Krebsforum Lazarus

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Wie Immunzellen Krebszellen zerstören  (Gelesen 678 mal)

cruiser

  • Neuling
  • *
  • Beiträge: 38
Wie Immunzellen Krebszellen zerstören
« am: 11. Januar 2012, 18:39:45 »

http://news.doccheck.com/de/article/207523-wie-immunzellen-krebszellen-zerstoeren/?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Newsletter-DE-Arzt%20%285x%2FWoche%29-2012-01-10&mailing=39041&dc_user_id=eafe5ddbbdc6e47e2859a5c49e375e06&cide=dce104554&t1=1326217356&t2=47a426f4821c9bf9a4555c6da1b88bc7b79f3103

Wie Immunzellen Krebszellen zerstören
©

Wie effektiv ist eine Krebstherapie mit maßgeschneiderten Zellen des Immunssystems im Vergleich zur medikamentösen Therapie? Forscher zeigten, dass die Immunzellen auch die Nahrungszufuhr von Tumoren zerstört, die einer medikamentösen Therapie entkommen.
Dr. Kathleen Anders und Prof. Thomas Blankenstein (beide MDC) hoffen, dass ihre Erkenntnisse in Zukunft zur Verbesserung der Therapie von Krebspatienten im Rahmen klinischer Studien genutzt werden können. Die Forscher transplantierten Mäusen Tumorzellen, die das für das Tumorwachstum kritische Krebsgen SV40 large T ausprägen. Damit sind sie in der Lage, das Krebsgen durch das Antibiotikum Doxycyclin, ähnlich wie mit modernen Medikamenten, die jüngst in der Klinik Verwendung finden, abzuschalten. Da das Krebsgen außerdem als Antigen auf der Oberfläche der Tumorzellen präsent ist, können die Forscher diese Tumoren auch mit Krebsgen-spezifischen T-Zellen attackieren. Damit ist es erstmals möglich, die Wirksamkeit zweier ganz unterschiedlicher Therapieansätze direkt miteinander zu vergleichen.
Das Besondere an dieser Studie ist zudem, dass die Wissenschaftler die Wirkung beider Therapien an Tumoren getestet haben, die so groß waren, wie sie auch in Kliniken bei Patienten vorkommen. Das bedeutet, die Tumoren sind größer als ein Zentimeter und haben etwa eine Milliarde Krebszellen. Erst dann, so die Forscher, ist der Aufbau des Tumorgewebes (Tumorstroma), zu denen zum Beispiel auch die Blutgefäße des Tumors zählen, abgeschlossen. Der Tumor gilt als „etabliert“. Ziel einer Tumortherapie ist, alle Krebszellen abzutöten, um zu verhindern, dass eine Krebserkrankung erneut auftritt.
Die Forscher konnten zeigen, dass sich der Tumor bei den Mäusen durch die medikamentöse Abschaltung des Krebsgens zwar zurückbildet, seine Blutversorgung aber intakt bleibt. Außerdem werden einige Krebszellen aufgrund von genetischen Veränderungen (Mutationen) gegen das Medikament resistent und bilden schnell, trotz kontinuierlicher Medikamentengabe, neue Tumoren.
 
Die T-Zell-Therapie, so stellten die Forscher fest, ist bei den Mäusen langfristig wirksamer, weil sie die Blutzufuhr des Tumors zerstört und dadurch offenbar auch die Krebszellen abfängt, die ihre Merkmale durch Mutationen verändert haben. Für diesen Therapieansatz rüsten die Forscher bestimmte Zellen des Immunsystems, die zytotoxischen T-Zellen (für die Zelle giftige Immunzellen) im Reagenzglas so auf, dass sie bestimmte Merkmale auf den Oberflächen der Krebszellen erkennen und die Tumorzellen gezielt zerstören. Diese scharf gemachten Immunzellen geben sie den Mäusen wieder zurück. Die Forscher weisen darauf hin, dass inzwischen auch Techniken zur Herstellung hochspezieller T-Zellen gegen Tumoren des Menschen entwickelt werden können, wie frühere Arbeiten der Forschungsgruppe von Prof. Blankenstein gezeigt haben. Jetzt komme es darauf an, genau zu bestimmen, wie diese Immunzellen im Rahmen klinischer Studien eingesetzt werden können.
Originalpublikation:
Oncogene-targeting T cells reject large tumors, while oncogene inactivation selects escape variants in mouse models of cancer
Kathleen Anders et al.; Cancer Cell, doi10.1016/j.ccr.2011.10.019; 2011
Gespeichert
Diagn. 2/2010: nicht kleinzelliges Adenokarzinom cT4, cN0, cM0, G2, Stadium III B inoperabel!
Therapie: neoadjuvante Radio-Chemo, am 24.6.2010 doch noch OP! Später 2 adjuvante Chemos wieder mit Cisplatin u. Vinorelbin

<  Es riecht nicht alles gut, was kracht!  -  Und früher war sogar die Zukunft besser! >
(Das meinte: Karl Valentin schon anno dasigsmal nach der vorletzten Jahrhundertwende)