen auf, er hat mit seiner Therapie auch reichlich Erfolge erzielt. Wichtig bei Stemmanns Therapie ist die Mitarbeit der Betroffenen und die Einsicht, dass psychologische Faktoren eine große Rolle spielen.“
19.06.1999
19.06.1999, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)
„Eine Waffe gegen die Allergien Prof. Stemmann kämpft.
Wenn es um Allergien geht, dann zählt Professor Ernst August Stemmann (60) und mit ihm die Städt. Kinderklinik an der Westerholter Straße, die er leitet, zu den ersten Adressen. ... Bei aller Bescheidenheit, gerade wir haben hervorragende Erfolge erzielt. Dabei hat sich vor allem die Zusammenarbeit mit unserem Psychologen Gerd Starzmann als äußerst fruchtbar erwiesen. Der Nutzen für die Betroffenen war uns stets das Wichtigste. ... Streß durch Trennungsschmerz löst Neurodermitis aus. Streß durch Aggressionen wie Haß, Ärger, Neid oder Eifersucht verursacht Asthma. …
WAZ: „Wie hoch ist die Erfolgsrate an Ihrer Klink?
Stemmann: Wir hatten bislang etwa 2500 allergiekranke Kinder im stationären Bereich. 80 % waren innerhalb eines Jahres geheilt.
WAZ: Dennoch sind Ihre Erkenntnisse umstritten.
Stemmann: Neue Ideen haben es gerade in der Medizin schwer, sich durchzusetzen. Für eine Anerkennung fehlt eine streng naturwissenschaftliche Beweiskette. Ich werbe bundesweit für unsere Allergie-Bekämpfung. Denn uns gehört die Zukunft. Zum ersten Mal haben wir eine Waffe gegen diese chronische Krankheit.“
1999
Stemmann, EA
Asthma ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
Dieses im Eigenverlag erschienene und von AuK e.V. vertriebene Buch hat 533 Seiten, auf denen 318 mal der von R.G. Hamer stammende Begriff „Revierangst“ vorkommt.
„Revierangst verursacht Asthma … Die minutiöse Analyse der Lebensgeschichten von Asthmakranken hat ergeben, daß Asthma
- erstmals auftrat, als etwas elementar gegen den Willen des Betreffenden geschah und
- künftighin immer dann ausgelöst wird, wenn etwas passiert, daß die Person sich anders vorgestellt hat, wenn der Betroffene sich bedrängt fühlt.
Beachte:
Asthma entsteht, wenn etwas elementar gegen den Willen des Betreffenden geschieht! Daß etwas, das gegen den eigenen Willen geht, Asthma verursacht, ist nur zu verstehen aus der Sicht der Evolution. Es handelt sich um ein Urgefühl des Menschen, sein Revier ist bedroht, Angst um das Revier kommt auf und ruft extremen Streß hervor. Aus Sicht der Evolution entsteht Asthma durch Revierangst (119). “ S. 58
„Ein Mensch, der unter Revierangst leidet, erlebt bei einem vermuteten oder realen Revierkonflikt Streß und reagiert darauf unangemessen - mit Asthma - und seine Reaktion läßt sich willentlich nicht verhindern.“ S. 63
Dass Asthma durch Revierangst entsteht, sieht nicht die Evolution so, sondern wurde erstmals von Hamer behauptet. Im Literaturverzeichnis findet man nämlich unter Nr. 119:
Hamer, R. G.: Kurzfassung der Neuen Medizin (Stand 1994)
Zur Vorlage im Habilitationsverfahren von 1981 an der Universität Tübingen
Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, Köln 1994“
ab Januar 2000
Etwa ab Mitte 2004 präsentiert die Internetseite des professionellen Hamer-Anhängers Helmut Pilhar (Fall Olivia) eine neue Auflistung von LINKS. Bis dahin stand seit Januar 2000 auf Platz 1 der Linkliste in
www.pilhar.com der Eintrag: „www.kinderklinik-ge.de/ - Prof. Dr. E.A. Stemmann“.
http://web.archive.org/web/20001025183006/http://pilhar.com/Service/fremdli.htm02.11.2000
Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung (§ 1631 Abs. 2 BGB)
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
Es sollte gerichtlich geprüft werden, ob die Erziehungsberatung und Verhaltenstherapie der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (besonders das „Trennungstraining“ in der „Mäuseburg“) mit dieser Norm vereinbar sind.
06.12.2000 (Aufruf der Webseite)
Die neurodermitiskranken Kinder sollen sich (mit Hilfe des GBVs) selbst heilen
„Der Denk- und Behandlungsansatz konzentriert sich vielmehr auf den ganzen Menschen. Gelingt es, ihn so zu beeinflussen, dass er Reize, Belastungen adäquat verarbeitet, dass er wieder lernt, seine körpereigene Abwehr und die Empfindlichkeit der Haut normal zu steuern, so heilt die Neurodermitis aus.“
https://web.archive.org/web/20001206020000/http://www.kinderklinik-ge.de/ Dieser „Denk- und Behandlungsansatz“ ist perfide, da er impliziert, dass a) die Eltern eine Mitschuld an der Entstehung der ND ihres Kindes haben und b) erneut schuldig werden, wenn nach der Behandlung in Gelsenkirchen keine Heilung eintritt.
Ende 2000
Stemmann EA, Starzmann G, Langer D: Wirksamkeit der Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann
AUK-Brief 5/2000, Bundesverband Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., S. 1-4
http://web.archive.org/web/20030323174609/http:/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Behandlungserfolg.pdf Studie 1: Starzmann hatte 1997 die Eltern von 42 Kindern ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt befragt und 35 Antworten erhalten.
„70% der Befragten beurteilen den Erfolg ihrer Bemühungen als sehr gut bis gut.“ (S. 1)
Diese Studie genügt u.a. aus den folgenden Gründen nicht wissenschaftlichen Ansprüchen und rechtfertigt nicht die - zudem höheren - Kosten für eine stationäre Behandlung, eine starke Umstellung der Ernährung und ein weitgehendes Vernachlässigen der üblichen symptomreduzierenden Behandlungsmöglichkeiten:
1. Es fehlt eine Kontrollgruppe, die konventionell behandelt wurde. Da die Kinder durchschnittlich nur 10 Monate alt waren, war mit vielen behandlungsunabhängigen Spontanremissionen zu rechnen. Aus den Ergebnissen kann daher nicht geschlossen werden, dass das GBV insgesamt „gut für Kinder“ ist oder zumindest bei schwerer ND einer konventionellen Behandlung vorzuziehen ist.
2. Die Beurteilungen kamen nicht von Ärzten, sondern von den Eltern. Diese berichteten nicht über den Hautzustand, sondern „den Erfolg ihrer Bemühungen“. Es wird nicht berichtet, was darunter zu verstehen ist. Eltern könnten z.B. eine Besserung des Zustands der Haut, eigenes ruhigeres Verhalten in Stresssituationen oder mehr Gehorsam beim Kind als einen „Erfolg ihrer Bemühungen“ angesehen haben.
3. Bei 7 der 42 Kinder haben die Eltern nicht geantwortet. Der „Erfolg ihrer Bemühungen“ dürfte bei diesen Kindern im Durchschnitt geringer gewesen sein.
Studie 2 wird als „Langer, Dissertation, im Druck“ vorgestellt, eine solche Dissertation scheint es aber bis heute nicht zu geben. Möglicherweise ist eine eingereichte Dissertation mangels Wissenschaftlichkeit nicht angenommen worden. Zu 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren gab es ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt (1999) 38 Antworten. Erneut gab es keine Kontrollgruppe, erneut haben nicht Ärzte, sondern Eltern „ihren Behandlungserfolg“ beurteilt. „Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben, … “ S. 2 Wissenschaftliche Inkompetenz demonstrierend, fabulieren Stemmann, Starzmann und Langer: „Die Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann reaktiviert die Selbstheilungskräfte des Organismus. Der Neurodermitiserkrankte heilt sich selbst!“ S.2 Die Trennungs- und Kontaktfähigkeit des Kindes sei verbessert (S. 3) Wer hätte auch gedacht, dass z.B. ein zweijähriges Kind sich besser von seiner Mutter trennen und Kontakt zu einer anderen Person aufnehmen kann als ein einjähriges? Herausgefunden hat das ein außerplanmäßiger Professor der HHU Düsseldorf in Zusammenarbeit mit zwei Diplom-Psychologen. Ihren Kolleg/inn/en werfen die Autoren dieses pseudowissenschaftlichen Machwerks indirekt vor, weniger tüchtig zu sein und unnötiges Leid sowie unnötige Kosten zu verursachen: „Würde das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren Teil der Regelversorgung, so hätte das hohe gesundheitspolitische Bedeutung – den Betroffenen und ihren Familien könnte jahrelanges Leid und der Solidargemeinschaft unnötige Kosten erspart werden.“ S.4
Mir scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Das GBV verursacht bei der Behandlung von ND und Asthma unnötiges Leid und unnötige Kosten. Bei den angeblichen Therapieerfolgen dürfte es sich um Spontanremissionen, therapieunabhängige Selektionseffekte (die Therapie wird meistens dann begonnen, wenn es dem Kind besonders schlecht geht), Effekte der Umstellung der Ernährung und Dankbarkeitseffekte handeln. Die Ernährungsumstellung dürfte bei den meisten Kindern gar nicht nötig gewesen sein und viele Kinder und deren Familien unnötig belastet haben. Es gab bei diesen beiden Studien keine unabhängige, „blinde“ ärztliche Bewertung des Hautzustands und keine konventionell behandelte Vergleichsgruppe. Beide Untersuchungen wurden von Mitarbeitern der Klinik durchgeführt, ausgewertet und „veröffentlicht“, die ein Interesse daran hatten, das GBV gut aussehen zu lassen. (Das soll nicht unterstellen, dass sie absichtlich geschummelt haben, stellt aber eine methodische Schwäche der Studie dar. Besser wäre es gewesen, Fotos durch zwei „blinde“, von der KKG unabhängige Begutachter auswerten zu lassen.)
Ein an der Klinik seit 1991 tätiger Mitarbeiter (ich selbst), der durch Promotion, Habilitation, zwei Lehrstuhlvertretungen, Betreuung einer einschlägigen Dissertation (R. Wiesner, 1999) und viele nationale und internationale Kongressvorträge und Publikationen im Bereich der psychoimmunologischen und psychosomatischen Forschung ausgewiesen war, wurde von der Mitarbeit an diesen Studien ausgeschlossen bzw. über deren Planung, Durchführung und „Publikation“ erst gar nicht informiert.
02.01.2001
Vortragsankündigung in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Zum Auftakt des Westerholter Frauentreffs am Vormittag im neuen Jahr haben die Organisatorinnen einen ganz besonderen Referenten verpflichtet: Professor Dr. med. Ernst Stemmann, den leitenden Arzt der städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen. Neurodermitis, Asthma und Allergien sind das Thema des Spezialisten, dessen Patienten aus ganz Deutschland zu ihm kommen, um ihr angeblich unheilbares Leiden kurieren zu lassen.“
24.01.2001
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Hilfe zur Selbsthilfe – das ist nach Ansicht des Vereins Allergie- und umweltkrankes Kind (AUK) der Schlüssel zum Erfolg bei der Behandlung von allergischen und chronischen Erkrankungen. ... Stemmann vertritt die Ansicht, die Ursachen einer allergischen oder chronischen Erkrankung lägen stets in einer Gefühlsverletzung. Das so gestörte Immunsystem soll nach seinem Ansatz durch bestimmte Behandlungspunkte wieder in den Normbereich gebracht werden: vollwertige Ernährung, Vermeiden der Hauptallergene und ein tägliches Entspannungstraining. Intensive Gespräche sollen den erwachsenen Betroffenen zur Änderung seiner Einstellung bringen, um die Regelkreise, die die Krankheit unterhalten, aufzuheben. ... Erklärtes Ziel ist die Aufklärung darüber, wie die körpereigene Abwehr normalisiert werden kann. Tw“
28.02.2001
Letzter Amtstag von Verwaltungsdirektor Dieter Thomescheit als Leiter der Verwaltung und geschäftsführendes Mitglied der Klinikbetriebsleitung der KKG.
01.03.2001
Amtsantritt von Dipl.-Betriebswirt Werner Neugebauer als Geschäftsführer der Kinderklinik Gelsenkirchen
03.04.2001
Bericht über das GBV in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Nach seiner Auffassung ist die Neurodermitis keine Erkrankung, deren Ursache letztendlich in der Haut begründet ist. Hier würden die Krankheitszeichen nur sichtbar. Die Ursache der Störung liege tiefer. Sie betreffe den ganzen Menschen, seine Persönlichkeit, sein Wesen.“
23.08.2001
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„In den letzten Jahren hatten wir eine Erfolgsquote von 87%, weiß Ulrich Neumann, erster Vorsitzender des AuK zu berichten. Aufgrund dieser Erfolge stiegen in den vergangenen zehn Jahren nicht nur die Patientenzahlen auf etwa 1800 pro Jahr, sondern auch die Zahl der Mitglieder. Durch die erfolgreiche Behandlung entsteht ein Schneeballeffekt, beschreibt Prof. Stemmann, der dem Verein als ärztlich-wissenschaftlicher Berater zur Seite steht. Sind die Patienten und deren Angehörige mit den Ergebnissen zufrieden, treten sie häufig dem Verein bei und helfen selbst in den Beratungsstellen mit. Und wer könnte besser für diese Arbeit qualifiziert sein, als die Leute, bei denen unsere Therapie schon Erfolg hatte. sk“
Ulrich Neumann war Regionaldirektor der AOK und von 1992 bis 2005 1. Vorsitzender des Bundesverbands „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“.
www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf2001
Das Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (des atopischen Ekzems)“ wird für drei Jahre in den Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ im Europäischen Netzwerk der WHO „Regionen für Gesundheit“ aufgenommen. Diese Mitgliedschaft wird nach einem Jahr beendet, weil Dr. Stemmann keinen Bericht vorlegt. Verantwortlich: Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen (Ministerin Birgit Fischer, SPD)
01.01.2002
Bergmannsheil Buer und Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen fusionieren zur BKB Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH.
23.10.2002
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Seit über 20 Jahren wird an der Westerholter Straße das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zur Heilung der Neurodermitis erfolgreich umgesetzt. Jetzt wurde dieses Verfahren von NRW-Familienministerin Birgit Fischer als „Bereicherung für das Gesundheits- wesen des Landes“ gewürdigt. ... „Jetzt wissen wir haargenau, wie die Krankheit abläuft“, sagt Stemmann. Nach Ermittlung des Stress-Faktors kann die Heilung des Patienten und seiner Angehörigen (die die Krankheit durch falsche Zuwendung verschlimmern) beginnen. ... Nach einem Jahr gelten die Kinder als geheilt und können wieder alles essen. Anschlussbetreuung bieten die bundesweit 50 Ortsverbände der Selbsthilfegruppe „Allergie und umweltkrankes Kind“. Organisationen im Ausland werden sicher bald folgen, denn die Patienten kommen inzwischen aus ganz Europa.ho“
18.11.2002
Hamer-Opfer Sören Wechselbaum
In „Report Mainz“ erklärt die Mutter des von Hamer wegen eines Hodenkrebses „behandelten“ und am 01.07.2002 verstorbenen Sören Wechselbaum (Leipzig): „Wir demonstrieren heute, weil ich der Meinung bin, dass der Dr. Hamer und seine Konsorten meinen Sohn umgebracht haben.“
23.11.2002
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Wenn das Immunsystem stets unter Hochspannung steht
Sie litt jahrelang unter Neurodermitis bis sie durch die Behandlungsmethode von Prof. Ernst August Stemmann, Leiter der Kinderklinik, geheilt wurde. „Ich war zu gefühlsbetont, zu ängstlich, zu gestresst“, sagt Reynoss. „Mein Immunsystem stand ständig unter Hochspannung.“ Auch ihr Vater, selbst Arzt, konnte ihr nicht helfen. ...ho“
2002
Stemmann EA, Stemmann S
Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren)
Auslieferung: AuK, Westerholter Straße 143, 45892 Gelsenkirchen, 335 Seiten
Dieses Buch, bei dem nicht klar ist, inwiefern Sibylle Stemmann daran mitgewirkt hat, ist sozusagen die Bibel des GBVs.
„Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. ... Spontanheilungen belegen, dass die Neurodermitis heilbar ist. S. 4
Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das unkontrollierbaren Stress hervorruft. ... „Minutiöse Analysen des Lebens Erkrankter haben ergeben, dass dem erstmaligen Auftreten neurodermitischer Hauterscheinungen ausnahmslos (!) eine Trennung, ein Verlusterlebnis vorausgegangen ist und danach sind die Betroffenen auch trennungs- empfindlich – ein Zeichen dafür, dass die Trennung traumatisch verlaufen sein muss und unkontrollierbaren Stress ausgelöst hat.“ S. 37
„Eltern haben keinen Einfluß auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder“. S. 38
„Empfindet das noch Ungeborene ein traumatisches Trennungsgefühl kurz vor der Geburt, so wird es schon mit den Zeichen der Neurodermitis geboren. Tritt die Neurodermitis Tage nach der Geburt auf, so war es das Trennungsereignis durch die Geburt selbst oder unmittelbar nach der Geburt.“ S. 41
„Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert
worden ist.“ S. 41
„Eine traumatische Trennung kann unterschiedlich erlebt werden: als Trennung von einer Person, einem Lebewesen; als Wechsel in eine neue Umgebung; als Verrat, Aufgabe von Glaubensinhalten, Leitideen; als Nicht-Erreichen eines sehnlich erwünschten Zieles; durch Trennung von einem Gegenstand, an dem das Herz hängt. Aufgrund der Fähigkeit des Menschen, sich Trennungssituationen vorzustellen, zu phantasieren, genügen diese assoziativen Fähigkeiten, um eine entsprechende unkontrollierbare Stressreaktion auszulösen.“ S. 45
„Betroffene, die sich ihre Beschwerden nicht erklären können und deshalb fürchten, zahlreiche Nahrungsmittel würden ihre Neurodermitis bedingen, sind Angstpatienten. S. 112
„Die Erfahrungen mit der eigenen Umweltstation haben ergeben: - Die Umweltbelastung scheint von untergeordneter Bedeutung zu sein, viel wesentlicher für das Krankheits- geschehen war der Stress, den der Betroffene selbst hervorrief bzw. der durch Kontakt mit seiner menschlichen Umgebung tagtäglich ausgelöst wurde.“ S. 120
„Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ S. 175
„Eine liebevolle, konsequente Erziehung basiert auf der Theorie der logischen Konsequenz. Der Kranke ist für sein Verhalten voll verantwortlich und eine logische Konsequenz ist das Resultat für sein Fehlverhalten. (…) Der Kranke bekommt keine Beachtung seines Verhaltens (z.B. wenn er kratzt) und er erhält auch keine Erlaubnis das zu tun, was er vorhatte (z.B. mit einem Freund spielen, Fernsehen, usw.). Widersprüche seitens des Kranken werden nicht akzeptiert. Bitten und Versprechungen sich zu bessern, werden nicht angenommen. Es gibt keine Diskussion (nicht ein einziges Wort) und keine zweite Chance.“ S.184
„Um Fehlverhalten, das … die Neurodermitis unterhält, zu korrigieren, ist – so paradox es erscheinen mag – starker Stress notwendig. Erst wenn Betroffener und seine Kontaktperson, seine Angehörigen unter hohen Stress geraten, können sie neue Verhaltensweisen, die der Gesundheit dienen, erwerben. Das Stresshormon Cortisol wandert in die Hirnzellen und löscht die dort nicht mehr erwünschten Programme für die krankheitserhaltenden Verhaltensweisen. Der Preis für den Betroffenen ist eine (zeitlich begrenzte) deutliche Verschlechterung seines Hautzustandes und die Kontaktperson erfährt Leid.“ S. 187
„In einer weiteren prospektiven Studie (Langer, Dissertation, im Druck) an 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren, die im Jahr 1998 behandelt und ein Jahr später nachuntersucht wurden, wurde ebenfalls der Behandlungserfolg überprüft. Die Eltern wurden gebeten, die Behandlung zu beurteilen. … Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben. … Der Neurodermitiskranke heilt sich selbst!“ S. 268
„Eine Neurodermitis entsteht offensichtlich nur dann, wenn der Betroffene sich in dem Geschehen handlungsunfähig, ohnmächtig fühlt – Angst um das Überleben verspürt und dadurch unter unkontrollierbaren Stress gerät.“ S. 288
„Die Sachinformation – Trennung – (in der Trennungsangst) verändert die Funktion des Gyrus postzentralis des Großhirns.“ S. 289
„Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ S. 291
„Tägliches Salben, Cremen, Baden findet nicht statt und die Betroffenen erhalten auch langzeitig keine Medikamente. Es gibt keine Grundpflege der Haut. Damit entfällt die fortwährende Verstärkung der Erkrankung.“ S. 301
http://www.reimbibel.de/Ernst-August-Stemmann-Zitate-Buch-2002.htmWie mir Ärzte berichtet haben, die 2019 mit Dr. Lion gesprochen haben, hält dieser das Buch von Stemmann und Stemmann (2002) (weiterhin) für gut. Da stehe alles drin. Stemmann kombiniert in diesem Buch Fantasievorstellungen von Hamer mit eigenen psycho-neuro-immunologischen Fantasien nach dem Motto „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Das hat anscheinend auf viele verzweifelte Mütter an ND erkrankter Kinder sowie etliche Journalisten, Politiker, Mitarbeiter von Krankenkassen und Herrn Dr. Lion großen Eindruck gemacht.
2002
Bericht der Buerschen Zeitung: „Land würdigt Verfahren der Kinderklinik Buer“
„Als `beispielgebend und eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes` würdigte NRW-Familienministerin Birgit Fischer das `Gelsenkirchener Behandlungsverfahren`, das den Beweis antritt, dass Neurodermitis heilbar ist.“
Das GBV hat nie bewiesen, dass ND heilbar ist. Eine „Bereicherung“ scheint es aber insofern gegeben zu haben, dass es Prof. Stemmann gelungen ist, tausende von Kindern und deren Mütter aus ganz Deutschland nach Gelsenkirchen zu locken. Darunter Privatpatienten, die im Raum Gelsenkirchen sonst eher rar sind.
„Die Erfolgsquote des Gelsenkirchener Behandlungsverfahren` liegt ein Jahr nach der Therapie bei bemerkenswerten 87 Prozent und hat damit nicht nur über Gelsenkirchens Grenzen hinaus viel Aufmerksamkeit erlangt.“
www.reimbibel.de/2002WAZ-Erfolgsquote-87-Prozent.pdfFür eine Erfolgsquote von 87 Prozent gibt es bis heute (2020) mangels einer Therapiestudie mit Kontrollgruppe keinen wissenschaftlichen Beleg. Es ist aber anzunehmen, dass die empfohlene Umstellung der Ernährung bei einem kleinen (?) Teil der Kinder zu einer Verbesserung des Zustands der Haut geführt hat. (Die Psychosomatik-Abteilung nimmt – zumindest in den letzten Jahren nur Kinder auf, bei denen vorab eine Nahrungsmittelallergie ausgeschlossen wurde. Im Fall des 6 Monate alten K., der an ND litt, ist jedoch 2017 unmittelbar nach dessen vorzeitiger Entlassung aus der KKG eine Nahrungsmittelallergie festgestellt worden.)
27.04.2003
„In der Therapie lernen die Kinder, dass ihre Eltern zurückkommen. Die Eltern wiederum lernen, das Kind alleine zu lassen, auch wenn es sich blutig kratzt und weint. Angeblich sind 87 Prozent der Kinder nach nur drei Wochen stationärer Therapie beschwerdefrei.“
https://web.archive.org/web/20080429231022/http://www.weltderwunder.de/wdw/Mensch/Gesundheit/Neurodermitis/1_DieRolleDerKindlichenPsyche/?ID=nav_it Welt der Wunder. (Die KKG hat nie eine Beschwerdefreiheit nach nur drei Wochen reklamiert.)
13.05.2003 Klosterhalfen stellt Stemmann kritische Fragen
Zum GBV lagen bis 2003 nur zwei methodisch sehr schwache Studien vor, in denen Eltern über Besserungen der Neurodermitis ihrer Kinder nach einem Jahr berichtet hatten . Laut Stemmann war dieser „Erfolg“ der „Aktivierung der Selbstheilungskräfte“ zu verdanken. Diese Studien waren von Stemmanns Mitarbeitern Gerd Starzmann und Dietmar Langer von 1996 bis 1999 durchgeführt worden. Meine schriftliche Nachfrage (ich war zu diesem Zeitpunkt arbeitsunfähig) bei Prof. Stemmann zum Stand der Forschung beim GBV, bei der es auch um den Einfluss Hamers auf das GBV ging, hat mir Herr Dr. Stemmann nicht beantwortet.
Scan meines Briefs:
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-an-Stemmann-20030513.jpg.
18.07.2003 (Aufruf der Webseite)
„Neurodermitis ist heilbar
Diese Behauptung mag verwirren, wo doch allgemein von der Neurodermitis als einer unheilbaren Erkrankung gesprochen wird. Nach dem von Prof. Stemmann vertretenen Konzept ist die Neurodermitis nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten. Vielmehr liegt die Ursache der Erkrankung in einer Fehlsteuerung des Immunsystems und der Empfindlichkeit der Haut begründet. Diese kann durch ungünstige Erfahrungen mit spezifischen Stress- und Belastungssituationen erworben werden und ist somit nicht angeboren. An der Haut werden nur Krankheitszeichen sichtbar. Das Denken und Bemühen gilt demzufolge nicht so sehr der kranken Haut. Der Denk- und Behandlungsansatz konzentriert sich vielmehr auf den ganzen Menschen. Gelingt es, ihn so zu beeinflussen, dass er Reize, Belastungen adäquat verarbeitet, dass er wieder lernt, seine körpereigene Abwehr und die Empfindlichkeit der Haut normal zu steuern, so heilt die Neurodermitis aus.“
http://web.archive.org/web/20030718123037/http://kinderklinik-ge.de/Neurodermitis.htmNach dieser perfiden „Theorie“ sind die Betroffenen und die Angehörigen automatisch selbst schuld, wenn es mit der Heilung nicht klappt. Das Kind kann immer noch nicht „seinsverloren“ spielen, weil die Eltern keine hinreichend guten Therapeuten sind. Sie konnten nicht umsetzen, wozu ihnen Prof. Stemmann geraten hatte, haben z.B. nicht genug Autogenes Training gemacht. Dabei unterstelle ich nicht, dass die KKG aktiv gegenüber den Eltern ihrer Patienten behauptet, diese seien schuld am Nichterreichen einer Heilung nach ein oder 1 ½ Jahren. Im Gegenteil: Die KKG betont schon beim stationären Aufenthalt gegenüber den Eltern allergiekranker Kinder, sie hätten keine Schuld an der Krankheit ihrer Kinder. Aber den meisten (oft schon vor ihrer Teilnahme am GBV von Schuldgefühlen geplagten) Eltern dürfte trotzdem gleichzeitig bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in der KKG klar werden, dass ihr eigenes Verhalten in Stresssituation und auch sonst im Alltag angeblich entscheidend für den chronischen Verlauf der Erkrankung war und eine starke Änderung ihres Verhaltens notwendig ist, um eine Heilung zu erreichen. Tritt dann innerhalb von ein bis 1 ½ Jahren kein Heilerfolg ein, ist zumindest bei einem Teil der Eltern das (erneute) Auftreten von Schuldgefühlen vorprogrammiert. Die Eltern müssen mit dem Widerspruch leben, dass das Personal beteuert, die Mütter und Väter seien nicht schuld, sie seien nur in ein Stressgeflecht geraten, das GBV aber darauf ausgerichtet ist, in erster Linie die Eltern durch Vorträge (z.B. über Erziehung, Psychoimmunologie und Ernährung) und Hinweise des Stationspersonals so zu beeinflussen, dass diese ihr Verhalten dem Kind gegenüber verändern. Beim GBV sind die Eltern die eigentlichen Therapeuten. Heilt die ND nicht, haben folglich die Eltern in der ihnen zugewiesenen Rolle als Therapeuten versagt.
01.09.2003
Vortragsankündigung in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Mit Selbsthilfe zum Erfolg
Prof. Stemmann stellt am Samstag neueste wissenschaftliche Erkenntnisse dazu vor. ... Gesundheitsdezernentin Henriette Reker sagte in ihrem Grußwort:“ Ich stehe aus tiefster Überzeugung hinter dieser Veranstaltung. Die wachsenden Probleme unserer Zeit und Gesellschaft müssen in der medizinischen Wissenschaft thematisiert werden.“ ... Sto“
Nach meiner Überzeugung müssen die wachsenden Probleme durch die von der medizinischen Wissenschaft zu wenig beachtete Gelsenkirchener Pseudomedizin und deren Förderung durch tief überzeugte Menschen wie Frau Reker in unserer Gesellschaft mehr thematisiert werden.
23.09.2003 yyy
Hamers Impressario, Helmut Pilhar, nennt Prof. Stemmann seinen Freund
www.reimbibel.de/Fischer-an-Klosterhalfen-2003-0923.pdf30.09.2003 bzw. 31.3.2004
Prof. Klosterhalfen verlässt die Kinderklinik Gelsenkirchen
De facto habe ich Ende September 2003, vertraglich zum 31.3.2004, die KKG per Auflösungsvertrag verlassen.
09.10.2003
Prof. Klosterhalfen informiert in Gegenwart von Rechtsanwalt Günther Keller, Gelsenkirchen, den Geschäftsführer der BKB, Werner Neugebauer, mündlich darüber, dass der ärztliche Leiter der Kinderklinik, Dr. Ernst August Stemmann, Scharlatanerie betreibt und das GBV in wesentlichen Punkten auf der sogenannten Neuen Medizin des Krebsscharlatans Hamer beruht.
10/2003
Aus dem AuK-Brief 4/2003 yyy
„Liebe Mitglieder,
Wir benötigen Ihre Hilfe: die psychosomatische Behandlung des naturwissenschaftlichen GE-Modells von Prof. Stemmann ist in Gefahr. Trotz großer Heilungserfolge weigern sich einige Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen. Wir möchten diese Problematik persönlich der Gesundheitsministerin vortragen. Dafür brauchen wir noch viele Unterschriften aus Ihrem Umkreis. Die Listen, Briefe, usw. sollten individuell abgefasst werden; das löst erhöhte Aufmerksamkeit aus. Wir danken Ihnen
Ihre Annegret Braun“
26.11.2003
Bundesverdienstkreuz am Bande für Annegret Braun (AuK)
NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) überreicht das von Bundespräsident Johannes Rau am 1.10.2003 aufgrund eines Vorschlags des Ministerpräsidenten von NRW verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Annegret Braun (Gelsenkirchen, 2. Vorsitzende des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V). Der Verein, dessen „ärztlich-wissenschaftlicher“ Berater der Hamer-Anhänger Dr. Stemmann war, hatte seit 1988 Eltern allergiekranker Kinder begleitet, aber leider auch Irrsinn von Hamer und Stemmann verbreitet:
www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf . 2005 habe ich das Bundespräsidialamt und den Bundespräsidenten vergeblich dazu aufgefordert, die Ordensverleihung an Frau Braun zurück zu nehmen:
https://web.archive.org/web/20071220195506/http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/KORRESPONDENZ-BUNDESPRAESIDENT-ORDENSKANZLEI.HTML06.12.2003 yyy
Buersche Zeitung: Ersatzkassen wollen nicht zahlen
www.reimbibel.de/GBV-Krankenkassen-wollen-nicht-zahlen-20031206.pdf2003
Raap et al (2003, S. 925) schreiben in „Der Hautarzt“: „Bisher gibt es keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen lebensverändernden Ereignissen und Hautveränderungen bei der AD [Atopische Dermatis = Neurodermitis, WK].“
2003
Erschütternder Erfahrungsbericht einer Mutter, die 2003 mit ihrem Baby in der KKG war
„Der nachfolgende Erfahrungsbericht stammt von einer Mutter, die im Jahr 2003 (zu dem Zeitpunkt waren die heute Verantwortlichen bereits seit 10 Jahren in der Abteilung tätig) mit ihrem damals sechs Monate alten Baby auf der psychosomatischen Station der Kinderklinik Gelsenkirchen aufgenommen wurde. … Bereits am ersten Tag des Klinikaufenthalts war ich irritiert. Es fand zunächst ein Aufnahmegespräch statt. In diesem ging es allerdings überhaupt nicht um F.s Haut. Es wurde vor allem nach ihrem Verhalten in vielen verschiedenen Situationen gefragt, nach der Häufigkeit des Stillens und außerdem nach dem Geburtsverlauf. Ich erzählte, dass es bei F.s Geburt Komplikationen gab und meine Tochter die ersten Tage auf einer Intensivstation verbringen musste. Auf dieser Grundlage wurde bei meiner Tochter dann eine Neurodermitis diagnostiziert. Und zwar soll der Stress bei der Geburt und die Trennung in den ersten Lebenstagen bei meiner Tochter zu einem „Trennungstrauma“ geführt haben, welches dann wiederum die Neurodermitis ausgelöst habe. Um die Neurodermitis zu heilen, müsse die Ursache, also das „Trennungstrauma“, überwunden werden, deswegen seien Salben und ähnliches auf keinen Fall die richtige Behandlungsmethode. Es wurde gesagt, dass man viel Erfahrung auf diesem Gebiet habe und meine Tochter heilen könne.“
Weiter hier:
http://archive.li/JoCsmMärz 2004
Stemmann EA, Lion KA, Starzmann G, Langer D: Allergie – ein Schicksal aus Lebensstil oder Veranlagung? Betrachtungen aus psychosomatischer Sicht. Umweltpanorama Heft 3
http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html„Unklar ist, weshalb der eine Mensch auf ein Allergen mit Asthma, ein anderer mit Neurodermitis oder einer anderen Organmanifestation reagiert. Auch hier liefert die Psychosomatik eine Erklärungsmöglichkeit: Es ist der Inhalt des traumatisch empfundenen Erlebnis, das die Organwahl festlegt. So wie der Mensch auf Schrecken mit Muskelstarre reagiert, führt ein „Trennungserlebnis“ zur Hautreaktion, „wenn etwas gegen den Willen geschieht“ zur bronchialen Reaktion und „wenn man verschnupft reagiert“ zu Nasenproblemen – allerdings nur, wenn gleichzeitig unkontrollierbarer Stress provoziert wird. … So kann unkontrollierbarer Stress und darüber Krankheit entstehen (ein so genannter biologischer Konflikt). … Hirnforschung, Psycho-Neuro-Immunologie sowie die evolutionspsychologische Erkenntnis, dass es für alle Menschen kulturunabhängige psychologische Grund- und Verhaltensmuster gibt, haben der Psychosomatik ein dermaßen wissenschaftlich fundiertes Wissen über allergische Krankheiten beschert, dass die Selbstheilung ähnlich der Lösung einer Aufgabe, deren Einzelfaktoren bekannt sind, mit mathematischer Genauigkeit betrieben werden kann.“
Nicht „die Psychosomatik“ hat Stemmann, Lion, Starzmann und Langer eine ungewöhnliche Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung von Krankheiten geliefert, sondern Ryke Geerd Hamers GNM. Die BKB und Dr. Lion bestreiten dies bis heute. Biologischer Konflikt? Ein zentraler Begriff aus der „Neuen Medizin“ von Ryke Geerd Hamer.
23.04.2004
Berichte in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Inzwischen haben sich jährlich bis zu 2000 Neurodermitispatienten aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland in Gelsenkirchen behandeln lassen.“
WAZ, Lokalausgabe Gelsenkirchen
„Auch das sogenannte Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Ernst August Stemmann wird im Neubau nicht angetastet. Allein rund 2000, schwerst neurodermitische Patienten aus „aller Herren Länder“ lassen sich jährlich hier behandeln, sagte die Gesundheitsdezernentin und verriet, dass der fast 65-jährige Professor bei der Betriebsversammlung gestern signalisierte, nicht sobald in den Ruhestand treten zu wollen. Reker: „Für seine Patienten ein großes Plus.“
24.04.2004
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Wichtig sei auch, dass das von Prof. Dr. Ernst August Stemmann entwickelte „wegweisende Gelsenkirchener Behandlungsverfahren von Neurodermitis nun hier bei uns fortgeführt und weiterentwickelt werden kann“. ... dju“
27.04.2004
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Seit zwanzig Jahren forscht Stemmann mit seinem Team am `Phänomen Selbstheilung`. Jetzt, so der Arzt, ‚können wir die Krankheit heilen’. Um die Selbstheilungskräfte aufzubauen, arbeitet Stemmann psychosomatisch. `Stress bewirkt, dass die körpereigenen Eiweißzellen in die Haut dringen und dort eine Entzündung auslösen.` In Gelsenkirchen versucht man, den Stress abzubauen. ‚Wir sind dabei unschlagbar’, lacht Prof. Stemmann. Die Therapie könne jedoch ein Jahr dauern. Pek“
https://web.archive.org/web/20040506102539/http://www.waz.de/waz/waz.extra5.startseite_68867.php15.06.2004
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Weit über die Stadtgrenzen hinaus sei das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ von Neurodermitis und Asthma bronchiale bekannt, lobte Neugebauer. Dju“
Juni 2004
Dr. Gerrit Lautner wird ärztlicher Direktor der Kinderklinik Gelsenkirchen
10.07.2004
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Seine Therapie neurodermitis- und asthmakranker Kinder machte den Professor schon bald weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ ist seit Jahren in aller Munde. Professor Stemmann hat es entwickelt, hat Kollegen wie Eltern aufmerken lassen. „Dabei waren viele Eltern zunächst äußerst skeptisch, was meine Behandlungsmethode anging“, blickt Stemmann zurück. Der Mediziner: „Die Überzeugungsarbeit war zuweilen schwieriger als die Behandlung der Patienten“. ... „Wir bilden die Menschen auch dazu aus, sich selbst zu heilen“. ... „Die Klinik ist mein Leben“, hat Prof. Ernst August Stemmann einmal gesagt. Sein Leben ist auch die wissenschaftliche Fortbildung, die Fachgespräche mit seiner Frau – sie ist Kinderärztin in Mülheim – die gemeinsame Liebe zur Kunst. Jüngst erst waren die Stemmanns in der Neuen Nationalgalerie Berlin in der Ausstellung „Das MoMa in Berlin“.
Juli bis November 2004
Prof. Klosterhalfen reicht kritische Berichte über das GBV und seine Nähe zur „Germanischen Neuen Medizin“ bei Deutsches Ärzteblatt, HAUTARZT und Kinder- und Jugendarzt ein. Die Texte werden nicht zur Veröffentlichung angenommen. Näheres hier:
https://web.archive.org/web/20080225124551/http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/.
01.09.2004
Der Geschäftsführer der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH, Herr Werner Neugebauer, teilt dem Rechtsanwalt von Prof. Klosterhalfen mit:
„Völlig unakzeptabel ist allerdings die Aussage Ihres Mandanten, das GBV basiere auf esoterischen Annahmen und stimme mit den Grundthesen der sogenannten Germanischen Neuen Medizin überein.“
Dass das GBV in wesentlichen Punkten die Irrlehre Hamers von der Entstehung von Krankheiten im Allgemeinen sowie von Asthma und ND im Besonderen übernommen hat, zeigt eindrucksvoll diese Tabelle:
www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.pdfHamer hat allerdings nur ganz allgemein festgestellt, der der jeweiligen Krankheit zugrundeliegende spezifische „biologische Konflikt“ müsse gelöst werden. Das bei ND obligat durchgeführte Trennungstraining stammt daher nicht von Hamer, sondern von Stemmann und/oder Langer. Auch die übrigen therapeutischen Maßnahmen des GBVs kommen nicht von Hamer.
Während jedoch Trennung schon in Stemmanns Buch „Neurodermitis ist heilbar“ (1987) und auch davor schon in der psychosomatischen Literatur als einer von etlichen Faktoren diskutiert wurde, die bei Entstehung und Verlauf der ND eine Rolle spielen, ist Trennung beim GBV durch den Einfluss Hamers zum entscheidenden Faktor für die Ätiologie und Therapie der ND geworden. Denn nach Hamer liegt psychisch immer ein Trennungskonflikt vor.
Die These, dass Asthma durch einen „Revierkonflikt“ verursacht wird, geht ebenfalls auf Hamer zurück. Stemmann hat sprachlich daraus „Revierangst“ gemacht, meint aber psychologisch das Gleiche. Wer heute bei Google „Revierkonflikt“ oder „Revierangst“ eingibt, landet unweigerlich bei der (Germanischen) Neuen Medizin (GNM).
09.09.2004
Verhaftung von Dr. Hamer in Spanien. Auslieferung nach Frankreich, wo er eine Haftstrafe antreten muss.
28.09.2004
Die Rheinische Post (Xanten) verbreitet Irrsinn von Hamer und Stemmann:
„Es ist ein ganzheitliches Modell, dass als Ursachen der Krankheit stets Gefühlsverletzungen sieht.“
http://web.archive.org/web/20050227132401/http://www.auk-niederrhein.de/press/rp1.html02.10.2004
Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„Kinderarzt: Stress verursacht Allergien Klinik setzt auf Entspannungstherapie
Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis – vor allem Kinder leiden heute verstärkt unter Allergien, heißt es. Die Ursache sei klar: Stress. Das sagt Prof. Ernst August Stemmann, Leiter der Kinderklinik in Gelsenkirchen-Buer, der Eltern an diesem Samstag zum „Tag der Allergie“ rät: „Ersparen Sie ihrem Kind zu viel Streß“. ... Stress bringe das Immunsystem aus der Balance. „Heute werden die Säuglinge doch überall hin mitgeschleppt. Das ist Stress pur.“ Eine konservative Einstellung zur Kindererziehung ist kein Ersatz für einschlägige Forschungsergebnisse. Was hier aus der Balance ist, ist die Fähigkeit, aus der Fülle heterogener, eher kurzfristiger und kleiner psychoimmunologischer Stresseffekte adäquate Schlussfolgerungen zu ziehen.
09.10.2003
Prof. Klosterhalfen übergibt Geschäftsführer Werner Neugebauer seine Schlüssel.
24.10.2004
„Prof. Dr. med E.A. Stemmann, Deutschland“
wird als Ausbilder der Internationalen Meta-Medicine Association vorgestellt, die der kommerziellen Verbreitung der GNM dient.
http://web.archive.org/web/20041029105849/metamedizin.info/association/aboutus.shtml25.10.2004
Ein Direktor einer Universitätskinderklinik schreibt an Prof. Klosterhalfen
„Sehr geehrter Herr Kollege Klosterhalfen, besten Dank für Ihr freundliches Schreiben und die Übersendung des Manuskripts. Ich halte es für verdienstvoll und außerordentlich wichtig, sich kritisch mit dem Gelsenkirchener Modell auseinander zu setzen. Auch im Zeitalter der „evidenz-basierten Medizin“ sind Teile der Öffentlichkeit leider immer noch suszeptibel für Aktivitäten, die Sie mit Recht kritisch beleuchten.“
Unterstützende Post von weiteren Klinikdirektoren und Kinderärzten:
www.reimbibel.de/Kinderaerzte-ueber-Stemmann.pdf28.10.2004
International Meta-Medicine Association bringt GBV-Artikel von Stemmann
http://web.archive.org/web/20041028094030/metamedizin.info/templates/beispiel_neurodermitis.shtml08.12.2004
International Meta-Medicine Association über Hamer und Stemmann
„Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin Verzeichnis basieren auf den Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, sowie der praktischen Anwendung und Weiterentwicklung der biologischen Naturgesetze durch Dr. Bader, Prof. Stemmann und vielen anderen Heilberufen, denen hier besonders gedankt werden soll.“
http://web.archive.org/web/20041208102222/http://www.metamedizin.info/imma/disclaimer.shtml13.12.2004
WDR-Fernsehen: „Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“
Die Ankündigung der Sendung gibt kritiklos wieder, was Stemmann hinsichtlich der Entstehung und Therapie der ND für richtig hält.
„Stemmann und sein Team gehen davon aus, dass die Erkrankung „erlernt“ ist, deshalb kann sie nach Ansicht der Mediziner und Psychologen auch wieder „verlernt“ werden. Das gelte für Kinder genauso wie für Erwachsene. Notwendige Voraussetzung dafür sei es, die Selbstheilungskräfte des Erkrankten zu aktivieren, nachzumachen, was bei den so genannten Spontanheilungen ohnehin automatisch passiere. … Das Gelsenkirchener Modell fokussiert Trennungssituationen, in denen die Betroffenen gefühlsmäßig „auf dem falschen Fuß erwischt“ wurden, in denen sie sich „verfühlt“ haben. … Für den begrenzten Zeitraum von einem Jahr wird die Ernährung komplett umgestellt, um den Körper von Säuren, Zucker und Allergenen zu entlasten. …
Prof. Dr. Ernst-August Stemmann, Sibylle Stemmann
Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis
Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
ISBN 3000093990
Preis: 29 Euro
Der Band ist vergriffen, gebraucht aber bei verschiedenen Internetbuchhändlern zu bekommen.“
http://web.archive.org/web/20050414181101/http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20041213/b_2.phtml13.12.2004
Unter Bezug auf die WDR-Fernsehsendung vom 13.12.2004 „Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“ fordert der besonders eifrige Hamer-Anhänger Martin Gabling in einem offenen Brief Stemmann auf, sich öffentlich zu Hamer zu bekennen: „Das "Gelsenkirchener Forschungsteam" und das "Gelsenkirchener Modell" basieren eindeutig auf den Erkenntnissen und Forschungen der NEUEN MEDIZIN von Dr. Ryke Geerd Hamer“ … Als Leiter der Klinik und als Ausbilder und Referent der sog. Meta-Medizin (100% Neue Medizin, alter Wein in neuen Schläuchen) partizipieren Sie an den Forschungsergebnissen von Dr. Hamer und wenden diese umettikettiert auch an. … „Den Menschen, die für Dr. Hamer zu Hunderten in ganz Europa auf die Strasse gehen, sind Sie bekannt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Name weiter positiv in den Analen der Germanischen Neuen Medizin erwähnt wird.“
http://web.archive.org/web/20090715220013/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2004/20041213_Gabling_an_Stemmann.htm26.12.2004
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen: Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens
„Nach Stemmann (Leiter der Abteilung für allergische Erkrankungen der Kinderklinik Gelsenkirchen; apl. Professor für Kinderheilkunde der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Hamer (vorbestrafter Begründer der sog. Germanischen Neuen Medizin) werden alle Krankheiten durch jeweils krankheitsspezifische Konflikte verursacht. Neurodermitis (ND) entstehe durch Trennungskonflikte, Asthma durch Revierangstkonflikte.
Diese bizarren Thesen werden seit etlichen Jahren von Stemmann und Hamer ohne wissenschaftliche Überprüfung über einen Selbsthilfe-Verein, Vorträge, Interviews, Broschüren, selbstverlegte Bücher und das Internet verbreitet. …“
Diese 16-seitige Kritik an der Scharlatanerie der Allergie-Abteilung der KKG (Leiter: Prof. Ernst August Stemmann, Verhaltenstherapeut: Dietmar Langer, Oberarzt: Dr. Kurt-André Lion) wurde auf einer privaten Seite der Universität Düsseldorf veröffentlicht und ging ausgedruckt an den Geschäftsführer der BKB, Herrn Werner Neugebauer sowie zahlreiche Direktoren von Universitäts-Kinderkliniken. Die BKB schickte mir daraufhin – erfolglos – eine Abmahnung mit Androhung einer Unterlassungsklage (s. weiter unten). In ihrer erneuten Abmahnung vom 20.11.2019 (s. weiter unten) bestreitet die BKB immer noch, Stemmann sei ein Anhänger Hamers (gewesen) und die genannte Abteilung sei esoterisch ausgerichtet. Dass die BKB sich irrt oder lügt, zeigt allein schon die folgende Tabelle, die - mit den damals aktuellen Links - Teil meiner Kritik am GBV war:
http://www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.htm30.12.2004
Prof. Reinhardt, Direktor einer Universitätskinderklinik, schreibt mir:
„Sehr geehrter Herr Klosterhalfen, Ihre Anmerkungen zur Germanischen Neuen Medizin und den Einlassungen von Herrn Stemmann kann ich voll und ganz nachvollziehen. ... Schon damals driftete Herr Stemmann zunehmend in Bereiche ab, die uns sehr wunderlich und vom Verständnis überhaupt nicht zugänglich waren. Seine Wunderheilungen der Neurodermitis beruhten weitgehend auf Spontanheilungen. Auch die Kasernierung der Mütter und ihrer Kinder über 5 Wochen einschließlich „profunder“ Kochkurse war höchst mysteriös, zumal die Mütter dann auch noch Schuldgefühle eingeimpft bekamen. Die Methoden von Herrn Stemmann sind obskur, um nicht zu sagen gemeingefährlich. Ich habe es aufgegeben, mich damit zu befassen, zumal Herr Stemmann wohl irgendwann einmal in den Ruhestand eintreten wird. Auch vielen Dank für Ihr Manuskript, das ich mit Interesse und Genugtuung gelesen habe.“
2004
Dr. Peter Zeller: Hamers Lügen
https://de.alt.naturheilkunde.narkive.com/BKhNYdSw/hamers-lugen2004
Unter Leitung von Prof. Stemmann hat die KKG im Jahr 2004 laut ihres Qualitätsberichts 144 Fälle von „Revierangst“ und 869 (!) Fälle von Trennungsangst behandelt.
In Wirklichkeit dürfte es sich um Kinder mit Asthma und Kinder mit Neurodermitis gehandelt haben.
http://www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.htm05.01.2005
Prof. Rieger, Direktor einer Universitätskinderklinik, schreibt mir:
„Ich denke, dass wir, die wir uns mit pädiatrischer Allergologie und Pneumologie beschäftigen, wohl alle den Fehler gemacht haben, Herrn Stemmann einfach nicht zu beachten. Er ist ja nie auf einem Kongreß aufgetaucht, hat nie in vernünftigen Journalen publiziert und andererseits so viel Unsinn von sich gegeben, dass es wirklich schwer fällt, ihn nur halbwegs ernst zu nehmen.“
08.01.2005
Die Rheinische Post kündigt einen Vortrag von Prof. Stemmann an
„… Der Leiter der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen hat eine Behandlungsmethode entwickelt, bei der der Patient lernt, mit stress- und angstbedingsten Belastungen umzugehen und die körpereigene Abwehr zu stärken. …“
Eine solche angebliche Stärkung der körpereigenen Abwehr wäre bei Allergien eher kontraindiziert, da hierbei das Immunsystem auf Zellen des eigenen Körpers losgeht. Stress wirkt tendenziell durch eine Ausschüttung von Kortisol entzündungshemmend.
11.01.2005
Prof. G. Heimann, Direktor einer Universitätskinderklinik, schreibt mir:
„Dank und Anerkennung für eine längst überfällige wissenschaftlich-kritische Stellungnahme zu einem aus dem Umfeld „Unfug in der Heilkunde“, der erwartungsgemäß auch noch politischen Rückenwind erhält.“
13.01.2005
Klosterhalfen an Werner Neugebauer (Geschäftsführer der BKB)
„… Daß … die Diskreditierung der Kinderklinik Gelsenkirchen nicht von mir ausgeht, sondern von Herrn Dr. Stemmann (dessen Professorentitel ich für eine Irreführung der Öffentlichkeit halte), werden Sie erkennen, wenn Sie meinen beigefügten Bericht „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ lesen. Sie brauchen eigentlich nur die Tabelle 1 zu sehen, um zu erkennen, dass das GBV und die Lehre des Krebsscharlatans Hamer in wesentlichen Punkten – teils wörtlich – übereinstimmen. …
Gerne würde ich von Ihnen erfahren, zu welcher Einschätzung des GBVs Sie nach der Lektüre meines Berichts gekommen sind.“
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-an-Neugebauer-20050113.jpg Auf diesen Brief hat mir Herr Neugebauer nicht geantwortet.
15.01.2005
Klosterhalfen verteilt in der Kinderklinik Gelsenkirchen und in GE-Buer ein Flugblatt. Scan des Flugblatts:
www.reimbibel.de/scan.pdf .
17.01.2005
Klosterhalfen an Neugebauer und Dr. Gerrit Lautner (ärztlicher Leiter der Klinik)
„… Leider heißt es in der von Ihnen als Broschüre sowie über das Internet verbreiteten 16-seitigen Neurodermitis-Schrift immer noch auf S. 15, ich habe an diesem Text mitgearbeitet. Dies entspricht (wie auch vieles sonst in dieser Broschüre) nicht der Wahrheit: kein einziger Satz in der Broschüre stammt von mir. Um meinen Ruf besorgt – die Broschüre enthält geistige Exkremente des vorbestraften Krebsscharlatans Hamer – untersage ich Ihnen daher, mich weiterhin als Mitarbeiter an dieser Broschüre zu zitieren. … Bei dieser Gelegenheit fordere ich Sie, die sie seit langem wissen, daß das Gelsenkirchener „Behandlungsverfahren“ auf der (Germanischen) Neuen Medizin eines offensichtlich geisteskranken Verbrechers basiert, auf, sich unverzüglich öffentlich und in geeigneter Klarheit von der Scharlatanerie Ihres Leiters der Abteilung für Allergologie, Dr. Ernst August Stemmann, zu distanzieren.
Meine Kritik des GBVs finden Sie auf der o.a. Internetseite. Ich bin der Auffassung, daß mir nicht die Schärfe dieser Kritik vorzuwerfen ist, sondern lediglich, daß ich mich nicht viel früher und vor allem energischer um die Aufklärung des Gelsenkirchener Klinikskandals bemüht habe. Ihnen und der Kinderklinik wünsche ich alles Gute. …“
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-an-Neugebauer-und-Lautner-2005-01-17.jpgAuf diesen Brief haben mir weder Herr Neugebauer noch Herr Dr. Lautner geantwortet.
25.01.2005
BKB und Prof. Stemmann drohen Klosterhalfen eine Unterlassungsklage an
Prof. Klosterhalfen wird durch Rechtsanwalt und Notar xxx von der BKB sowie Herrn Dr. Stemmann aufgefordert, Herrn Prof. Stemmann zukünftig nicht mehr als Epigonen, Scharlatan und Betrüger zu bezeichnen. Diese Behauptungen seien falsch, ehrenrührig, herabsetzend, ehrenrührig und beleidigend. Es wird ihm eine einstweilige Verfügung sowie eine Unterlassungsklage angedroht, falls er nicht binnen drei Tagen eine strafbedrohte Unterlassungserklärung unterschreibt. Er möge sich verpflichten, nicht mehr zu behaupten:
Ø Seit über 10 Jahre verbreite der Leiter der Abteilung für Allergologie der Kinderklinik Gelsenkirchen, Herr Dr. E. A. Stemmann, bizarre Thesen aus der pseudowissenschaftlichen (germanischen) neuen Medizin des dreifach vorbestraften Krebsscharlatans Dr. Ryke Geerd Hamer (Fall Olivia). <
Ø Das angeblich von E. A. Stemmann entwickelte Gelsenkirchener Behandlungsverfahren sei ein pseudowissenschaftliches esotherisches und doktorinäres Verfahren, welches auf dem abstrusen System eines gemeingefährlichen Verbrechers basiere. <
Außerdem wird ihm ein Hausverbot erteilt und an einen Auflösungsvertrag erinnert, der eine Vertragsstrafe von bis zu 20.000 Euro bei Beeinträchtigung der Reputation für beide Seiten vorsieht. Ein ähnliches Schreiben erhält die Vorsitzende von „Promed Verein gegen unlautere Praktiken im Gesundheitswesen“, Frau Sigrid Hermann-Marschall (die in den letzten Jahren als mutige Kritikerin von Salafisten bekannt geworden ist).
BKB und Stemmann haben entweder nie eine Unterlassungsklage eingereicht, oder sie haben keine Staatsanwaltschaft gefunden, die bereit war, gegen mich zu ermitteln.
10.02.2005
Der 1. Vorsitzende des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“,
Herr Ulrich Neumann, der zugleich Regionaldirektor der AOK Westfalen-Lippe ist, schreibt an Prof. Klosterhalfen:
„Wir, d.h. die Mitglieder des Vorstandes des Vereins, lehnen es angesichts Ihrer zig Eingaben und Aktivitäten ab, zu Ihren Vorwürfen gegenüber Herrn Prof. Stemmann Stellung zu nehmen. Auch werden wir Ihre Fragen nicht beantworten. (Prof. Klosterhalfen hatte Herrn Neumann u.a. gefragt, ob er wisse, dass Dr. Stemmann ein Anhänger Hamers ist, und ob ihm bekannt sei, dass sein Verein auf seinen Internetseiten Hamersche Ideologie verbreitet.)
Siehe:
https://tinyurl.com/y4l895nj .
24.02.2005
Ministerialrätin Dr. Weihrauch vom Gesundheitsministerium NRW
teilt mir mit: „Über den in Ihrem Brief genannten äußerst fragwürdigen Themenkreis, den Sie mit Herrn Prof. Stemmann in Verbindung bringen, war und ist hier nichts bekannt. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass auch alle Krankenkassenverbände die Kosten des Behandlungsverfahrens übernehmen.“
http://reimbibel.de/Dr-Birgit-Weihrauch-20050224-1.jpg http://reimbibel.de/Dr-Birgit-Weihrauch-20050224-2.jpgDiese Reaktion zeigt besonders deutlich, dass es bei den für die KKG und/oder Prof. Stemmann zuständigen Aufsichtsbehörden damals keinerlei Bereitschaft gab, meine Vorwürfe ernst zu nehmen. Dass „hier nichts bekannt“ sei, zeugt von einem ausgeprägten Nichtwissenwollen, denn ich hatte das Ministerium ja gerade ausführlich über die Scharlatanerie Stemmanns aufgeklärt.
Februar 2005
„Das Gelsenkirchener Modell. Neurodermitis – die Therapie muß am Streß ansetzen
Prof. Dr. med. Ernst August Stemmann“
„Doch minutiöse Analysen haben ergeben, daß dem erstmaligen Auftreten einer Neurodermitis meist ein traumatisches Trennungserlebnis vorausgegangen ist. … Trennungserfahrungen machen wir in unserem Leben alle, doch nicht jeder entwickelt Neurodermitis. Diese Reaktion tritt nur dann auf, wenn der Betroffene sich „verfühlt“, d. h. durch die Situation überfordert wird, weil das Problem für ihn unlösbar ist oder erscheint. … Durch ein gezieltes Streßimpfungstraining (z. B. Trennungstraining, Schlaftraining u. a.) lernt der Betroffene, sich an streßauslösende Situationen so zu gewöhnen, daß sie keine Beschwerden mehr hervorrufen.“ E.A. Stemmann, Naturarzt, 2/2005, 8-10
Eine wissenschaftliche Darstellung dieser „minutiösen Analysen“ scheint es nicht zu geben.
07.03.2005
Unter der Überschrift „Pseudomedizin. Galilei aus Gelsenkirchen.
Ein Professor behandelt neurodermitiskranke Kinder mit einer Mischung aus Diät und Psychokursen. Experten warnen, die Methode sei nicht nur nutzlos, sondern auch riskant.“ veröffentlicht DER SPIEGEL (S. 174f) die erste journalistische Kritik am GBV (Autor: Dennis Ballwieser). „Doch Fachmediziner sind entsetzt, sie warnen vor gefährlicher Quacksalberei. Der Hamburger Kinderarzt und Dermatologe Peter Höger etwa warnt vor Stemmanns Ansatz: "Das ist okkulte Medizin."“
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html07.03.2005
Der Aufsichtsrat der BKB (Entsender: Bundesknappschaft, Stadt Gelsenkirchen; zwei Betriebsräte; Vorsitzender: Dr. Georg Greve) tritt zusammen. Er stellt sich hinter Dr. Stemmann und das GBV. Unter „Aktuelles“ erscheint auf der Homepage der KKG eine Stellungnahme zu dem gerade veröffentlichten SPIEGEL-Artikel, in der Dr. Stemmann die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als völlig unhaltbar zurückweist. „Sie stünden im engem Zusammenhang mit einer gegen ihn gerichteten Diffamierungskampagne eines ehemaligen Mitarbeiters.“ Dieser Mitarbeiter wolle Dr. Stemmann persönlich schaden. „Als ‚unseriös und falsch’ wertet es der BKB-Aufsichtsrat, eine Beziehung zwischen dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) und der Hamerschen ‚Neuen Medizin’ herzustellen: ...“...“Das GBV basiert auf einer psychosomatischen Therapie und wird seit über 20 Jahren erfolgreich angewandt.“... „Das GBV ist im Jahr 2001 von der Gesundheitsministerin des Landes NRW als beispielgebend und als Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes ausgezeichnet worden.“ [Das GBV wurde nach nur einem Jahr aus dem Projektverbund „Gesundes Land NRW“ im Europäischen Netzwerk der WHO „Regionen für Gesundheit“ entfernt. WK]
Das GBV basiert nicht auf einer Therapie, sondern ist eine teure, gefährliche und anscheinend wenig wirksame pseudomedizinische „Therapie“, die von esoterischen Annahmen der GNM Hamers ausgeht. Meine ausführliche Kritik an diesem windelweichen „Dementi“ der BKB findet man hier:
www.reimbibel.de/PAMPHLET-KRITIK.pdf (aktuell nicht aufrufbar).
08.03.2005
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Ausgabe Gelsenkirchen) schreibt:
„… Angegriffen wird das bundesweit bekannte und von den Krankenkassen anerkannte „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“. Stemmanns Ansatz: Neurodermitis sei nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten, sondern es handele sich um eine psychische Erkrankung. Dieser sei meist ein traumatisches Trennungsereignis vorausgegangen. Zur Überwindung empfiehlt Stemmann ein Trennungs-, Schlaf- und Esstraining für das Kind. Als „völlig unhaltbar“ weist Stemmann die „Spiegel“-Vorwürfe gegenüber der WAZ zurück. Das Verfahren sei wissenschaftlich abgesichert und werde seit über 20 Jahren erfolgreich angewandt. Den Bericht des „Spiegel“ führen Professor Stemmann und der Aufsichtsrat der Kinderklinik- ihm gehören Stadt und Bergmannsheil an – auch auf eine Diffamierungskampagne eines Ex-Mitarbeiters zurück. Von diesem habe sich die Klinik 2004 mit einem Auflösungsvertrag getrennt. Juristische Schritte gegen den Mitarbeiter seien eingeleitet worden, heißt es. …“
Mein Kommentar: Man kennt sich, man hilft sich. Hofberichterstattung statt Recherche.
08.03.2005
Dr. Stemmann erklärt in Radio Emscher-Lippe, das der Stemmann-freundlichen WAZ nahe steht, zum Spiegelartikel:
„Ich kann nur staunen, denn ich bin ein reiner Schulmediziner. Das Problem liegt darin, dass offensichtlich der Kollege Höger nicht weiß, was wir machen.“
Prof. Höger wusste zum Beispiel, dass Stemmann bei allen allergiekranken Kindern eine radikale einjährige Ernährungsumstellung angeordnet hat, und kannte Patienten mit Ernährungsmängeln: „Vor allem vor der Gelsenkirchener Diät warnen die Fachärzte. "Die ist Unsinn. Nahrungsmittelallergien spielen nur bei einem Drittel der Kinder eine Rolle, die Rundumschlagsdiät selbst ist das Gefährliche", sagt Dermatologe Höger. Stemmann bestreitet, dass es je zu Problemen gekommen sei. Höger dagegen erklärt, er habe Kinder behandelt, "die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren".“
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html09.03.2005
Die Buersche Zeitung „informiert“ ihre Leserschaft unter der Überschrift „Vorwürfe sind völlig unhaltbar und Teil einer Diffamierungskampagne“ einseitig. Dr. Stemmann unterstellt mir, ich wolle ihm persönlich schaden. „Juristische Schritte sind gegen den ehemaligen Mitarbeiter sind bereits eingeleitet worden.“ (Ohne Erfolg, WK) Der SPIEGEL-Artikel wird erwähnt, aber nicht referiert. Die Stellungnahme der Kinderklinik wird hingegen ausführlich und mit Foto von Dr. Stemmann wiedergegeben. Weder ich selbst noch andere Kritiker des GBVs kommen in diesem Bericht zu Wort. Scan des Artikels:
www.reimbibel.de/Buersche-Zeitung-pro-Stemmann.jpg